Bittere Niederlage beim ärgsten Verfolger

61:63-Niederlage gegen RSB Team Thüringen
Mit einer Niederlage beim direkten Verfolger RSB Team Thüringen musste der RSV Lahn-Dill am Sonntag aus Elxleben zurückkehren. Durch das 61:63 (18:19/37:30/51:45) kann der Ligaprimus aus Mittelhessen seine Tabellenführung in der RBBL nur noch dank des besseren Korbverhältnisses und des direkten Vergleichs behaupten. Ausschlaggebend im Spitzenspiel des 14. Spieltags war eine Schwächephase der Wetzlarer zu Beginn des vierten Viertels, der den zuvor komfortablen Vorsprung unnötig zunichtemachte. 
Noch zur Halbzeit hatte der RSV Lahn-Dill die Partie vermeintlich im Griff, nachdem sich der Titelverteidiger nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kurz vor dem Seitenwechsel von 30:28 (16.) durch Korberfolge von Joe Bestwick und Thomas Böhme leicht absetzen konnte. Insbesondere Thüringens Topscorer Aliaksandr Halouski schien im zweiten Viertel bestens von der RSV-Defensive an die Leine gelegt zu sein. Lediglich Sebastian Magenheim hatte mit neun Punkte die Verteidigung der Mittelhessen vor Probleme gestellt, während RSV-Kapitän Michael Paye mit zehn Punkten bis dato Topscorer des Spitzenspiels war. 
Als sich dann auch nach der Pause diese Tendenz fortzusetzen schien, die hessischen Gäste durch die Punkte neun bis zwölf von Center Dirk Köhler zunächst mit 41:30 (22.) und später mit 45:32 (24.) in Front lagen, schien der Weg zu einem souveränen Erfolg geebnet. Doch nach dem 51:40 (39.) durch erneut Urgestein Köhler, blies der Herausforderer zu einer fulminanten Schlussoffensive. Mit seinem ersten von später zwei Dreiern war es nun Nationalspieler André Bienek der noch vor Ende des dritten Spielviertels sein Team binnen 25 Sekunden wieder auf Tuchfühlung heranbrachte. 
Wie eine mentale Initialzündung schien dies für den Gastgeber aus Thüringen und seine Fans im ausverkauften Sportzentrum Elxleben nun zu wirken. Während der RSV in den kommenden sieben Spielminuten vorentscheidend nur einen mageren Feldkorb zu Stande brachte, drehte das RSB Team beflügelt auf. Zunächst war es der Weißrusse Halouski, der mit einem Drei-Punkte-Spiel den 54:54-Ausgleich (35.) erzielen konnte, ehe erneut Bienek zum 56:55 (36.) und mit seinem zweiten Dreier nur wenige Sekunden später zum 59:55 dem elfmaligen Meister den entscheidenden Knockout versetzte. „Wir hatten in dieser Phase unsere Chancen, aber wir haben die Dinger einfach nicht gemacht“, kommentierte ein enttäuschter RSV-Trainer Nicolai Zeltinger den 4:19-Lauf seiner Mannschaft zwischen der 29. und 36. Spielminute, der letztendlich spielentscheidend war.
Zwar konnte der RSV Lahn-Dill in der Folge durch Bestwick, Serio und Paye den Vorsprung der Hausherren immer wieder auf zwei Punkte verkürzen, doch eine Wende sollte nicht mehr gelingen. Fünf Sekunden vor der Schlusssirene schien die letzte Chance nach einem erneut vergebenen Mitteldistanzwurf und dem folgenden Defensivrebound von RSB-Center Halouski schon verpufft, ehe Kapitän Michael Paye eine Sekunde vor dem Ende mit einem Ballgewinn doch noch einmal die Hoffnungen der vielen mitgereisten RSV-Fans nährte. Doch sein Wurf von der Mittellinie sprang mit der Sirene vom Ring und die zweite Saisonniederlage des Titelverteidigers war besiegelt.
„Es war eigentlich ein gutes Spiel von uns, beide Teams haben auf hohem Niveau gespielt, doch Thüringen hat am Ende die Punkte gemacht, die wir leichtfertig liegen gelassen haben. Sie haben enormen Druck auf uns ausgeübt, Gratulation an Josef Jaglowski und sein Team“, so Zeltinger in seinem ersten Fazit, dem er schmunzelnd anfügte: „aber die entscheidenden Spiele kommen ja erst noch“. 
Thüringen: Aliaksandr Halouski (17), Dan Highcock (6), Teemu Partanen (2), André Bienek (17/2 Dreier), Sebastian Magenheim (13), Raimund Beginskis (2), Jens-Eike Albrecht, Nerijus Venckus (6), Marvin Malsy (n.e.), Bart Nulens (n.e.), 
Lahn-Dill: Dirk Köhler (16), Michael Paye (14), Thomas Böhme (12), Steve Serio (11), Joe Bestwick (5), Jan Haller (3), Björn Lohmann, Annabel Breuer (n.e.), Nico Dreimüller (n.e.), Christopher Huber (n.e.), Felix Schell (n.e.), Marco Zwerger (n.e.). 

RSV-Magazin Defense