ALBA chancenlos – Gute Noten für Thomas Gundert und Gesche Schünemann
„Es war ein Pflichtsieg, nicht mehr, aber auch nicht weniger, denn wir haben das Spiel ganz bewusst dazu genutzt dem gesamten Kader viel Spielzeit zu gewähren“, so das Fazit von Trainer Nicolai Zeltinger nach dem souveränen 76:32 (24:4/43:8/63:24) seines RSV Lahn-Dill am Samstagabend in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) bei ALBA Berlin. In das Duell gegen den Tabellenvorletzten gingen die Wetzlarer, wie auch die Berliner Gastgeber, allerdings ersatzgeschwächt. Während der US-Amerikaner Michael Paye noch mit in die Hauptstadt fahren konnte, trat Center Kai Gerlach durch eine Grippe geschwächt die Dienstreise erst gar nicht an.
Bereits wenige Minuten vor Spielbeginn entrollte die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson zur Überraschung der rund 70 mitgereisten Fans aus Mittelhessen in der Max-Schmeling-Halle ein großes Banner mit der Aufschrift „Treue seit 10 Jahren – ihr seid die einzig Wahren“ und feierte damit den eigenen Fanclub, der im Rahmen der Fahrt nach Berlin sein zehnjähriges Bestehen feierte. Bereits am frühen Morgen hatten zu nachtschlafender Zeit um fünf Uhr früh Trainer Nicolai Zeltinger und Manager Andreas Joneck den Gimmler-Reisebus mit den Fans in der Heimat persönlich verabschiedet und mit Sekt versorgt.
Um dem eigenen Fanclub dann auch sportlich zu begeistern, legte der Gast aus Mittelhessen, mit Marco Zwerger für US-Boy Paye in der Startformation, in der Berliner Max-Schmeling-Halle los wie die Feuerwehr. Bereits nach fünf Spielminuten stand es so 13:0 und wenig später nach dem Ende des ersten Spielviertels 24:4 für die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson, der sich einmal mehr als der Führungsspieler des RSV schlechthin auszeichnete. Bereits in diesem frühen Stadium der Partie wechselte Zeltinger kontinuierlich sein sportliches Personal durch: „Wir wollten insbesondere unsere aggressive Verteidigung in verschiedenen Aufstellungen testen und voranbringen“. Über 34:8 (17.) gelang dies gegen einen ebenfalls ersatzgeschwächten Gastgeber bis zum Pausenstand von 43:8 auch sehr gut, ohne dass die zahlreichen Wechsel zu einem Bruch im Spiel führten. Beste Noten ihres Trainers kassierten in dieser Phase wie auch im weiteren Verlauf der Partie dabei Forward Thomas Gundert und Nationalspielerin Gesche Schünemann.
Nach dem Seitenwechsel kam dann der Gastgeber besser ins Spiel und konnte seinerseits über Center Michael Bayer und Jan-Bruno Rittner für mehr offensive Durchschlagskraft im ALBA-Spiel sorgen. Dennoch steuerte der aktuelle Tabellenführer aus Wetzlar über 59:14 (26.) und 70:28 (36.) einem souveränen 15. Saisonsieg im 15. RBBL-Spiel entgegen, auch wenn die eigene Konzentration insbesondere im Angriff mit zunehmender Spielzeit deutlich nachließ. Mit der Schlusssirene in der Berliner Max-Schneling-Halle galt schon am selben Abend und am Sonntag, den das Team gemeinsam in der Hauptstadt und später beim BBL-Match des mittelhessischen Nachbarn Gießen 46ers gegen ALBA Berlin verbrachte, der kommenden Aufgabe im Topspiel gegen den RSC-Rollis Zwickau am nächsten Samstag in Wetzlar. „Der Fokus ist klar, denn nun geht es darum, wer als die Nummer eins in die Playoffs gehen kann“, so Trainer Zeltinger mit Blick nach vorn. Der Erzrivale aus Sachsen unterstrich unterdessen mit einem 66:57-Erfolg beim Tabellendritten aus Frankfurt seine Ambitionen für das kommende Duell mit dem amtierenden Meister aus Wetzlar.
Berlin: Michael Bayer (14), Jan-Bruno Rittner (10), Jens Majer (4), Oliver Herrmann (2), Khalid Rahmouni-Alami (2), Bernhard Hesse, Ingo Kaleschke, Karsten Lucas.
Lahn-Dill: Dirk Köhler (17), Joey Johnson (12), Gesche Schünemann (11), Marco Zwerger (11), Thomas Gundert (10), Richard Peter (5), Michael Paye (4), Felix Schell (4), Annika Zeyen (2), Jan Kampmann.