Hessenderby und Topspiel geht knapp an die Wetzlarer Gäste – Platz zwei in der RBBL-Hauptrunde vorzeitig gesichert
Der RSV Lahn-Dill hat das Topspiel des 16. Spieltages in der RBBL gewonnen und in einem spannenden Hessenderby mit 63:58 (19:16/36:32/47:46) die Punkte bei den Rhine River Rhinos entführt. Maßgeblichen Anteil am Erfolg in der hessischen Landeshauptstadt hatte auf Seiten der Wetzlarer dabei deren Kapitän Thomas Böhme, der am Ende mit stolzen 31 den Unterschied ausmachte. Mit diesem Erfolg am Rhein hat sich die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger zwei Spieltag vor Ende der Hauptrunde vorzeitig Platz zwei im Endklassement gesichert.
Gegen einen Gastgeber, der auf Rang drei platziert dem RSV Lahn-Dill nach einer bisher extrem starken Saison eng im Nacken saß, konnten die Wetzlarer den besseren Start verzeichnen. Nach dem 4:4 (2.) zogen die Gäste aus Mittelhessen nach einem ersten Distanztreffer ihres Kapitäns Böhme von jenseits der 6,75m-Markierung bis auf 13:4 (6.) davon, ehe sich die Rhinos zunächst bis zum Ende des Auftaktviertels wieder auf Schlagdistanz heran kämpfen und beim 24:24 (14.) wenig später sogar egalisieren konnten.
Schon in dieser frühen Phase der Begegnung war die Klasse zu erkennen, die beide Seiten in die Waagschale warfen und damit den Zuschauern in der Sporthalle Klarenthal einen echten Leckerbissen boten. Auf Seiten der Hausherren spielte sich neben Regisseur Michael Paye dabei vor allem der britische Ex-Weltmeister Jim Palmer in den Vordergrund, der am Ende bei einer Trefferquote von deutlich über 60 Prozent eine überragende Offensivleistung für einen Lowpointer ablieferte. Ihm war es dann auch zu verdanken, dass beim 26:28 (17.) aus RSV-Sicht die Wiesbadener zum ersten Mal in der Partie die Führung übernahmen. Dass die Rhinos dennoch nicht mit einem kleinen Vorsprung in die Kabinen gehen konnten hatten sie auf der anderen Seite dem Mann des Tages zu verdanken, denn Nationalspieler Böhme ließ in der Schlussminute vor der Halbzeitsirene zwei weitere lupenreine Dreier in die Reuse der Hausherren zur 36:32-Führung seines Teams einschweben.
Nach dem Seitenwechsel war es dann das Duo Rose Hollermann und Matthias Güntner, das für die Wetzlarer sofort nach Wiederbeginn auf 40:32 (21.) stellte. Doch nun wurde das Spiel der Gäste statischer und in der Folge sank die bis dato hohe Trefferquote kontinuierlich ab. Es war die gefährlichste Phase für den Tabellenzweiten in der gesamten Partie, denn immer wieder ließ der RSV wichtige und vermeintlich einfacher Punkte liegen. Es schien, als sollte das viel beschworene Momentum auf die Seite der Rhinos wechseln, als diese zum Ende des dritten Spielviertels zunächst auf 47:46 aufschlossen, um durch den Ex-Frankfurter Tim Diedrich in der 31. Spielminute sogar mit 47:50 aus RSV-Sicht erneut die Führung zu übernehmen.
Doch der Titelverteidiger aus Mittelhessen zeigte sich routiniert und abgebrüht, wartete auf seine Chance ohne nervös zu werden und schlug nach dem 55:56 (37.) eiskalt zurück. Thomas Böhme, Rose Hollermann und Matthias Güntner netzten nun konsequent ein, während die Defensive mit aggressivem Druck keine einfachen Würfe beim Kontrahenten zuließ. Ein 8:0-Lauf zum 63:56 (40.) beendete letztendlich den Traum der Gastgeber mit einem Heimsieg die Chance aufrechtzuerhalten, sich in der RBBL-Hauptrunde doch noch an den Wetzlarern vorbeischieben zu können.
Während der RSV in Kapitän Böhme den Mann des Tages mit 31 Punkten, bei einer Trefferquote jenseits der 60 Prozent, acht Rebounds und sechs Assists hatte, überzeugte bei den Wiesbadener am Faschingssonntag vor allem US-Boy Michael Paye. Der langjährige RSV-Spieler kam im Dress der Rhinos am Ende auf 16 Zähler, zehn Rebounds und sieben Assists.
Für die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger heißt es sich nun auf das nächste Topspiel vor den Playoffs vorzubereiten, wenn am 15. März die Thuringia Bulls kommen. Das Duell der Duelle in der RBBL steigt dabei in der Gießener Sporthalle-Ost im Rahmen eines Doppelspieltages mit den Giessen 46ers.
Wiesbaden: Michael Paye (16), Jim Palmer (14), Nico Dreimüller (12), Tim Diedrich (8), Kei Akita (4), Mojtaba Kamali (4), Hannah Dodd, Nicola Damiano (n.e.), Steven Elliott (n.e.), Christopher Huber (n.e.), Jonathan McNamara (n.e.),
Lahn-Dill: Thomas Böhme (31/4 Dreier), Rose Hollermann (15), Matthias Güntner (11), Jannik Blair (4), Julian Lammering (2), Quinten Zantinge, Mark Beissert (n.e.), Finlay Erskine (n.e.), Maxcileide de Deus Ramos (n.e.), Marek Wesolowski (n.e.).