Überraschungsfinalist Hannover chancenlos
Der RSV Lahn-Dill ist im DRS-Pokal am Ziel seiner Träume und hat am Sonntagnachmittag vor heimischer Kulisse den 14. Pokaltriumph in seiner Vereinsgeschichte gefeiert. Im 34. Endspiel des Deutschen Pokals ließ der Lokalmatador dem Überraschungsfinalisten Hannover United nicht den Hauch einer Chance und siegte am Ende mit 74:35 (21:10/41:24/62:28) gegen stolze Niedersachsen, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in einem nationalen Endspiel standen.
„Wir mussten die Euphorie vom Halbfinale aus unseren Köpfe bekommen, um von Hannover nicht ähnlich eiskalt erwischt zu werden, wie zuvor Trier. Dies ist uns von Beginn an gelungen, was zeigt wie mental diszipliniert die Mannschaft an diesem Wochenende agiert hat“, freute sich Ralf Neumann nach seinem ersten Titelgewinn als Head Coach riesig über das Wochenende und den Pokalsieg.
Die Niedersachsen konnten bis zum 6:6 (3.) mithalten, dann zog der RSV Lahn-Dill die Schraube in der Verteidigung immer mehr an. Diesem hatte United insbesondere nach dem Seitenwechsel von Minute zu Minute weniger entgegenzusetzen, nachdem die Mannschaft um Kapitän Martin Kluck bereits am Vortrag über sich hinausgewachsen ist. Michael Paye & Co. zogen ihr schnelles Spiel aus einer aggressiven Verteidigung auf und kamen damit immer wieder zu Ballgewinnen und zahlreichen erfolgreichen Fastbreaks. So wuchs die Punktdifferenz zwischen den beiden Kontrahenten auf der Anzeigentafel der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle vor rund 1.000 Besuchern bei sommerlichen Temperaturen immer mehr an.
Über 19:8 (9.) und 41:22 (19.) sorgte ein 12:2-Start in die zweite Halbzeit zum 53:26 (26.) dann bereits Mitte des dritten Viertels für die vorzeitige Entscheidung. Am Ende jubelten Fans und Team gemeinsam über den ersten Titel der Saison und eine klare Duftmarke für die bereits am kommenden Samstag beginnende Playoff-Finalserie zwischen dem frisch gebackenen Pokalsieger und dem unterlegenen Halbfinalisten aus Thüringen.
„Wir dürfen uns jetzt 24 Stunden freuen, dann müssen wir alles ausblenden und neu einstellen auf einen Gegner, der mit großen Revanchegelüsten nach Wetzlar kommt, aber auch einiges zum Nachdenken mit auf den Weg bekommen hat“, so Ralf Neumann, der mit seiner Co-Trainerin Janet McLachlan in dieser Konstellation den 35. Titel der Vereinsgeschichte eingefahren hat.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (21/1 Dreier), Michael Paye (16), Hiroaki Kozai (15), Brian Bell (12), Nico Dreimüller (6), Annabel Breuer, Philipp Häfeli (4), Jan Haller, Christopher Huber, Dirk Köhler, Felix Schell, Marian Kind (n.e.).
Hannover: Martin Kluck (8), Joe Bestwick (7), Jan Sadler (6), Oliver Jantz (6), Alexander Budde (4), Vanessa Erskine (2), Philipp Schorp (2), Eike Gößling, Max Winter, Doneck Dolphins Trier vs. RSB Thuringia Bulls 44:79 (12:14/21:40/31:60) Im zuvor ausgetragenen Spiel um Platz drei setzten sich die Thüringer souverän gegen das Team von der Mosel durch. War die Begegnung der beiden Verlierer des Samstags im ersten Viertel noch auf Augenhöhe, zog der Bundesligaerste ab der 13. Spielminute Schritt für Schritt davon. Letztendlich war beiden Kontrahenten in dieser Partie jedoch anzumerken, dass die Intensität nach der Enttäuschung des Vortages nicht mehr auf dem höchsten Niveau war. Am Ende sicherte Topscorer André Bienek seinem Team mit 24 Punkte die Bronzemedaille in diesem Wettbewerb. Trier: Dirk Passiwan (17), Diana Dadzite (14/2 Dreier), Mariska Beijer (6), Correy Rossi (4), Matthias Heimbach (2), Frank Doesgen (1), Jack Davey, Ryan Wright. Thüringen: André Bienek (24/4), Raimund Beginskis (16), Jakob Williams (14/2), Matt Scott (9), Aliaksandr Halouski (8), Vahid Gholomazad (4), Teemu Partanen (2), Jens Eike Albrecht (2), Jitske Visser.