Ein Wimpernschlag entscheidet das Gipfeltreffen

RSV unterliegt in Erfurt den Thuringia Bulls hauchdünn mit 59:60

Den Erfolg im ersten Gipfelduell der RBBL-Saison sicherten sich am Sonntag die Thuringia Bulls. Dabei machte in einem packenden Spiel auf Augenhöhe lediglich ein Wimpernschlag den Unterschied und bescherte dem Gastgeber in der Erfurter Riethsporthalle einen 60:59-Heimsieg (20:12/33:31/47:46) über den amtierenden Meister RSV Lahn-Dill. Herausragende Offensivakteure waren die beiden deutschen Nationalspieler Aliaksandr Halouski für die Thüringer und Thomas Böhme für die Mittelhessen.

Das erste Viertel des Spitzenspiels gehörte den gastgebenden Bulls, die damit unter den rund 1.200 Besuchern ein echtes Feuerwerk entzündeten. Die Mannschaft von Trainer André Bienek sorgte dabei nach einem schnellen 4:4 nach nur 77 Sekunden für ein 12:4 (6.), was dessen Kollegin Janet Zeltinger auf Seiten der Gäste zu einer ersten früher Auszeit zwang. Zwar gelang durch eine taktische Umstellung Thomas Böhme nur drei Minuten später bereits der 12:16-Anschluss (9.), doch das erste Viertel ging am Ende klar zugunsten der Hausherren aus.

Ganz anders das Gesicht der zweiten zehn Spielminuten, in die der RSV mutig, entschlossen und konzentriert ging. Zweimal der spätere Topscorer Thomas Böhme, einmal Center Matthias Güntner und schon war aus dem 12:20 (10.) ein 18:20 (12.) entstanden. Ein Dreier von Aliaksandr Halouski (22:27, 17.) und auf der Gegenseite von Böhme (29:31, 19.) ließen die intensive und packende Partie hin und her wogen.

Nachdem Seitenwechsel sorgte Matthias Güntner zunächst sogar für das 42:41 (28.) aus Sicht der Lahn-Diller, ehe der ebenfalls starke Jannik Blair mit einem blutenden Cut an der Stirn das Parkett kurzzeitig verlassen musste. Die kleine Verletzung war aber auch Resultat einer enorm intensiv geführten Partie auf beiden Seiten, die zeigte, dass keine der Seiten dieses erste Duell der Saison verlieren wollte, auch wenn es keinerlei Einfluss auf die Titelentscheidungen der Saison haben wird.

In den Schlussminuten spitze sich dann die Dramatik zu, nachdem die Wetzlarer zu Beginn des vierten Viertels viereinhalb Minuten ohne eigenen Punkt blieben. Nun im Hintertreffen war es Böhme, der 6,1 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Dreier den Ausgleich erzwingen wollte, der Ball aber vom Ring sprang. In den verbleibenden Sekunden stoppte der Gast zunächst die Uhr, brachte die Bulls damit an die Freiwurflinie, doch es reichte nur noch zum 59:60 eine Sekunde vor Spielschluss.

Am Ende waren die Thüringer in eigener Halle der Glücklichere zweier starker Mannschaften und entschied die Partie mit Geschick, Routine und dem nötigen Quäntchen Glück für sich. Für den RSV heißt es nun die erste Saisonniederlage abzuschütteln und am kommenden Sonntag im nächsten Spitzenspiel zuhause gegen den BBC Münsterland wieder als Sieger vom Parkett der Buderus Arena zu rollen.

Thüringen: Aliaksandr Halouski (20/1 Dreier), Joakim Linden (14), Vahid Gholomazad (10), Jordi Ruiz (9/1), Driss Saaid (5), Jens-Eike Albrecht (2), Lukas Gloßner, Marie Kier, Arie Twight

Lahn-Dill: Thomas Böhme (25), Matthias Güntner (15), Rose Hollermann (14), Quinten Zantinge (3), Jannik Blair (2), Julian Lammering, Maxcileide de Deus Ramos, Mark Beissert (n.e.), Finlay Erskine (n.e.), Peyman Mizan (n.e.), Marek Wesolowski (n.e.).

RSV-Magazin Defense