Dem Endspurt der Rhine River Rhinos nicht gewachsen
Die Enttäuschung stand den Spielern des RSV Lahn-Dill II ins Gesicht geschrieben, als mit der Schlusssirene die 57:72-Niederlage (11:16/23:31/40:44) gegen die Rhine River Rhinos besiegelt war. Mit einem starken Endspurt hatten die Gäste aus Wiesbaden den Wetzlarer Rollis im Schlussviertel den Schneid abgekauft und das Derby der 2. Bundesliga Süd letztlich deutlich für sich entschieden. Kaum zehn Minuten zuvor hatte sich die RSV-Zweitvertretung bis auf vier Punkte Differenz herangekämpft, brachte sich dann aber selbst um die Siegchance.
„Ich bin sehr enttäuscht, denn heute haben wir es dem Gegner sehr leicht gemacht“, ärgerte sich Trainer Daniel Stange über die verschenkte Gelegenheit, dem Lokalrivalen Punkte abzuluchsen. Gegen die Pressverteidigung der Rhine River Rhinos hatten sich seine Schützlinge durchgehend schwer getan und sich 22 Ballverluste erlaubt. „Wir waren trotzdem dicht dran, das ist sehr positiv, aber dafür gibt es eben keine Punkte“.
Wiesbaden präsentierte sich von Beginn an als die aktivere und konzentriertere Mannschaft, und beim 3:12 (6.) musste RSV-Trainer Daniel Stange bereits die erste Auszeit ziehen, um seine Mannschaft neu einzustellen. Auf das Feld kehrten die Mittelhessen nun stärker zurück und schlossen bis zum 11:14 (9.) auf. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte der spätere Topscorer Klaus Weber (21) bereits sechs Zähler markiert und sich noch keinen Fehlwurf erlaubt.
Es blieb bei einem spannenden, phasenweise hitzigen Duell zweier hessischer Teams, bei dem die Gäste aus der Landeshauptstadt aber nie ganz die Initiative verloren und auch während der stärksten Phasen der Gastgeber nie die Führung abgaben. David Amend per Dreier (20:24, 16.) und nach dem Seitenwechsel Kai Gerlach (27:31, 21.) brachten den RSV Lahn-Dill II dicht heran. Doch die „Nashörner“ konterten durch ihren starken Kapitän Thomas Gundert an alter Wirkungsstätte, der seinem Team mit sieben Zählern in Folge (27:38, 23.) wieder Luft verschaffte.
Noch einmal konnte die Wetzlarer Erstliga-Reserve dicht aufschließen. Beim 40:44-Anschluss durch Marian Kind (30.) schien die Partie endlich so offen, wie sich die Mannschaft um Kapitän David Amend erhofft hatte. Doch der Start in den Schlussabschnitt misslang völlig: Zunächst besorgte Wiesbadens Center Oliver Hoffmann binnen 90 Sekunden sechs Punkte für die Rhinos und als dann Wiesbadens starker Routinier Klaus Weber trotz Fouls einen Korbleger in der Wetzlarer Reuse unterbrachte und den fällig Bonusfreiwurf ebenfalls einnetzte, waren die Gäste wieder auf 40:53 (33.) davon gezogen.
Von diesem Rückschlag erholten sich die Domstädter nicht mehr und konnten Wiesbaden in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr entscheidend unter Druck setzen. Zum wegweisenden Showdown im Abstiegskampf kommt es daher nun nach dem Sichtungswochenende der Nationalmannschaften in zwei Wochen, wenn der RSV Lahn-Dill II zum Tabellenschlusslicht Mainhatten Skywheelers II reisen muss.
Lahn-Dill: David Amend (22/1 Dreier), Kai Gerlach (11), Marian Kind (11), Christopher Huber (6), Zacharias Wittmann (6), Tristan Paar (1), Carsten Crombach, Selina Rausch.
Wiesbaden: Klaus Weber (21), Thomas Gundert (13), Matthias Güntner (9), Christoph Spitz (7), Marcel Gerber (6), Oliver Hoffmann (6), Ralf Schwarz (6), Michael Witte (4), Britt Dillmann, Lukas Jung, Sabrina Busch (n.e.), Waldemar Hildenbrand (n.e.)