Offensiver geprägter Heimsieg über die Dolphins

Nach 90:68-Erfolg weiter weiße Weste in der RBBL

RBBL-Tabellenführer RSV Lahn-Dill ist nun auch in der heimischen Buderus Arena erfolgreich ins neue Sportjahr gestartet. Am Samstagabend bezwangen die Wetzlarer dort die Trier Dolphins am Ende souverän mit 90:68 (28:14/46:40/67:54) und haben damit auch nach zwölf Spieltagen weiter eine weiße Weste in Deutschlands höchster Spielklasse.

Lediglich fünf schwarze Minuten kurz vor der Halbzeit trübten temporär den positiven Eindruck, den das Team trotz der Personalsituation ohne Jannik Blair und Reo Fujimoto vor rund 650 Besuchern hinterließ. Beide RSV-Spieler stoßen nach ihrem Auftritt bei den Asia-Oceania-Championships im thailändischen Bangkok in der kommenden Woche wieder zum Team. Während der Australier Blair den Titelgewinn mit einem Finalsieg gegen den Iran und die damit verbundene Fahrkarte für die Spiele in Paris im Gepäck hat, unterlagen die Fujimotos Japaner im Spiel um Platz drei Südkorea und sind als Silbermedaillengewinner von Tokio in Paris nun zum Zuschauen verurteilt.

Ihre Teamkollegen in Mittelhessen starten kraftvoll in das Duell gegen die Dolphins aus Deutschlands ältester Stadt. Nach dem 4:4 (3.) durch Dirk Passiwan leitete der erneut starke Quinten Zantinge einen 15:2-Lauf seiner Farben ein, die den RSV früh auf 19:6 (6.) enteilen ließen. Mit dieser frühen Führung im Rücken nahm dann aber auch die Entschlossenheit bei den Hausherren deutlich ab. Zwar waren die offensive Werte mit Wurfquoten jenseits der 80 Prozent bei Center Matthias Güntner und seinem niederländischen Teamkollegen Zantinge weiterhin sehr gut, doch in der Verteidigung klappte die Zuordnung dagegen nicht mehr so, wie es sich dies Cheftrainerin Janet Zeltinger wünschte: „Wir haben Walter Vlaanderen im zweiten Viertel nicht kontrollieren können, obwohl wir ihn natürlich in der Vorbereitung auf dem Radar hatten“, bemängelte die Kanadierin.

Sie musste so vor der Pause mit ansehen wie der niederländische Center der Dolphins alleine im zweiten Viertel 14 Punkte in der RSV-Reuse versenkte. Aus einem vermeintlich komfortablen 44:26 (14.) wurden die Gäste so eingeladen selbst einen Lauf zu starten, was das Team aus Rheinland-Pfalz dankend annahm. Und so rieben sich bei der Halbzeitsirene die Zuschauer in der Buderus Arena etwas verwundert die Augen, dass Trier beim 46:40 wieder gefährlich nahe war, durften sich aber auf der anderen Seite aber auch über den munteren und offensiv ausgerichteten Schlagabtausch auf dem Parkett freuen.

Nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen von der Mosel zwar noch der 48:44-Anschluss (21.), doch nun übernahm der RSV Lahn-Dill wieder die Regie. Vor allem Center Güntner war in dieser Phase unter dem Dolphins-Korb nicht mehr zu stoppen, legte nach acht Punkten in Viertel eins im dritten Durchgang weitere zwölf Zähler nach und war so maßgeblich am 61:48 (26.) beteiligt. „Wir wussten was uns nach einem solch starken zweiten Viertel in Wetzlar nach dem Seitenwechsel erwarten würde“, so Triers Dirk Passiwan, der nach der Partie attestierte: „Wir haben dann die lange Lineup des RSV nicht mehr verteidigt bekommen, da fehlte es uns einfach an der Größe“. Nach teils sehenswerten Einzelaktionen, aber auch gutem Kombinationsspiel war die Partie dann spätestens nach einem Drei-Punkte-Spiel von Quinten Zantinge zum 82:62 (37.) endgültig entschieden.

Gleich vier Spieler beider Teams sicherten sich in der sehenswerten Partie ein so genanntes Double-double, was die Leistung auf beiden Seiten noch einmal unterstreicht. Für die Gäste aus Trier waren dies Walter Vlaanderen mit 24 Punkten und zehn Rebounds sowie Dirk Passiwan, der auf 15 Punkte und ebenfalls zehn Rebounds kam. Bei den Hausherren aus Wetzlar sicherten sich Thomas Böhme mit 19 Punkten und starken 16 Assists sowie Mendel Op den Orth mit 16 Zählern und 13 Rebounds diese statistische Auszeichnung.

Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun sich auf ein Mammutprogramm von sechs Begegnungen binnen acht Tagen mit zusammen rund 2500 Reisekilometern vorzubereiten. Zunächst wartet am Samstagabend das Bundesligaduell in München auf das Team, ehe am Dienstag das DRS-Pokal Viertelfinale gegen Wiesbaden folgt und bereits am darauffolgenden Tag die Dienstreise zur Gruppenphase der europäischen Königsklasse ins italienische Cantu mit vier weiteren Begegnungen auf dem Programm steht.

Lahn-Dill: Matthias Güntner (27), Thomas Böhme (19/2 Dreier), Mendel Op den Orth (16), Quinten Zantinge (16), Mark Beissert (4), Rose Hollermann (4), Peyman Mizan (4), Tomas Klein, Catharina Weiß.

Trier: Walter Vlaanderen (24), Dirk Passiwan (15/1), Patrick Dorner (8), Correy Rossi (6), Svenja Erni (5), Lisa Bergenthal (4), Nathalie Passiwan (4), Sylvana van Hees (2).

RSV-Magazin Defense