Erfolgreiche „Nordtournee“ mit überzeugenden Siegen in Hannover und Hamburg – Matthias Güntner an der Elbe mit persönlicher Bestleistung
Der RSV Lahn-Dill hat seine Nordtournee mit Spielen am Wochenende in Hannover und Hamburg mit Bravour gemeistert. Nach über 1.000 Autobahn Kilometern standen ein bärenstarker Auswärtssieg im RBBL-Topspiel bei Hannover United und ein souveräner Auftritt beim Liga-Schlusslicht BG Baskets Hamburg in den Büchern des Titelverteidigers, der immer besser in Fahrt kommt. Während am Samstag Thomas Böhme zum Topscorer avancierte, erzielte einen Tag später Matthias Güntner mit 51 Punkten eine persönliche Bestleistung.
Vor allem vom Auftritt am Samstagabend in der niedersächsischen Landeshauptstadt zeigte sich Cheftrainerin Janet Zeltinger begeistert. „Es ist gut zu sehen wie viel wir schon rotieren können, ohne an Intensität zu verlieren. Wir können von diesem Wochenende viel positives für die kommenden schweren Aufgaben mitnehmen“, so die 47-jährige Kanadierin zum doppelten Gastspiel ihres in Teams in Norddeutschland.
Hannover United – RSV Lahn-Dill 48:76 (10:24/19:39/25:55)
Im Spitzenspiel beim Tabellendritten aus Hannover setzen die Gäste bereits nach wenigen Minuten ein klares Statement. Aggressiv und hoch konzentriert von der ersten Sekunde an, stand es nach nur drei Spielminuten bereits 8:0 für die Hessen, die sich mit Jannik Blair, Rose Hollermann, Thomas Böhme und Julian Lammering bereits zu viert in die Statistik eintragen konnten.
Vor allem Nationalspieler Böhme zeigte sich brandgefährlich in der Offensive, während sich die Hausherren gegen die RSV-Verteidigung überhaupt nicht entfalten konnten. Sie war es auch, die sich an diesem Abend in Niedersachsen von ihrer allerbesten Seite zeigte und das Topspiel zu einer teilweise einseitigen Angelegenheit werden ließ. „Quinten und auch Maxcileide haben eine klasse Defensive gezeigt, aber eigentlich kann ich diesem Bereich alle loben“, freute sich Janet Zeltinger über die großartige Entwicklung in den vergangenen Wochen des RSV-Herzstücks und lobte dabei vor allem den Niederländer Zantinge und die Brasilianerin de Deus Ramos.
So nahm das Unheil aus Sicht der Gastgeber, die mit Jan Haller allerdings auf einen ihrer vier deutschen Nationalspieler verzichten mussten, über 12:3 (6.) und 20:7 (9.) im ersten sowie 30:12 (13.) und 39:17 (19.) im zweiten Viertel bis zur Halbzeitpause seinen Lauf. Vor allem Center Matthias Güntner war dabei von der United-Verteidigung kaum in den Griff zu bekommen und auch Julian Lammering spielte stark auf. Der erst 20-Jährige, der im Sommer zum RSV kam, spielt sich von Woche zu Woche immer deutlicher ins Rampenlicht und glänzte auch in Hannover wieder individuell und mannschaftlich.
Wer jedoch nun glaubte, dass es die Wetzlarer aus der Kabine kommend und in Hinblick auf das zweite Spiel am Tag darauf etwas ruhiger angehen würden, sah sich zunächst getäuscht. Zwar schienen die Offensivbemühungen der Gäste nun etwas verhaltener, aber defensiv machten die Mittelhessen an diesem Abend weiterhin kaum Kompromisse. Und sollte es einmal etwas klemmen, dann streute Topscorer Thomas Böhme einfach zwei Dreier binnen 40 Sekunden ein und ließ einen weiteren Feldkorb zum 51:23 (28.) folgen.
Erst im Schlussabschnitt flachte die Partie dann deutlich ab. Während sich die Hannoveraner längst mit der Heimniederlage abgefunden hatten, fiel die Konzentration auf RSV-Seite merklich ab. So konnten die Hausherren zum Abschluss eines 16:8-Laufes bis auf 63:41 (36.) durch einen Dreier des starken Australiers Tom McHugh verkürzen.
Hannover: Thomas McHugh (14/1 Dreier), Alexander Budde (14), Radi Dagamin (12/1), Jan Sadler (6), Oliver Jantz (2), Tobias Hell, Jakob Krömer, Sören Seebold, Luis Conrad (n.e.),
Lahn-Dill: Thomas Böhme (24/2), Julian Lammering (16), Matthias Güntner (14/2), Rose Hollermann (6), Marek Wesolowski (6), Quinten Zantinge (6), Jannik Blair (2), Finlay Erskine (2), Mark Beissert, Peyman Mizan, Maxcileide de Deus Ramos.
BG Baskets Hamburg – RSV Lahn-Dill 59:90 (20:28/32:49/40:72)
Deutlich bescheidener verlief zu Beginn der Auftritt am Sonntag an der Elbe gegen das bisher sieglose Tabellenschlusslicht. Vor allem defensiv ließ es der Titelverteidiger in der Hamburger Inselpark-Arena deutlich ruhiger angehen und bot den BG Baskets viel Raum zur eigenen Entfaltung. Und diesen nutzte das Kellerkind über die eigene 7:6- Führung (3.) durch Salman Balaghi bis zum 26:32 (14.) durch Sean Plaar mutig aus.
Auf Seiten der Wetzlarer Gäste, die allerdings die Einsatzzeiten großzügig verteilten, um Kräfte zu sparen, geriet die erste Halbzeit dabei zu einer One-Man-Show des Matthias Güntner. Egal ob von der Freiwurfline, aus der Mitteldistanz oder von jenseits der 6,75m-Markierung, der 26-jährige Center traf aus allen Lagen und hatte bis zur Pause bereits 37 Punkte, darunter vier Dreier, erzielt und dies bei einer Trefferquote von fantastischen 83 Prozent.
Trotz weiterhin praktizierter Raumverteidigung und dem Schonen von Kapitän Thomas Böhme sowie der angeschlagenen Rose Hollermann, wuchs der Vorsprung der hessischen Gäste nach dem Seitenwechsel deutlich an. Neben dem weiterhin nicht zu kontrollierenden Nationalspieler Güntner, der am Ende 51 Punkte, zwölf Rebounds und zusätzliche elf Assists verbuchte, kamen über die Spielstände 61:32 (26.) durch Mark Beissert und 86:48 (36.) durch Peyman Mizan alle verbleibenden Akteure zu ihren verdienten Punkterfolgen.
Hamburg: Kai Pralle (18/1 Dreier), Hannes Hartung (14), Sean Plaar (8), Paul Jachmich (6), Saman Balaghi (5/1), Aaron Hirst (4), Nikolaus Classen (2), Maya Lindholm (2), Esther Bode, Elvis Urga.
Lahn-Dill: Matthias Güntner (51/6), Julian Lammering (10), Peyman Mizan (10), Mark Beissert (6), Jannik Blair (4), Quinten Zantinge (4), Finlay Erskine (2), Marek Wesolowski (2), Maxcileide de Deus Ramos (1), Thomas Böhme, Rose Hollermann (n.e.).
Für die Wetzlarer, die tief in der Nacht zu Montag wieder in der mittelhessischen Heimat eintrafen, heißt es nun nach der Doppelbelastung die Akkus so schnell als möglich wieder aufzuladen, denn bereits am kommenden Samstag wartet mit dem Duell bei den Köln 99ers das nächste Auswärtsspiel.