RSV stellt die Hackordnung im Halbfinale wieder her

Bärenstarker 75:55-Heimauftritt über ein starkes Hannover United beschert das Finalticket

Im dritten und alles entscheidenden Playoff-Halbfinale am Dienstagabend präsentierte sich ein ganz anderer RSV Lahn-Dill als noch 48 Stunden zuvor an gleicher Stelle. Aggressiv, entschlossen und konzentriert schlugen die Wetzlarer in der heimischen Buderus Arena ein erneut starkes Hannover United mit 75:55 (19:12/39:26/60:45). Damit steht der vierzehnfache Deutsche Meister aus Mittelhessen verdient in der Endspielserie, in der der RSV Lahn-Dill bereits am Samstag bei den Thuringia Bulls antreten muss.

Angetrieben von Kapitän Böhme, der ab von der ersten Spielsekunden an sein Team führte und selbst offensiv maßgeblich am 17:8 (9.) beteiligt war, holte sich der Gastgeber das erste Selbstvertrauen zurück. Die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger agierte dabei mit einer ganz anderen Körpersprache wie noch am Sonntagnachmittag. Vor allem in der Defensive wurde den Niedersachsen das Leben schwer gemacht, die selbst kaum Raum zur eigenen Entfaltung hatten. Entsprechend viele Steals und Rebounds sammelten die Hausherren, die bis kurz vor dem Seitenwechsel auf 37:22 (19.) davonziehen und diesmal United-Center Jan Gans fast komplett aus dem Spiel nehmen konnten.

Doch die Gäste aus Hannover spielten auch im dritten Semifinalduell eine starke Partie und nutzten jede kleinste Schwächephase der Wetzlarer, um den Hauptrundenersten eng auf den Fersen zu bleiben. Dieser spürte vor allem beim 45:38 (25.) den niedersächsischen Atem im Nacken, als Routinier Shaun Norris seine Dreier zwei und drei einstreute. Doch in dieser Phase nahm sich die auch schon am Sonntag offensiv unbekümmert aufspielende Rose Hollermann ein Herz aus der Mitteldistanz. Bereits zwei Minuten später hatte der RSV Lahn-Dill den Vorsprung beim 51:40 (27.) wieder in den zweistelligen Bereich gedrückt.

In dem weiterhin hochklassigen Spiel, in dem die Wetzlarer mit einer starken über 60 prozentigen Trefferquote gefielen, ließ sich der Favorit die Butter nun nicht mehr vom Brot nehmen. Und die statistischen Werte sprachen nach vierzig intensiven Minuten eine eindeutige Sprache: 62 Prozent Trefferquote, 34 zu 29 Rebounds und 17 Assists auf Seiten der Hausherren. Nationalspieler Matthias Güntner schrammte mit 14 Punkten, zehn Assists und neun Rebounds nur hauchdünn an einem Triple-Double vorbei, Centerkollege Op den Orth schoss sich mit einer lupenreinen Trefferquote von einhundert Prozent aus dem Feld zu 15 Zählern. Der souveräne Auftritt war aber dennoch ein Sieg des gesamten Teams, das gänzlich zu überzeugen wusste und ein Sieg der mentalen Stärke, sich vor dem Finale die zuvor erlittene Heimpleite aus dem Kopf und dem Körper zu spielen.

Für den RSV Lahn-Dill heißt es jetzt im Fluss zu bleiben, möglichst schnell die Akkus wieder aufzuladen, um am Samstag um 18:00 Uhr bei den Thuringia Bulls zu bestehen. Für das Team wird Spiel eins in der „best-of-three“ Serie am Samstag das sechste entscheidende Duell binnen 15 Tagen sein. Und dennoch scheinen die Wetzlarer nach der Leistung vom Dienstagabend bereit zu sein für den letzten Schritt einer langen Meisterschaftssaison.

Lahn-Dill: Thomas Böhme (23), Mendel Op den Orth (15), Matthias Güntner (14), Rose Hollermann (13), Quinten Zantinge (8), Mark Beissert (2), Jannik Blair, Reo Fujimoto, Tomas Klein, Peyman Mizan, Catharina Weiß.

Hannover: Alexander Budde (13), Jan Haller (13), Shaun Norris (11/3 Dreier), Thomas McHugh (10), Jan Sadler (6), Jan Gans (2), Vanessa Erskine, Tobias Hell, Oliver Jantz.

 

 

Foto: Jenniver Röczey

RSV-Magazin Defense