82:60-Auswärtssieg beim Rekordmeister an der Säbenerstraße
Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill hat am Samstag erfolgreich Revanche für die im November erlittene Heimniederlage gegen den USC München genommen. In der Sporthalle an der Säbenerstraße zeigte der Tabellenführer beim 82:60 (25:14/47:22/67:42)-Erfolg dem Ligadritten die Grenzen auf und dominierte die Partie des 16. Spieltages souverän. Bester Akteur auf Seiten der Wetzlarer Gäste war US-Pointguard Michael Paye, der mit 25 Punkten auch Topscorer seiner Mannschaft war.
Zunächst jedoch tat sich der amtierende Meister in der bayrischen Landeshauptstadt gegen die sich weit zurückziehende Zonenverteidigung der Gastgeber überaus schwer. Trainer Nicolai Zeltinger sah daraus resultierend das 2:6 (3.) seiner Mannschaft, die in diesen Anfangsminuten kein Mittel gegen die engen Räume unter der USC-Reuse fand. Erst ein Dreier durch Michael Paye zur ersten Führung mit 11:10 (6.) knackte dann das Bollwerk der Süddeutschen, während der RSV Lahn-Dill in der Folge mit einer weiterhin hohen Trefferquote aus Distanz den Schlüssel zum Spiel fand. Insbesondere Topscorer Michael Paye überzeugte in dieser Phase und hatte bei einer Erfolgsquote von nahezu 90 Prozent bereits 21 Zähler zur Halbzeit auf seiner Habenseite.
„Mikey hat ein fantastisches Spiel gemacht, dabei darf aber auch die starke Leistung unserer beiden anderen Guards Thomas Böhme und Steve Serio nicht unterschlagen werden“, lobte RSV-Trainer Zeltinger nach der Partie nicht nur seinen besten Akteur, der erst in der Vorwoche seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert hat. Auch die Finnin Mina Mojtahedi, die nach ihrer Handverletzung und einer damit verbundenen sechswöchigen Pause bereits wieder in Topform ist, erhielt von Nicolai Zeltinger ein extra Lob. So hatte der RSV Lahn-Dill nach der durchwachsenen Anfangsphase die Begegnung über 33:14 (13.) bis zum Pausenstand von 47:22 bereits klar unter Kontrolle und machte dem 67:57-Hinspielsieger schnell klar, dass ein zweiter Überraschungscoup an diesem Samstag in weiter Ferne lag.
Nach dem Seitenwechsel zeigte dann jedoch der Tabellendritte, der nach dieser Niederlage zwar diesen Platz an das Überraschungsteam aus Thüringen verlor, warum er in dieser Saison ein klarer Playoff-Kandidat ist. Mit hoher Geschwindigkeit und der nötigen Portion Leidenschaft bewies der USC nun, dass der Erfolg am 20. November in Wetzlar keine Eintagsfliege war. Insbesondere das Trio Benjamin Ryklin, Ben Döring und Sebastian Magenheim glänzte in der Offensive und hatte am Ende wieder 56 Punkte auf seinem Konto. Doch die drei USC-Spieler waren am Ende zu wenig, um den RSV Lahn-Dill mit seiner langen und qualitativ hochwertigen Bank noch einmal ins Wanken geraten zu lassen.
Zwar gelangen den Münchnern immer wieder kurzfristige Erfolge wie beim 36:61 (27.) durch Nationalspieler Magenheim, der sich RSV- und Bundestrainer Zeltinger eindrucksvoll präsentierte. Doch auch auf einen 14:4-Lauf zu Beginn des vierten und letzten Viertels zum 52:71 (32.) fanden die Wetzlarer Rollis durch Thomas Böhme eine passende und souveräne Antwort, als der 19-Jährige auch den dritten Dreipunktewurf des RSV in der Partie nach Michael Paye und Steve Serio sicher in den USC-Korb einschweben ließ. Am Ende gelang Joey Johnson & Co. damit eine gelungene Rehabilitation für die Pleite im Hinspiel, bei der jedoch Serio und eben Kapitän Johnson fehlten. Doch auch in München hatte Trainer Zeltinger nicht seinen kompletten Kader an Bord, denn kurzfristig fiel Center Felix Schell aus, der an einer Entzündung in seinem Kniegelenk laboriert. Wie lange die 22-jährige Nachwuchshoffnung ausfällt ist noch unklar. Nach einem spielfreien Wochenende über Fasching kommt es dann am 25. Februar in Wetzlar hoffentlich wieder mit Felix Schell zum absoluten Topspiel gegen den RSC-Rollis Zwickau.
München: Benjamin Ryklin (24), Ben Döring (18), Sebastian Magenheim (14), Nu Nguyen Thi (4), Florian Fischer, Uli Schmölz, Markus Wastian, Johanna Welin, Markus Haberkorn (n.e.), Sercan Ismail (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (25/1 Dreier), Steve Serio (19/1), Thomas Böhme (10/1), Dirk Köhler (8), Joey Johnson (7), Gesche Schünemann (5), Jan Haller (4), Thomas Gundert (2), Wataru Horie (2), Mina Mojtahedi.