70:44-Auswärtssieg bei den Roller Bulls in St. Vith
Wie erwartet hatte der RSV Lahn-Dill am Sonntagnachmittag ein hartes Stück Arbeit zu verrichten, ehe der Tabellenführer seiner Favoritenrolle im Sportzentrum St. Vith gerecht werden konnte. Am Ende sprang gegen den selbstbewussten Gastgeber Roller Bulls St. Vith ein hart erkämpfter, am Ende aber dennoch klarer 70:44 (14:15/33:19/51:33)-Erfolg heraus, der den Wetzlarern weiterhin ein sechs-Punkte-Polster auf die Verfolgergruppe garantiert.
„Wir haben uns zu Beginn sehr schwer getan gegen einen Gegner, der nach drei Erfolgen in Serie nur so vor Selbstbewusstsein strotze“, analysierte Head Coach Nicolai Zeltinger die Anfangsphase der Partie des zwölften Spieltages in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL). Zusammen mit seinem Co-Trainer Ralf Neumann sah der 42-Jährige zwar nach nur 20 Sekunden das 2:0 durch den US-Amerikaner Steve Serio, doch in der Folge geriet der Gast aus Mittelhessen mit 2:5 (3.) und 12:15 (9.) in Rückstand. In dieser Phase warfen die Roller Bulls aus den belgischen Ardennen ihre Stärken geschickt in die Waagschale, agierten athletisch und vor eigenem Publikum mit viel Leidenschaft.
Erst im zweiten Viertel, als der RSV seine Defensive auf eine aggressive Pressverteidigung umstellte, beraubten Kapitän Michael Paye & Co. den Gastgeber seiner gefährlichsten Waffe. Er und sein US-Landsmann Serio waren es nun, die nach zahlreichen Ballgewinnen das Ergebnis fast im Alleingang drehten und kurz vor der Pause für das 30:17 (18.) aus Sicht des Gastes sorgten. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt zusammen bereits 21 der 30 Wetzlarer Punkte erzielt. „Durch die Umstellung gelang es uns Topscorer Lorenzo Boterberg besser zu kontrollieren, der dadurch kaum noch mit Bällen versorgt werden konnte“, so Zeltinger weiter.
Doch auch nach der Pause gaben die Roller Bulls noch längst nicht auf. Durch zwei Freiwürfe von Jamaa Saadi zum 37:26 (23.) kamen die Belgier erneut auf Schlagdistanz heran, doch Joe Bestwick zum 45:26 (26.) sowie das Duo Thomas Böhme und Dirk Köhler im Doppelpack zum 57:32 (33.), sorgten in der Folge für die vorzeitige Entscheidung zugunsten des zehnfachen Deutschen Meisters aus Mittelhessen. Dieser Trend setzte sich bis zur höchsten Führung durch Felix Schell zum 66:37 (38.) fort, ehe Samir Bader mit einem Dreier noch einmal für eine leichte Ergebniskorrektur sorgte. Dabei verschenkten die Gäste einen möglichen höheren Erfolg vor allem an der Freiwurflinie, wo der Tabellenführer alleine elf Punkte liegen ließ.
„Wir haben die Heimmannschaft auf 44 Punkte gehalten, das ist aller Ehren wert. Hinzu kommt, dass wir allen Spielern Einsatzzeiten geben konnten, unter dem Strich also ein guter Auftritt“, zog auch Co-Trainer Ralf Neumann nach der Schlusssirene ein positives Fazit der Dienstreise in die Ardennen. Bereits am kommenden Samstag erwartet der RSV Lahn-Dill den aussichtsreichen Playoff-Kandidaten Goldmann Dolphins Trier in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle. In diesem Spiel könnte der RSV als erstes Team vorzeitig seine Playoff-Qualifikation unter Dach und Fach bringen.
Roller Bulls: Samir Bader (10/1 Dreier), Lorenzo Boterberg (10), Mounir Moujoud (8), Jamaa Saadi (6), Arthur Fievet (4), Juan Bernal (4), Christoph Paasch (2), Ralph Huylebroek, Philippe Minten, Sandro Nicoll (n.e.), Stefan Veithen (n.e.).
Lahn-Dill: Steve Serio (24), Thomas Böhme (14), Joe Bestwick (11), Michael Paye (9), Dirk Köhler (4), Jan Haller (4), David Amend (2), Felix Schell (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Björn Lohmann, Marco Zwerger.