Klarer Erfolg im Hessenderby gegen die Mainhatten Skywheelers
Durch den zweiten Erfolg im zweiten Saisonspiel hat Titelverteidiger RSV Lahn-Dill am Samstag die Tabellenführung in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga übernehmen können. Im Hessenderby gegen die Mainhatten Skywheelers gelang den Wetzlarer Rollis dabei ein klarer und zu keiner Zeit gefährdeter 71:43 (21:7/41:17/61:31)-Erfolg über die Frankfurter, die bis wenige Minuten vor der Partie vergeblich auf die Freigabe für ihren Neuzugang Nathaniel Craig aus Großbritannien gewartet hatten.
Gleich zu Beginn der Partie vor rund 850 Zuschauern in der August-Bebel-Sporthalle zog der Gastgeber sein gefürchtet druckvolles Defensivspiel auf, das den Skywheelers arge Probleme im Spielaufbau bereitete. Lediglich Nationalspieler Andreas Kress, der am Ende der Begegnung auch zum Frankfurter Topscorer avancierte, konnte in der Anfangsphase offensive Qualitäten zeigen. Auf der anderen Seite sah RSV-Trainer Nicolai Zeltinger ein druckvolles Spiel seiner Mannschaft, die über 8:1 (3.) und 21:5 (8.) frühzeitig die Weichen auf Sieg stellte.
„Insbesondere die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen“, zeigte sich Zeltinger bis zum Seitenwechsel auch sehr angetan von seiner Mannschaft, die er zwei Tage vor dem Abflug zum Weltpokalfinale im japanischen Kitakyushu mit einer zum Saisonauftakt veränderten taktischen Einstellung ins Rennen schickte: „Aufgrund der Tatsache, dass Joey Johnson grippal angeschlagen war und wir Kai Gerlach als Nichtbehinderten im Weltpokal nicht einsetzen dürfen, haben wir aus der Situation das Beste gemacht und schon einmal eine kleinere, dafür aber umso schnellere Formation getestet“.
In dieser zeichnete sich Neuzugang Steve Serio besonders aus, der das Publikum immer wieder mit seiner unglaublichen Schnelligkeit zu Szenenapplaus hinriss. Nachdem zum Auftakt in der Vorwoche noch Thomas Böhme als Neuling im Trikot des RSV zum Topscorer avancierte, übernahm diesmal der erst 23-jährige US-Amerikaner diesen Part und steuerte neben seinen 19 Punkte bei einer Trefferquote von starken 70 Prozent aus dem Feld und 100 Prozent von der Freiwurflinie weitere acht Rebounds und sechs Assists zum Erfolg im Hessenderby bei. Neben Serio wusste am Samstag aber auch Forward Thomas Gundert mit zahlreichen guten Aktionen Trainer und Publikum zu gefallen.
So blieb es bis zum 27:7 (12.) bei den einseitigen Kräfteverhältnissen auf dem Parkett, ehe die Gäste aus der Mainmetropole sehr spät besser ins Spiel fanden und bis nach dem Seitenwechsel in der 29. Spielminute die Partie beim 56:31 aus RSV-Sicht offen gestalten konnten. In dieser Phase zeigte der Gast seine bekannt kämpferische und tempogeladene Spielweise, ehe aber der siebenfache Meister aus Mittelhessen mit einem 7:2-Lauf zum 63:33 (31.) eine eventuelle Ergebniskosmetik im Keim erstickte.
„Wir haben im Vergleich zum Auftaktspiel wieder einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht und vor allem gezeigt, dass wir unsere Qualität vor allem auch der enormen Tiefe unserer Bank zu verdanken haben“, zog Headcoach Zeltinger dann auch folgerichtig ein positives Fazit des gelungenen Saisonauftaktes für den Champions League Sieger, der bereits am Montag über die koreanische Hauptstadt Seoul und das japanische Fukuoka ins mehr als 10.000 Kilometer entfernte Kitakyushu reist. Dort treffen die Wetzlarer im Kampf um den Weltpokal dann ab Freitag auf die Dallas Mavericks, die Perth Wheelcats und die Myagi Max.
Lahn-Dill: Steve Serio (19/1 Dreier), Michael Paye (16), Thomas Böhme (13), Thomas Gundert (8), Dirk Köhler (7), Marco Zwerger (4), Gesche Schünemann (2), Felix Schell (2), Kai Gerlach, Joey Johnson, Mina Mojtahedi.
Skywheelers: Andreas Kress (12), Sebastian Wolk (8), Johannes Hengst (7), Kenon Kahsai (6), Lars Lehmann (6), Paul Sznabel (2), Jörg Wycisk (2), Nora Schratz.
Fotos: Armin Diekmann
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