RSV Lahn-Dill demonstriert beim 80:40-Erfolg seine Heimstärke
Tabellenführer RSV Lahn-Dill hat auch gegen die BG Baskets Hamburg das vierte Heimspiel binnen fünf Wochen für sich entschieden und in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) seine weiße Weste gewahrt. Nach 40 Spielminuten mussten die Hanseaten dabei am Samstagabend in Wetzlar mit 40:80 (8:26/20:43/24:63) ihre höchste Saisonniederlage quittieren.
Von Beginn an dokumentierte der Titelverteidiger aus Wetzlar vor 900 Zuschauern in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle seine Ambitionen an diesem Abend. Bevor die Gäste aus Norddeutschland überhaupt ins Spiel kamen, war der RSV durch einen Dreier des US-Amerikaners Steve Serio zum 10:0 (3.) bereits auf der Siegesstraße. BG Baskets Trainer Holger Glinicki war so zu einer ersten frühen Auszeit gezwungen, dochoch eine Besserung schien zunächst nicht in Sicht. Über 20:4 (8.) durch Kapitän Michael Paye schraubten die Hausherren das Ergebnis engagiert und konzentriert zunächst bis auf 35:12 (15.) und sorgten so für eine frühe Entscheidung an diesem 16. Spieltag in der RBBL.
„Unsere Startformation hat einen bärenstarken Auftritt auf das Parkett gelegt“, war auch RSV-Head Coach Nicolai Zeltinger sichtlich vom dominierenden Start seiner Mannschaft beeindruckt: „Wir haben in der Rotation hervorragende Defensiv-Entscheidungen getroffen und so den Hamburgern damit das Leben sehr schwer gemacht“. Überragend dabei vor allem der 26-jährige Serio, gegen dessen Schnelligkeit die Abwehr der Hamburger über 40 Minuten kein Gegenmittel fand. Mit 25 Punkten avancierte der Wirbelwind aus New York City später auch zum Topscorer der Partie.
Doch die stärkste Phase der Wetzlarer Rollis sollte erst noch folgen. Nach der Halbzeit, als die Gastgeber ein bereits vorentscheidendes 43:20-Polster eingefahren hatten, schraubten die Lahn-Diller das Ergebnis über 51:20 (25.) durch Thomas Böhme bis auf 67:24 (32.) durch zwei sicher verwandelte Freiwürfe von David Amend in die Höhe. Erst jetzt als der BG Baskets Hamburg ein noch höheres Debakel drohte, waren es der tschechische Center Lukas Hartig und vor allem der japanische Scharfschütze Hiroaki Kozai mit zwei Dreiern, die in den Schlussminuten noch für ein wenig Ergebniskosmetik in einem einseitigen Duell sorgen konnten. Dagegen blieben die beiden niederländischen Nationalspieler Robin Poggenwisch und Marc van de Kuilen blass, während die beiden ehemaligen RSV-Spielerinnen Gesche Schünemann und Annika Zeyen fünf und drei Punkte beisteuern konnten.
Das deutliche Endresultat spiegelt sich auch in den statistischen Werten der Partie wider. Mit 46:32 Rebounds beanspruchte der RSV die Lufthoheit unter den Brettern und traf mit 47 Prozent aus dem Feld ebenso hochprozentig, wie mit 81 Prozent von der Freiwurflinie. Dagegen leisteten sich die Norddeutschen zwölf Ballverluste und eine Trefferquote von unter 30 Prozent. „Das war ein rund herum souveräner Auftritt vor den letzten beiden Spieltagen der RBBL-Hauptrunde“, so Nicolai Zeltinger nach dem Duell mit seinem Bundestrainerkollegen Holger Glinicki auf Hamburger Seite. Neben Topscorer Serio und seinem US-Landsmann Michael Paye verdienten sich am Samstag vor allem Nationalspielerin Annabel Breuer und Routinier Dirk Köhler beste Noten.
Am kommenden Wochenende gastieren die Mittelhessen nun beim bereits feststehenden Absteiger Hannover United, ehe die Hauptrunde der RBBL am 22. Februar mit einem Heimspiel in Wetzlar gegen die Köln 99ers abgeschlossen wird.
Lahn-Dill: Steve Serio (25/1 Dreier), Michael Paye (23/1), Joe Bestwick (12), Thomas Böhme (6), Dirk Köhler (6), Björn Lohmann (4), David Amend (2), Felix Schell (2), Annabel Breuer, Jan Haller, Christopher Huber, Marco Zwerger.
Hamburg: Hiroaki Kozai (16/2), Lukas Hartig (10), Gesche Schünemann (5), Annika Zeyen (3), Nikolaus Classen (2), Jan-Niklas Neuroth (2), Dirk Thalheim (2), Marc van de Kuilen, Maya Lindholm, Robin Poggenwisch.