100:39-Kantersieg über den RSC-Rollis Trier – Paye und Johnson Topscorer
Mit dem insgesamt dritten „Hunderter“ der Saison in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga verabschiedete sich am Sonntag der Tabellenführer RSV Lahn-Dill im Sportjahr 2008 von seinem Heimpublikum. Dabei wiederholte die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson den Kantersieg des Hinspiels und ließ dem RSC-Rollis Trier auch im zweiten Aufeinandertreffen der Spielzeit 2008/2009 keine Chance. Am Ende war beim 100:39 (31:4/47:20/76:33)-Erfolg über das Team von der Mosel neben Kapitän Johnson (27 Punkte) sein Kollege Michael Paye mit 29 Punkten der Topscorer der Partie des zehnten Spieltages. Der US-Amerikaner war es auch, der 69 Sekunden vor der Schlusssirene die 100-Punkte-Schallmauer durchbrach.
Vor rund 750 Zuschauern in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle legte der Gastgeber von Beginn an los wie die Feuerwehr. Dabei war der Mannschaft von RSV-Trainer Nicolai Zeltinger anzumerken, dass sie unbedingt die schwache Leistung der Vorwoche gegen den RSC Osnabrück wettmachen und sich vom eigenen Publikum mit einer Galavorstellung in die kurze Weihnachtspause verabschieden wollte. Bis zum 23:0 (7.) durch zwei Freiwürfe von Kapitän Johnson, wirkte es so, als spielte nur ein einziges Team. Erst nach der zweiten Auszeit der Trierer fand die Mannschaft um den Ex-Wetzlarer Marco Hopp besser ins Spiel, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung über Sieg und Niederlage längst gefallen war. Hopp war es auch, der in der Folge das Spiel seiner Mannschaft ruhiger und kontrollierter machte und am Ende mit 14 Punkten der beste Spieler des RSC-Rollis war.
Wie schnell sich ein Blatt wenden kann, bekamen die Zuschauer dann ab der 16. Spielminute zu sehen, als die Wetzlarer nach der 44:11-Führung urplötzlich den Faden komplett verloren, zahlreiche vorher nicht gekannte Ballverluste produzierten und die letzten vier Minuten vor der Pause mit 3:9 verloren. Nach dem Seitenwechsel jedoch lief das Spiel wieder in den zuvor gewohnten Bahnen. Mit einer insgesamt starken Trefferquote auch von der Freiwurflinie sorgten Center Dirk Köhler und der Kanadier Johnson schnell für 57:24 (25.). In dieser Phase war es dann auf Seiten der Gäste Sascha Gergele, der die Akzente setze. Der im Sommer von GSD Anmic Sassari aus Italien nach Deutschland zurückgekehrte Ex-Nationalspieler war dabei vor allem aus der Distanz gefährlich, wie bei seinem Dreier (26.) zum 27:63-Zwischenstand aus Sicht der Trierer.
Nach einigen Minuten des Leerlaufs beim sechsfachen deutschen Meister aus Mittelhessen, war es dann US-Boy Paye, der mit einem Dreier weit jenseits der 6,25m-Linie mit der Schlusssirene des dritten Spielviertels den Endspurt Richtung 100-Punkt-Schallmauer einleitete. Zunächst wechselten sich hierbei die beiden Center Johnson und Kai Gerlach mit ihren Punkten in schöner Regelmäßigkeit ab, ehe es letztendlich Michael Paye vergönnt war diese Grenze zu durchbrechen.
Der RSV Lahn-Dill geht damit als ungeschlagener Tabellenführer in die kurze Weihnachtspause, bevor die Mannschaft am 3. Januar beim USC München antreten muss. In den Weihnachtsferien befinden sich die Wetzlarer jedoch noch nicht, folgt doch am kommenden Samstag zunächst noch das Pokalviertelfinale beim Süd-Zweitligisten SGK Heidelberg.
Lahn-Dill: Michael Paye (29/1 Dreier), Joey Johnson (27), Dirk Köhler (18), Kai Gerlach (9), Gesche Schünemann (5/1), Felix Schell (4), Annika Zeyen (4), Marco Zwerger (3), Thomas Gundert (1), Jan Kampmann.
Trier: Marco Hopp (14), Sascha Gergele (12/2), Andre Hopp (10), Viktor Hammerschmidt (2), Uwe Bleiker-Schulze (1), Dirk Schmitz, Frank Doesgen, Peter Müller.