Kapitän Joey Johnson erzielt mit einem „Triple Double“ seinen 2000. Punkt – Kanadier bester Spieler beim sicheren 74:48-Heimsieg über den USC München

Es war die 25. Spielminute als der 32-jährige zweifache Paralympicsieger mit seinem Korb zum 47:30 seinen 2000. und 2001. Punkt in seiner fünften Saison für den RSV Lahn-Dill erzielte. Bisher haben diese Schallmauer nur Dirk Köhler-Lenz (3.157), der heutige Trainer Nicolai Zeltinger (2.656) und Johnsons Landsmann Patrick Anderson (2.167) geschafft.

Zuvor sahen die Zuschauer einen konzentrierten und eindrucksvollen Beginn der Hausherren, die schnell mit 11:2 (5.) und 17:6 (7.) führten. Doch wer die Münchner um ihren gewieften Trainer Peter Schadt kennt, wusste dass sich die bayrischen Gäste nach einem geeigneten taktischen Mittel suchten. Gefunden hatten sie es dann auch bereits mit Beginn des zweiten Viertels, als sie immer wieder fahrerisch clever agierten und einen 24:15-Rückstand (12.) bis auf 28:24 (17.) verkürzten. „Sie haben uns immer wieder geschickt in „Mismatches“ gezwungen und sind so zu einfachen Punkten gekommen“, zollte Zeltinger dem USC Respekt in dieser Phase des Spiels. Überragender Akteur bei den Bayern war dabei Center Benjamin Ryklin, der am Ende eindrucksvolle 26 Punkte erzielt und 14 Rebounds abgegriffen hatte. Doch die Aufholjagd der Münchner wurde von den Hausherren prompt beantwortet und bis zur Pause lag der Tabellenführer wieder komfortabel mit zwölf Punkten Differenz in Front.

Nach dem Seitenwechsel war dann der Widerstand der Süddeutschen, die das dritte Spielviertel mit 10:23 an den RSV abgeben mussten. „In dieser Phase hat man gemerkt, dass wir für den Endkampf um die Playoff-Plätze gerüstet sind: Annika Zeyen hat ein gutes Spiel gemacht und ist aus ihrem kleinen Tief heraus und auch bei Nicolas Hausammann zeigt die Formkurve nach oben“, so der RSV-Trainer weiter. Einzig die wieder einmal miserable Freiwurfquote seines Teams lässt Zeltinger keine Ruhe. Auch gegen den USC München war diese mit acht Treffern aus 25 Versuchen indiskutabel.

Ungeachtet dessen schraubten die Wetzlarer Rollis das Ergebnis nun über 45:28 (25.) bis auf 69:40 (35.), ehe der Gast noch einmal für eine kleine Ergebniskosmetik sorgen konnte. Dabei in diesem Spielabschnitt musste dann auch Center Dirk Köhler-Lenz seiner noch akuten Schleimbeutelentzündung im rechten Ellenbogen Tribut zollen, nachdem er in der gegnerischen Zone unsanft zu Boden ging und unglücklich auf den lädierten Arm stürzte.

„Ich bin mit weiten Strecken dieser Partie sehr zufrieden, wenn auch natürlich nicht mit allem was wir heute gezeigt haben. Aber die Tendenz geht zur richtigen Zeit der Saison klar nach oben“, so Nicolai Zeltinger abschließend über den erfolgreichen Auftritt des RSV am 11. Spieltages bevor es am kommenden Samstag zum Aufsteiger RSC Osnabrück nach Niedersachsen geht.

Lahn-Dill: Joey Johnson (16), Michael Paye (16), Dirk Köhler-Lenz (11), Nicolas Hausammann (10), Annika Zeyen (7), Marco Zwerger (6), Kai Gerlach (4), Gesche Schünemann (4), Thomas Gundert, Jan Kampmann, Markus Legath, Felix Schell.

München: Benjamin Ryklin (26), Leonhard Appel (6), Ben Döring (6), Thomas Böhme (4), Florian Fischer (4), Johanna Welin (2), Daniel Heine, Bernd Miller.

RSV-Magazin Defense