84:74-Erfolg über BG Baskets Hamburg
Der RSV Lahn-Dill steht nach einer Energieleistung im 33. Endspiel um den DRS-Pokal. Im Halbfinale von Elxleben bezwangen die Mittelhessen am Samstagnachmittag den aktuellen Dauerrivalen BG Baskets Hamburg nach einer sehr starken zweiten Halbzeit verdient mit 84:74 (16:16/37:36/65:50) und treffen dort am Sonntag um 15 Uhr auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Titelverteidiger RSB Thuringia Bulls und der eigenen zweiten Mannschaft, die sich erstmals für das Final Four im Deutschen Pokal qualifiziert hat.
Von Beginn an lieferten sich beide Seite dabei einen offensiv ambitionierten Schlagabtausch, bei dem zunächst die Hanseaten die Nase leicht vorne hatten. Nach drei Auftaktkörben des US-Amerikaners Jake Williams erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Holger Glinicki einen knappen Vorsprung, der sich vom 4:0 (2.) über 10:6 (5.) bis zum 16:12 (8.) durch den Japaner Reo Fujimoto zunächst zu manifestieren schien. In dieser Phase fanden die Wetzlarer vor allem defensiv kein Mittel gegen die starken BG-Schützen aus der Mitteldistanz.
Doch in der Folge schien sich das Blatt ganz leicht zu drehen und Michael Paye & Co. bekamen immer mehr Einfluss und Kontrolle auf den spannenden Halbfinalkampf. Der Kapitän selbst sorgte so nur wenige Sekunden nach Beginn des zweiten Viertels für das 18:16 (11.), ehe Piotr Luszynski mit einem Drei-Punkte-Spiel das 25:26 (15.) und wenig später sehenswert das 31:30 (17.) markieren konnte. Vor allem der polnische Center war es, der davon profitierte, dass die RSV-Offensive durch Thomas Böhme, Jan Haller, Annabel Breuer oder Michael Paye in dieser Phase zu weiteren Punkten kam. So musste der Nationalspieler von der BG-Defensivabteilung deutlich mehr Freiraum erhalten, als noch vor sechs Tagen im ersten Playoff-Halbfinalspiel an der Elbe gegen den gleichen Konkurrenten.
Dieser Trend verstärkte sich dann nach dem Seitenwechsel, als der RSV seine beste Phase hatte. Wie aus einem Guss und mental stark agierte der zwölffache Pokalsieger nun, während die Hanseaten völlig den Faden verloren. Insbesondere die beiden „Langen“, Luszynski und der sehr starke Dirk Köhler, schlossen nun die spielerisch hervorragend vorbereiteten Angriffe der Mittelhessen erfolgreich ab. So wuchs der Vorsprung über 44:38 (23.) schnell bis auf 56:40 (26.) an.
Natürlich war die BG Baskets Hamburg mit ihrer individuellen Klasse noch lange nicht geschlagen, doch diesmal spielte der Rekordpokalsieger seine Cleverness gegen die nun wütenden Attacken des Gegners eiskalt aus. Mit folgenden vier Dreiern waren die Norddeutschen zwar weiterhin brandgefährlich, doch die Ganzfeldpresse der Hamburger wurde im Gegenzug ein ums andere Mal klassisch ausgespielt. So beim 71:58 (35.) durch Philipp Häfeli oder beim 77:66 (37.) durch Kapitän Paye.
Der 71:77 (38.) Hamburger Anschluss durch den noch in der Vorwoche mit seinem Buzzerbeater zum Matchwinner avancierten Ghazian Choudhry, war dann die letzte Hürde, die der RSV in diesem Halbfinale zu überwinden hatte. Ein weiterer 7:0-Lauf der Wetzlarer katapultierte die Mannschaft des Trainergespanns Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann dann endgültig ins Finale des Final Four.
Hamburg: Ghazian Choudhry (28/1 Dreier), Jake Williams (25/2), Reo Fujimoto (10), Hiroaki Kozai (9), Kai Möller (2), Nik Goncin, Mitsugu Chiwaki, Anne Patzwald, Karlis Podnieks, Matthias Heimbach (n.e.).
Lahn-Dill: Piotr Luszynski (21/1), Michael Paye (19/1), Dirk Köhler (16), Thomas Böhme (14), Philipp Häfeli (8), Jan Haller (4), Annabel Breuer (2), Joe Bestwick, Björn Lohmann.