Verdiente 54:65-Pleite bei starken Rhinos in Spiel Nummer eins – Duell Nummer zwei am Freitagabend muss gewonnen werden
Der RSV Lahn-Dill ist mit einer Niederlage in das Playoff-Halbfinale gestartet und liegt in der „best-of-three“ Serie nach dem 54:65 (10:15/30:38/42:49) am Sonntagnachmittag bei den Rhine River Rhinos aus Wiesbaden mit 0:1 nach Siegen in Rückstand. Damit müssen die Wetzlarer am kommenden Freitagabend in der Buderus Arena zwingend Spiel Nummer zwei in der Buderus Arena gewinnen, um im Semifinal- und letztlich auch Meisterschaftsrennen zu bleiben.
Der Titelverteidiger aus Mittelhessen hat in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit dabei eine absolut verdiente Niederlage kassiert und wurde letztendlich für sein zaghaftes Auftreten in Halbzeit eins gnadenlos bestraft. Die gastgebenden Rhinos hingegen zeigten sich von der ersten Sekunde an hellwach und mit dem deutlich sichtbareren Willen als Sieger vom Parkett zu rollen.
Bis zum 8:7 (7.) durch Jannik Blair gestaltete der RSV die Partie offen, hatte in der Verteidigung einen guten Stand, auch wenn beide Seiten offensiv noch den Erfolgsschlüssel suchten. Doch bereits zum Ende des ersten Viertels waren es die Rhinos, die nun durchstarteten und sich von der großen Kulisse im Herzen der hessischen Landeshauptstadt tragen ließen. Bereits nach zwölf Spielminuten waren die Gastgeber auf 25:14 durch ein Drei-Punkte-Spiel des Iraners Mojtaba Kamali enteilt, ehe Nationalspieler Nico Dreimüller noch vor der Halbzeit sogar das 33:18 (16.) markieren konnte. Neben einer schwachen Offensive schlug nun auch fehlende Aggressivität in der Verteidigung beim Gast aus Wetzlar zu Buche, der in diesen Minuten binnen fünf Spielminuten 18 Punkte einstecken musste. Vom regulären Prunkstück des RSV-Spiels war in dieser Phase nur sehr wenig zu erkennen. Erst ein 8:1-Lauf in den letzten 120 Sekunden vor dem Pausentee konnte den deutlichen Rückstand der Wetzlarer in Grenzen halten.
In der Kabine des 15-fachen Titelträgers wurde es dann entsprechend laut und dies schien auch direkt nach Wiederbeginn zu fruchten. Die spätere Topscorerin Rose Hollermann war es, die bereits in der 23. Spielminute den 38:40-Anschluss erzielte. Doch die Wiesbadener kämpften trotz dieser Schwächephase weiterhin aufopferungsvoll und dies sollte sich auszahlen, denn immer wieder konnten sie durch viel Moral und auch das verdiente Quäntchen Glück eine Wende zugunsten des RSV Lahn-Dill verhindern.
Bis zum 54:55 (37.) durch Center Matthias Güntner wogte die Partie nun hin und her, ohne dass eine der beiden Seiten im Hessenderby zum entscheidenden Punch ausholen konnte. Der RSV musste dann nach dem durchaus etwas unglücklichen 54:61-Zwischenstand (39.) alles auf eine Karte setzen, doch Fortuna hatte sich längst auf die Seite des Rhinos geschlagen, die emotional beflügelt dem Gast in den Schlusssekunden nicht den Hauch einer Chance ließen.
Unter dem Strich muss sich der RSV Lahn-Dill den Vorwurf gefallen lassen, nicht von Anfang an alles in die Waageschale geworfen zu haben, denn die gezeigte Leistung, die gezeigten Emotionen vor allem in Durchgang eins, waren an diesem Tag gegen einen starken Gegner einfach zu wenig, um in einem Playoff-Halbfinale bestehen zu können. Nun haben die Rhinos alle Trümpfe in der Serie in der Hand und Lahn-Dill muss am Freitagabend dem Druck Stand halten, unbedingt gewinnen zu müssen, um nicht vorzeitig auszuscheiden.
Gelänge Thomas Böhme & Co. ein solcher Heimsieg in Spiel Nummer zwei, würden die Wetzlarer damit in der Serie zum eins-zu-eins nach Siegen ausgleichen können. Es käme dann am Sonntag um 16:00 Uhr in der August-Bebel-Sporthalle zum dann alles entscheidenden dritten und letzten Halbfinalduell zwischen den Rhinos und dem RSV. Sollten die Wiesbadener allerdings auch Partie zwei für sich entscheiden können, stünde der Club erstmals in der Vereinsgeschichte im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.
Wiesbaden: Nico Dreimüller (22), Michael Paye (17/1 Dreier), Mojtaba Kamali (14), Kei Akita (8), Tim Diedrich (2), Jim Palmer (2), Hannah Dodd, Steven Elliott, Nicola Damiano (n.e.), Jonathan McNamara (n.e.).
Lahn-Dill: Rose Hollermann (20), Matthias Güntner (12), Thomas Böhme (10), Quinten Zantinge (8), Jannik Blair (4), Julian Lammering, Mark Beissert (n.e.), Finlay Erskine (n.e.), Maxcileide de Deus Ramos (n.e.), Marek Wesolowski (n.e.).