Klassenerhalt rückt nach 55:44-Heimsieg über Iguanas näher
Besser hätte der Jahresauftakt für Zweitligist RSV Lahn-Dill II nicht ausfallen können. Gegen den Tabellenvierten RBB München Iguanas zeigten die Domstädter vor eigenem Publikum ein starkes Spiel und fuhren einen in dieser Form kaum erwarteten 55:44 (14:6/27:12/41:26)-Erfolg ein. Damit hat die Mannschaft um Kapitän und Topscorer David Amend zunächst etwas Luft im Abstiegskampf gewonnen.
„Dieser Erfolg könnte für uns im Abstiegskampf noch enorm wertvoll werden“, freute sich RSV-Trainer Daniel Stange über den vorher nicht unbedingt erwarteten Punktgewinn: „Wir haben gerade im Zwei-gegen-Zwei viel Trainingszeit investiert, um unser Zusammenspiel zu verbessern. Ich freue mich, wie die Mannschaft das heute auch im Spiel umsetzen konnte.“
Dabei war die Defensive der Hausherren keineswegs sattelfest und erlaubte sich immer wieder Lücken. Insbesondere im Rebound ließen sich die Wetzlarer Rollis von den Gästen aus Bayern immer wieder überrumpeln. Doch die Iguanas aus München machten viel zu wenig aus ihren zweiten und dritten Wurfchancen und liefen über die komplette Spielzeit der RSV-Führung hinterher.
Den frühen Grundstein des Erfolgs legte die Wetzlarer Erstligareserve bereits in den ersten zwei Minuten der Partie, als ein 8:0 von der Anzeigetafel in der August-Bebel-Sporthalle aufleuchtete. München konnte trotz einer Auszeit durch seinen Trainer Markus Legath, einst selbst Deutscher Meister im RSV-Trikot, den Rückstand nur mäßig korrigieren, ehe der nächste 8:0-Lauf der Gastgeber zum 25:11 (17.) früh für klare Verhältnisse sorgte.
Trainer Daniel Stange warnte in der Halbzeitpause eindringlich vor der Münchener Reaktion, und sollte damit recht behalten. Doch in die Drangphase der Gäste sorgten zwei Treffer von U23-Nationalmannschaftskapitän Christopher Huber und zwei Korbleger von Zacharias Wittmann (39:24, 27.) für den sprichwörtlichen Stich ins Herz der Bayern. Die RBB München Iguanas setzten nun auf eine Pressverteidigung und konnten damit zwar immer wieder die Angriffsversuche des RSV Lahn-Dill II wirksam unterbrechen. Doch aus den zahlreichen Ballgewinnen konnten die Bayern um den erstligaerfahrenen Center Benjamin Ryklin nur wenig Zählbares erarbeiten. Dichter als elf Punkte kamen die Leguane nicht mehr heran.
Nach dem unerwarteten Punktgewinn für den RSV Lahn-Dill II und dem Erfolg von Schlusslicht Frankfurt II in Salzburg ist das Kräfteverhältnis in der unteren Tabellenhälfte im Umbruch. Nutznießer sind die Mittelhessen, die sich auf den fünften Rang verbessern und sich gleichzeitig über ein kleines Polster auf einen Abstiegsrang freuen dürfen.
Lahn-Dill: David Amend (19), Kai Gerlach (14/1 Dreier), Christopher Huber (12), Tristan Paar (4), Zacharias Wittmann (4), Marian Kind (2), Carsten Crombach, Selina Rausch.
München: Benjamin Ryklin (15), Markus Haberkorn (14), Florian Mach (5), Laura Fürst (4), Gabriel Robl (4), Andreas Schaffer (2), Florian Fischer, Massimo Weirather, Thomas Wiest, Peter Kleinhans (n.e.).