75:51-Erfolg am Rhein – Hohe Intensität und kämpferischer Faktor im Spiel
Durch einen Auswärtssieg in einem harten und intensiv geführten Duell bei den Köln 99ers hat sich Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill am Samstag die Tabellenführung in der RBBL zurückerkämpft. Neben dem eigenen Erfolg am Rhein kam den Wetzlarer Rollis dabei zugute, dass der Ligaprimus des letzten Spieltages aus Frankfurt überraschend viel Mühe in seinem Heimspiel gegen den USC München hatte. Die Mittelhessen überzeugten dagegen am Rhein vor allem kämpferisch und fuhren trotz eines starken Gegners einen klaren 75:51 (17:10/35:24/54:38)-Erfolg ein.
"Wir dürfen mit unserem Auftritt in Köln sehr zufrieden sein", zog RSV-Trainer Nicolai Zeltinger dann auch folgerichtig ein positives Fazit der Begegnung in der Sporthalle am Bergischen Ring. Joey Johnson hat dabei einmal mehr seine Führungsqualitäten unter Beweis gestellt und mit einer eigenen Intensität seine Mannschaft von Beginn an kämpferisch mitgerissen. Hinzu kam eine "bärenstarke" Defensivleistung von Richard "Bear" Peter, der den britischen 99ers-Topscorer Joe Bestwick "zermürbte und in der Offensive trotzdem noch sehr viele Akzente setzen konnte", so Zeltinger weiter. Neun Assists und eine Wurfqoute von 66 Prozent belegen diese Einschätzung beim kanadischen Neuzugang des RSV eindrucksvoll.
Mit einem Blitzstart von 9:2 nach nur vier Spielminuten hatten die zahlreich mitgereisten Fans des RSV Lahn-Dill dann auch frühzeitig Grund zu jubeln. Erst in der Folge kam der hoch motivierte Gastgeber besser ins Spiel und konnte die Partie des fünften Spieltages offener gestalten. Nach dem 11:4 (7.) für die Wetzlarer wogte die Partie dann bis weit ins zweite Spielviertel ausgeglichen hin und her: 14:19 (12.) und 22:29 (18.) waren die weiteren Stationen in einer auf kämpferisch hohen Niveau geführten Begegnung, die Bewies, dass die Köln 99ers in die obere Tabellenhälfte der RBBL gehören.
Nach dem Seitenwechsel musste der rheinische Gastgeber dann jedoch der hohen Intensität physisch Tribut zollen und verlor zudem mit Sedat Özbicerler in der 27. Spielminute einen wichtigen Faktor durch dessen viertes und fünftes Foul binnen weniger Sekunden am schnellen US-Pointguard Michael Paye. Dies nutzte der Titelverteidiger aus Wetzlar dann mit zwei Läufen von 28:38 (22.) auf 28:51 (27.) und im letzten Spielabschnitt von 40:54 (31.) auf 40:67 (35.) eiskalt aus. Auch wenn die Kölner zwischenzeitlich mit einem eigenen 12:3-Ziwschenspurt und einer Schlussoffensive bewiesen, dass sie niemals aufgaben und am Ende mit einer deutlichen und verdienten Ergebniskosmetik aufwarten konnten, war der Sieg der Wetzlarer nach der Pause nicht mehr gefährdet.
Insbesondere im Hinblick auf das in zwei Wochen anstehende Topspiel beim RSC Zwickau zeigte sich RSV-Headcoach Nicolai Zeltinger am Ende zuversichtlich: "Wir haben unsere eigene Fehlerquote enorm nach unten gefahren und sehr konstant agiert. Das macht zusammen mit einem klaren Sieg gegen einen starken Gegner Mut". Bevor das Duell in Sachsen ansteht, erwartet der RSV Lahn-Dill am kommenden Samstag um 16 Uhr jedoch zunächst mit ALBA Berlin einen großen Namen der Basketballszene in der heimischen August-Bebel-Sporthalle.
Köln: Joe Bestwick (19), Frederic Jäntsch (14), Marina Mohnen (12), Andrew Flavell (4), Yuki Ito (2), Volker Frings, Sedat Özbicerler, Mimoun Quali, Patrick Richter.
Lahn-Dill: Richard Peter (21), Joey Johnson (20), Michael Paye (15), Thomas Gundert (7), Kai Gerlach (4), Felix Schell (4), Annika Zeyen (2), Marco Zwerger (2), Jan Kampmann, Gesche Schünemann.