81:55-Erfolg über Playoff-Kandidat Wiesbaden
Im letzten Heimspiel der RBBL-Hauptrunde konnte sich der 13-fache Deutsche Meister RSV Lahn-Dill im Hessenderby gegen die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden am Ende souverän behaupten. Am späten Samstagabend rollten die Mittelhessen mit einem 81:55 (22:12/36:27/58:39) Erfolg im Gepäck vom Parkett der August-Bebel-Sporthalle in Wetzlar.
Vor knapp 1.000 Besuchern sprach am Ende die Statistik eine eindeutige Sprache. Mit einer guten Trefferquote von 58 Prozent, einer stattlichen 42:20-Reboundüberlegenheit und 22 Assists war der Gastgeber die klar dominierende Mannschaft des Hessenderbys. Es standen aber auch elf Ballverluste auf dem Papier, neun davon in der ersten Halbzeit, die vor allem im zweiten Viertel für ein sehr zerfahrenes Spiel sorgten. „Vor der Pause haben wir fünf Minuten extrem kopflos agiert und uns um den Lohn der bereits klar herausgespielten Führung gebracht“, so ein unter dem Strich zwar zufriedener RSV-Trainer Ralf Neumann, der jedoch im Detail viele kleine Fehler sah: „Trotz dieser Phase muss man am Ende aber attestieren, dass wir einen Playoff-Kandidaten über 35 Minuten klar dominiert haben und vor allem die absolute Lufthoheit hatten“.
Der 54-jährige Head Coach sah bereits in der Anfangsphase, wie sein Team den Ball laufen ließ und mit Tempospiel aus einem 2:4 (2.) ein 21:8 (9.) machte. Zehn Punkte von Geburtstagskind Brian Bell, der an diesem Tag 29 Jahre alt wurde, sowie zwei Dreier von Thomas Böhme und Michael Paye ließen den RSV mit einem deutlichen Polster ins zweite Viertel gehen. Dank des Japaners Hiroaki Kozai, der in der Folge aus der Mitteldistanz seine Gefährlichkeit unterstrich, erhöhte sich der Vorsprung bis zur 15. Spielminute bis auf 32:18, ehe sich die Wetzlarer Rollis im angesichts des hohen Vorsprungs schon verfrüht in der Halbzeitpause sahen. Zwei Offensivfouls, zusätzliche Ballverluste und individuelle Fehler auf Seiten der Hausherren, nutzten die Gäste vom Rhein dabei eiskalt aus. Vor allem Trainersohn André Hopp nutzte diese Schwächeperiode, um mit acht eigenen Punkten den 27:34-Anschluss (19.) wiederherstellen zu können.
Nach dem Seitenwechsel hatte Lahn-Dill jedoch schnell wieder die Souveränität zurückgewonnen, legte einen 12:2-Blitzstart aufs Parkett und hatte nach einem weiteren Böhme-Dreier die Träume der Rhinos auf einen Auswärtscoup beim 48:29 (25.) frühzeitig zunichtegemacht. Vor allem die Überlegenheit unter den Brettern war an diesem 17. Spieltag eindrucksvoll, denn mit einem Reboundverhältnis von 32:3 unter dem eigenen und 10:17 unter dem gegnerischen Korb agierten die Wetzlarer dort extrem erfolgreich. So schraubten Youngster Nico Dreimüller, Routinier Dirk Köhler und Topscorer Böhme das Ergebnis bis auf 73:46 (36.) in die Höhe, ehe in den Schlussminuten die Gäste noch einmal auf Augenhöhe operieren konnten.
„Unter dem Strich haben wir souverän agiert, auch wenn nicht alles Gold war was glänzte. Vielleicht haben wir uns durch die zahlreichen frühen Wechsel etwas den eigenen Lauf genommen, aber letztendlich war dies ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg“, so Trainer Ralf Neumann, der am kommenden Wochenende mit einem Erfolg in Hamburg gerne Platz zwei in der Abschlusstabelle sicherstellen würde.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (22/2 Dreier), Brian Bell (21), Hiroaki Kozai (17), Michael Paye (13/1), Nico Dreimüller (4), Dirk Köhler (4), Annabel Breuer, Philipp Häfeli, Jan Haller, Christopher Huber, Felix Schell (n.e.).
Wiesbaden: André Hopp (17), Aurice Amacher (12), Matthias Güntner (11), Tommie Lee Gray (7), Marvin Malsy (4), Thomas Gundert (2), Jimmy Palmer (2), Lukas Jung, Christoph Spitz, Michael Witte (n.e.).