Bärenstarker Finalauftritt der Wetzlarer Rollis gegen Gastgeber Rom
Vier Jahre nach dem letzten Champions League Triumph in Istanbul ist der RSV Lahn-Dill auf den europäischen Thron zurückgekehrt und hat zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte die Königsklasse gewonnen. Im Endspiel von Rom bezwangen die Mittelhessen dabei in einer eindrucksvollen Manier am Ende hoch verdient und souverän mit 66:42 (15:13/33:26/52:37) gegen den Gastgeber und Mitfavoriten Santa Lucia Sport Rom, der selbst schon dreimal ganz oben in Europa stand.
Das Triple nach Meisterschaft und DRS-Pokalsieg war dabei ein hartes Stück Arbeit nachdem die Römer mit einem 4:0-Blitzstart (1.) perfekt in die Partie gestartet sind. Doch nach wenigen Minuten war der RSV Lahn-Dill da, setzte die Italiener mit einer aggressiven und taktisch perfekt umgesetzten Verteidigung so stark unter Druck, dass diese sich jeden Zentimeter des Parkett im „Pallafonte“ von Rom mühsam erarbeiten mussten.
Dies zeigte nach ausgeglichenen ersten 15 Spielminuten erstmals Wirkung, dass die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft um Kapitän Joey Johnson kurz vor der Pause erstmals auf einige Punkte davonziehen und mit einem 33:26 in die Halbzeit gehen konnte. Dennoch ließen sich die Römer zunächst nicht abhängen und kamen durch zahlreiche Offensivrebounds immer wieder zu Punkten, die Trainer Nicolai Zeltinger gar nicht gerne zur Kenntnis nahm.
Doch nach dem Seitenwechsel machte die nun wieder beste Mannschaft des Kontinents schnell den Sack zu, als sie mit einem 6:0-Lauf zum 39:26 (22.) und wenig später beim 46:28 (26.) die Weichen unweigerlich auf Sieg stellte. Die Römer kämpften zwar weiterhin in einem intensiven Match mit allen ihren verbleibenden Mitteln, doch nun strotzten die Wetzlarer nur noch so vor selbstbewusster Entschlossenheit.
Nichts sollte so mehr anbrennen und dies merkten auch die römischen Fans, denen nun die rund 60 mitgereisten RSV-Anhänger in der Sporthalle Pallafonte den Rang abliefen. Unterstützt von den Zwickauer Schlachtenbummlern schallte es nun dem italienischen Meister in den Ohren: „Hier regiert der RSV“. Und als dann in der Schlussminute Felix Schell sich einen Rebound angelte, den letztendlich Jan Kampmann zum 66:42-Endstand verwandelte brachen bei den Mittelhessen alle Dämme.
„We are back“, schrie US-Pointguard Michael Paye heraus während sein kanadischer Teamkollege Richard Peter gewohnt gelassen die Gratulationen für seine Weltklasseleistung zur Kenntnis nahm. „Wir haben drei Jahre daran gearbeitet diesen Titel zurückzubekommen, darauf sind wir alle besonders stolz“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene, ehe die komplette Mannschaft aus den Händen von IWBF-Präsident Jan Berteling und IWBF-Ehrenmitglied Hans Tukker die Medaillen und den Champions Cup entgegen nahm. Die Dominanz des RSV Lahn-Dill unterstrich auch die Berufung von gleich drei Spielern ins Allstar Team des Turniers: Michael Paye, Joey Johnson und Richard Peter.
Rom: Alberto Pellegrinni (17), Sofyane Mehiaoui (8/1 Dreier), Matteo Cavagnini (7), Sergio Cherubini (2), Stefano Rossetti (2), Mohamed Sanna Ali (6), Damiano Airoldi, Cristian Cerracchi, Cosimo Caiazzo, Giulia Saba, Marco Stupenengo.
Lahn-Dill: Richard Peter (22), Michael Paye (17), Dirk Köhler (13), Joey Johnson (8), Patricia Cisneros (4), Jan Kampmann (2), Thomas Gundert, Felix Schell, Gesche Schünemann, Marco Zwerger.
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