Allen Widrigkeiten getrotzt und in Trier mit 86:76 gewonnen
Der RSV Lahn-Dill hat am Samstagabend einen wichtigen 86:76-Erfolg (16:20/43:43/65:55) bei den Doneck Dolphins Trier gefeiert. Der Auswärtssieg der Wetzlarer an der Mosel war dabei hart umkämpft, am Ende aber ein Erfolg der mannschaftlichen Moral und Disziplin, insbesondere da die Dienstreise erneut mit einem krankheitsbedingt dezimierten Kader bestritten werden musste.
Es ist wie eine Seuche, die sich seit Wochen an die Fersen der Mittelhessen geheftet zu haben scheint, denn mit Peyman Mizan und Thomas Böhme als zentrale Schaltstelle musste Cheftrinerin Janet Zeltinger und ihr Trainerteam erneut zwei Ausfälle kompensieren, die nicht nur in Trier fehlten, sondern auch die Trainingswoche beeinträchtigten. Seit nunmehr sechs Wochen ist es Wetzlarern nicht vergönnt in Komplettbesetzung zu trainieren, was auch am Samstag vor allem in Durchgang eins deutlich zu sehen war.
Kleine Abstimmungsfehler in der eigenen Verteidigung machten es von Beginn an einem hoch motivierten Gastgeber einfach die Partie nicht nur offen zu gestalten, sondern bis weit in das zweite Viertel auch zu bestimmen. Nach einem Dreier von Patrick Dorner zum schnellen 2:5 (2.) aus RSV-Sicht, liefen die Gäste lange Zeit einem Rückstand hinterher, der wie beim 6:11 (5.) sogar drohte in einem Fehlstart zu enden. Doch mit zunehmender Spielzeit sollte vor allem die eigene Offensive, am Ende mit einer Trefferquote von 56 Prozent stark agierend, die Lücken in der Verteidigung kompensieren können.
Über ein Drei-Punkte-Spiel von Marek Wesolowski zum 21:22 (11.) war es vor allem Rose Hollermann, die vor der Halbzeit mit einer bärenstarken Offensivleistung überzeugte, mit einem ersten Dreier zum 34:36 (16.) zunächst den Anschluss hielt, um nur 60 Sekunden später den zweiten Distanzwurf von jenseits der 6,75m-Linie zur allerersten Führung (39:38, 17.) in die Reuse der Dolphins einschweben zu lassen. Die Zuschauer in Trier, darunter eine stattliche Anzahl aus Mittelhessen, sahen in dieser Phase ein munteres und attraktives Scheibenschießen, dass zur Halbzeit beim 43:43 beide Teams auf Augenhöhe sah.
„Wir haben in der Halbzeitpause unsere nicht sattelfeste Defensive deutlich zum Thema gemacht, einige taktische Umstellungen vorgenommen und sind dann auch deutlich besser aus der Kabine gekommen“, so Cheftrainerin Zeltinger in ihrer Analyse nach der Begegnung. Was sie sah, war nun ein RSV Lahn-Dill, der nicht mehr nur reagierte, sondern das Heft des Handelns in die Hand nahm und damit die Partie Schritt für Schritt unter seine Kontrolle brachte. Im nun stärksten Viertel der Gäste kamen die Hausherren mit dieser Umstellung kaum zu recht, während die Wetzlarer aus einem 43:45 (21.) ein 58:49 (27.) machten. „In dieser Phase war es klasse zu sehen, welches Potenzial auch abseits der üblichen Topscorer in der Mannschaft schlummert und wie wir den Ausfall von Tommy kompensieren konnten“, so die Kanadierin weiter. Neben der bereits positiv erwähnten US-Nationalspielerin Rose Hollermann verdienten sich vor allem Lowpointer Jannik Blair und Youngster Julian Lammering beste Noten. Letzterer war maßgeblich an der Wende in dieser Begegnung beteiligt, als er selbst sechs Punkte binnen drei Spielminuten erzielen konnte, ehe Hollermann mit ihrem dritten Dreier auf 61:51 (28.) erhöhte.
Im Schlussabschnitt machten die hessischen Gäste dann den Sack zu, nachdem Triers Spielertrainer Dirk Passiwan nach einem unsportlichen Foul ein weiteres Technisches kassierte und damit das Spielfeld verlassen musste. Bis auf 74:57 (33.) gelang es nun einem RSV davonzuziehen, der sich von der Hektik auf dem Spielfeld nicht anstecken ließ und trotz eigener hoher Foulbelastung bei Quinten Zantinge und Rose Hollermann, die wenig später ebenfalls in Konto überzogen hatte, souverän blieb.
Nach dem nicht einfachen Auftritt an der Mosel wartet auf die Wetzlarer am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr wieder ein Auftritt in der heimischen Buderus Arena gegen die BG Baskets Hamburg.
Trier: Dirk Passiwan (24/1 Dreier), Correy Rossi (19/1), Patrick Dorner (13/1), Nathalie Passiwan (10), Walter Vlaanderen (8), Sylvana van Hees (2), Svenja Erni (n.e.), Lukas Jung (n.e.), Brandon Troutman (n.e.).
Lahn-Dill: Rose Hollermann (27/3), Julian Lammering (14), Matthias Güntner (17/1), Jannik Blair (12), Quinten Zantinge (9), Marek Wesolowski (3), Mark Beissert (2), Finlay Erskine (2), Maxcileide de Deus Ramos.