Deutliche 61:96-Niederlage in Finalspiel Nummer zwei – Gratulation zur Meisterschaft geht nach Thüringen
Der RSV Lahn-Dill konnte am Samstagabend in Thüringen die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft nicht mehr drehen und kassierte bei den Thuringia Bulls eine am Ende deutliche Niederlage zum 0:2 in der „best-of-three“ Serie. Während sich die Gastgeber nach der Halbzeit in einen wahren Rausch spielten, mussten die Wetzlarer ein am Ende bitteres 61:96 (12:24/41:47/50:76) quittieren. Die rund 7,5 Kilogramm schwere Meisterschaftstrophäe wechselt damit den Besitzer, die Gratulationen gehen vom 15-fachen Titelträger an den nun siebenfachen Champion aus Ostdeutschland.
Die Hausherren legten nach dem 81:73-Erfolg am Mittwochabend in der Buderus Arena auch in Partie Nummer zwei los wie die Feuerwehr. Ehe die Gäste aus Hessen überhaupt im Spiel waren, lagen sie nach dem 2:2 (1.) und einem bestens aufgelegten Aliaksandr Halouski bereits wenige Minuten später mit 2:13 (5.) im Hintertreffen. Bereits in dieser Phase deutete sich an, dass es der RSV an diesem Tag schwer haben wird, die Offensivkraft der Bulls zu kontrollieren. Doch nach einer ersten frühen Auszeit der scheidenden Cheftrainerin Janet Zeltinger arbeitete sich der Titelverteidiger förmlich zurück in die Partie, auch wenn es erst im Endspurt Richtung Halbzeitpause gelang, aus einem zwischenzeitlichen 27:40 (16.) ein deutlich versöhnlicheres 41:47 (20.) zum Seitenwechsel zu machen. Mit zu diesem Zeitpunkt 17 Punkten durch Nationalspieler Halouski unter den Brettern und 13 Zählern des Spaniers Jordi Ruiz aus der Distanz war klar, ein erhoffter Auswärtscoup kann in Durchgang zwei nur gelingen, wenn die Lahn-Diller mit ihrer Verteidigung die Gastgeber einbremsen können.
Hierzu sollte es jedoch nicht kommen, den die Mannschaft von Trainer André Bienek kam erneut mit voller Wucht aus der Kabine, traf fast traumwandlerisch aus nahezu allen Lagen und schenkte der RSV-Defensive bereits in den ersten fünf Minuten von Spielviertel drei weitere 14 Punkte ein. Auf der anderen Seite gelang in diesem Abschnitt offensiv rein gar nichts und so enteilten die Thuringia Bulls ihrem Kontrahenten bis auf 47:68 (28.). Spätestens beim 52:82 (33.) war dann auch mental der Widerstand der Wetzlarer angesichts der aussichtslosen Lage beim Blick auf die Anzeigentafel gebrochen, während die Hausherren bereits mit jeder weiteren Spielszene ihren verdienten Titelgewinn 2025 feierten.
Dem RSV Lahn-Dill bleibt damit nicht mehr, aber auch nicht Weniger, als die Vizemeisterschaft in einer Saison, die klar hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. Dennoch hat die Mannschaft im Laufe einer langen Saison viel Moral bewiesen, sich nach Rückschlägen immer wieder zurückgekämpft und beispielhaft eine Halbfinalserie gegen bärenstarke Wiesbadener gedreht. Was bleibt ist aber auch die nüchterne Erkenntnis, dass der RSV Lahn-Dill in diesem Jahr nicht mehr in die sportliche Waagschale werfen konnte.
Noch am Abend sorgten jedoch bei einem abschließenden Essen im thüringischen Gotha und unter Beisein zahlreicher Fans, bereits versöhnliche Worte zur zurückliegenden Saison und eine klare Kampfansage von Team und Management für die kommende Spielzeit, für ein wenig Balsam auf die erlittenen Wunden, ehe der Mannschaftsbus des RSV tief in der Nacht wieder im heimischen Wetzlar einrollte.
Thüringen: Aliaksandr Halouski (32/2 Dreier), Vahid Gholomazad (16), Joakim Linden (16), Jordi Ruiz (16/2), Arie Twight (12), Jens-Eike Albrecht (2), Lukas Gloßner (2), Hubert Hager, Marie Kier, Driss Saaid.
Lahn-Dill: Matthias Güntner (23), Thomas Böhme (19/1), Rose Hollermann (10), Julian Lammering (6), Quinten Zantinge (2), Jannik Blair (1), Mark Beissert, Maxcileide de Deus Ramos, Marek Wesolowski, Finlay Erskine (n.e.).