88:48-Auftakterfolg trotz strapaziöser 23-stündiger Anreise zum Champions Cup Viertelfinale in Spanien
Trotz streikbedingter Reisestrapazen hat sich der RSV Lahn-Dill zum Auftakt des Viertelfinals in der europäischen Königsklasse souverän präsentiert. Am frühen Freitagabend bezwangen die Hessen im Pabellón Lepanto von Albacete den italienischen Außenseiter GSD Porto Torres deutlich mit 88:48 (20:5/40:15/67:29) und starteten so nach Maß in das Viertelfinale des IWBF Champions Cup.
Wie aus einem Guss und als ob die Mannschaft die 23-stündige und 2.100 Kilometer lange Anreise am Vortag überhaupt nicht absolviert hätte, präsentierte sich das Team mental und körperlich beeindruckend. Mit einer entschlossenen, hellwachen und sehr aktiven Defensive kaufte der RSV dem Gegner aus Sardinien schnell den Schneid ab. Aus zahlreichen Ballgewinnen viel Tempo produzierend, gelang es Fastbreaks ebenso erfolgreich abzuschließen, wie im Setplay vor allem Mendel Op den Orth und Matthias Güntner immer wieder bestens unter dem Brett in Szene zu setzen. Diese dankten es mit zusammen 29 Punkten bereits vor der Halbzeitpause.
Nach dem 4:4 (2.) durch den bestens kontrollierten etatmäßigen Topscorer Roberto Mena zog der RSV Lahn-Dill so frühzeitig über 11:4 (5) und 20:5 (10.) bis auf 30:11 (16.) kontinuierlich davon. Auch nach dem Seitenwechsel änderten sich die Rollenverteilungen auf dem spanischen Parkett nicht. Der RSV Lahn-Dill war individuell wie auch mannschaftlich den Sarden klar überlegen, auch wenn diese in der Folge besser ins Spiel fanden.
Am Ende glänzten statistisch vor allem die Center Güntner und Op den Orth mit Trefferquoten über 80 Prozent sowie Thomas Böhme mit neun Assists. Auf der Gegenseite avancierte der ehemalige RSV-Spieler Piotr Luszynski mit 20 Zählern zum Topscorer. Beeindruckend auf Seiten des RSV war aber vor allem wie das gesamte Team mental und körperlich die Reisestrapazen, ausgelöst durch den Flughafenstreik, weggesteckt hat.
Bereits am Samstag dürfte es nun zu einem Schlüsselspiel im Kampf um eines der beiden Tickets für das Final Four 2024 Anfang Mai kommen. In Duell Nummer zwei treffen die Wetzlarer auf den starken Tabellenvierten der spanischen Liga aus Bilbao. Dabei kommt es zu einem Wiedersehen mit der kanadischen Legende und dreifachen Paralympicssieger Patrick Anderson, der von 2004 bis 2006 mit dem RSV Lahn-Dill dreimal das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewonnen hat.
Porto Torres: Piotr Luszynski (20/2 Dreier), Samuel Armas (10), Ryan Wright (8), Roberto Mena (6), Isabel Lopez (4), Federico Bobbato, Dario Langiu, Luca Puggioni (n.e.).
Lahn-Dill: Matthias Güntner (28), Mendel Op den Orth (19), Reo Fujimoto (12), Thomas Böhme (13/1), Rose Hollermann (6), Quinten Zantinge (6), Jannik Blair (2), Tomas Klein (2), Catharina Weiß.