74:57-Erfolg im RBBL-Gipfeltreffen gegen Zwickau
Mit einer perfekten Vorstellung in Halbzeit eins hat der RSV Lahn-Dill am Samstagabend nicht nur die Tabellenführung in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga verteidigt, sondern auch das 60. Gipfeltreffen mit Erzrivalen RSC-Rollis Zwickau für sich entschieden. Nach 40 sehenswerten Spielminuten leuchtete ein 74:57 (23:9/44:28/62:42)-Erfolg auf der funkelnagelneuen Anzeigentafel in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle auf.
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„Was die Mannschaft in der ersten Halbzeit abgeliefert hat, darf man als absolut überzeugende Leistung beschreiben“, freute sich auch RSV-Trainer Nicolai Zeltinger über einen Start, der die tolle Kulisse von 1.400 Besuchern des Spitzenspiels von der erste Sekunde an in ihren Bann riss. EM-Allstar Abdi Jama markierte zwar das 2:0 (1.) für die Gäste, doch in den folgenden Minuten brannte der RSV ein Offensiv-Feuerwerk ab, dass das Publikum sofort aus der Reserve lockte.
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Routinier Dirk Köhler sprühte vor Spielfreude und Kapitän Michael Paye ließ bereits in der dritten Minute einen ersten Dreier in die Reuse der Sachsen einschweben. Doch dies alles stellte Junioren-Weltmeister Thomas Böhme mit seinem Auftritt in Durchgang eins noch in den Schatten. Der erst 22-Jährige war an diesem Tag nicht zu stoppen und erzielte alleine vor der Pause 19 seiner am Ende 21 Punkte. Damit war der gebürtige Bayreuther maßgeblich am 21:7 (9.) und später mit einem eigenen Dreier am 40:25 (18.) beteiligt. Nicolai Zeltingers Kommentar nach dem Spiel war ebenso knapp wie zutreffend: „bombastisch, das zeigt auf welchem Weg Tommy ist!“.
Die Sachsen, die zunächst mit einer körperlich großen Aufstellung begannen, mussten so schon in der dritten Minute eine erste Auszeit nehmen und stellten in der Folge ihre Taktik um, ohne jedoch den sich in einen Lauf spielenden Gastgeber entscheidend ausbremsen zu können. Während Zwickaus etatmäßiger Topscorer Adam Erben früh mit zwei Fouls auf die Bank musste und diese bis zur Schlusssirene nicht mehr verließ, hielt sein US-Kollege Joe Chambers die Zwickauer mit zwölf Punkten bis zur Pause im Spiel.
Doch auch nach dem Seitenwechsel rollte die Partie mit einem 7:2-Lauf durch ein Drei-Punkte-Spiel von Steve Serio zunächst in die gleiche Richtung. Dass 51:30 (23.), zugleich die höchste Führung des RSV Lahn-Dill im gesamten Spielverlauf, markierte dann aber eine kleine Wendemarke in der Begegnung des fünften Spieltages. „In der zweiten Hälfte haben wir deutliche Schwächen offenbart, die uns klar zeigen, dass wir noch nicht soweit sind, diesen hohen Level über 40 Minuten halten zu können“, so Zeltinger in seiner Analyse auch mit kritischen Tönen. In dieser Phase hätte der Gast aus Sachsen durchaus ins Spiel zurückkommen können, doch ob der klaren Führung der Hausherren ließen auch die Zwickauer zahlreiche Chancen ungenutzt. Trotz des sehenswerten Spieles beider Seiten zeigte sich dabei, dass beiden Topteams der letzten Jahre noch deutlich Potenzial nach oben besitzen.
So kamen die Gäste nach dem 64:44 (31.) durch Kapitän Paye in den Schlussminuten noch einmal bis auf 69:57 (39.) heran, was sie vor allem ihrem besten Akteur, dem Briten Abdi Jama, zu verdanken hatten. Zwar kochte die Atmosphäre in dieser Phase, nach einem unsportlichen Foul an US-Pointguard Michael Paye, noch einmal kurz über, doch ein abschließender 5:0-Lauf der Hausherren beruhigte das Geschehen schnell wieder. Mit Standing Ovations zollte die große Kulisse, die unter dem Strich ein rassiges Duell mit allen Attributen eines wahren Spitzenspiels sah, dem Geschehen auf dem Parkett ihre Anerkennung.
„Wir haben ein tolles Spiel gesehen, zwei wertvolle Punkte eingefahren, aber auch einige Schwächen aufgezeigt bekommen“, war Zeltinger wie auch sein Co-Trainer Ralf Neumann am Ende mit dem Heimauftritt seiner Mannschaft zufrieden. Neben der souveränen Leistung des US-Duos Paye/Serio erhielt aber auch Youngster Christopher Huber für seinen gelungenen siebenminütigen Einsatz ein Extralob des RSV-Trainers.
Für den RBBL-Tabellenführer aus Mittelhessen stehen nun drei Auswärtsspiele in Folge auf dem Reiseplan der kommenden Wochen. Am nächsten Wochenende wartet zunächst das Hessenderby bei den Mainhatten Skywheelers, ehe es zum aktuellen Tabellendritten nach Hamburg und im Pokal nach München geht.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (21/1 Dreier), Michael Paye (21/1), Dirk Köhler (11), Steve Serio (11), Joe Bestwick (10), Annabel Breuer, Christopher Huber, Björn Lohmann, Marco Zwerger, Thomas Gundert (n.e.), Jan Haller (n.e.), Felix Schell (n.e.).
Zwickau: Joe Chambers (14), Abdi Jama (14), Ghazian Choudhry (10), Kai Möller (7), Rostislav Pohlmann (6), Bryce Doody (4), Matt Seally (2), Adam Erben, Günther Mayer, Frank Oehme, Tim Lange (n.e.).