65:52-Auswärtssieg bei niedersächsischem Jäger
Der RSV Lahn-Dill hat binnen sechs Tagen den zweiten wichtigen Test gegen einen direkten Konkurrenten bestanden. Am Samstagabend feierten die Wetzlarer einen 65:52-Auswärtssieg (21:12/39:29/50:39) bei Hannover United und lieferten dabei einen souveränen Auftritt in der niedersächsischen Landeshauptstadt ab. Damit rangiert der RSV Lahn-Dill auch nach sieben Spieltagen weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze der RBBL.
Im Vorfeld der Partie warf der Gastgeber die Frage auf, wann er den Fluch der Niederlagenserie gegen die Hessen endlich besiegen könne. Die Antwort lautet, auch im ersten Duell der Spielzeit 2023/2024 noch nicht und dies obwohl die Hausherren mit einem eingespielten und starken Team ebenfalls eine gute Leistung auf das Parkett zauberten. Doch der diesjährige Trumpf des RSV Lahn-Dill scheint seine enorme Variabilität und seine lange hochwertige Bank zu sein. Waren es in der Vorwoche beim überzeugenden Heimsieg gegen die Thuringia Bulls nach das Trio Mendel Op den Orth, Rose Hollermann und Matthias Güntner, spielten diesmal Thomas Böhme und Quinten Zantinge das vor allem offensiven Zünglein an der Waage. Im dritten Jahr im RSV-Trikot zeigt sich insbesondere der erst 23-jährige Niederländer so stark wie nie zuvor. Am Ende standen 17 Punkte, fünf Rebounds und drei Assists für Quinten Zantinge in der Statistik, während Tommy Böhme mit 23 Zählern zum Topscorer der Partie avancierte. Beide sorgten dafür, dass die Abstellung von US-Nationalspielerin Hollermann für die ParaPanAm Games in Santiago de Chile, bestens kompensiert werden konnte.
Den Auftakt gestaltete nach wenigen Sekunden jedoch Center Güntner, der mit einem gelungenen Drei-Punkte-Spiel seine Farben in Führung brachte, die die Wetzlarer bis zur Schlusssirene nicht mehr aus der Hand gaben. Aus dem 3:0 (1.) wurde durch einen Dreier von Nationalspieler Böhme ein frühes 10:4 (3.) und später das schon deutlichere 19:8 (9.). Vor allem defensiv zeigten sich die Gäste aus Mittelhessen wie aus einem Guss und dies unabhängig welche fünf Akteure jeweils auf dem Parkett in Hannover standen. Der Japaner Reo Fujimoto war es dann kurz vor der Pause, der mit zwei Körben zum 34:20 (17.) den bis dato größten Vorsprung herausarbeitete.
Doch ein Topteam wie Hannover, zumal vor eigenem Publikum, wusste sich steigern. Immer wieder kamen die Hausherren zu kurzen Zwischenspurts wie beim 9:5 zum Halbzeitstand von 39:29 für die Gäste oder nach dem Seitenwechsel zwischen der 22. und 26. Spielminute mit 9:2 zum 45:38-Zwischenstand. Doch dieses heranpirschen auf nur noch sieben Punkte Abstand sollte die letzte gefährliche Phase für den deutschen Rekordmeister aus Wetzlar sein, der ruhig und besonnen blieb und sich auf seine eigenen Stärken konzentrierte. Spätestens beim 54:39 (33.) war der Vorsprung wieder auf vorentscheidende 15 Punkte angewachsen, ehe nach zwei weiteren Punkten von Mendel Op den Orth beim 62:44 (37.) der Auswärtssieg in trockenen Tüchern war.
„Wir haben vor allem defensiv eine sehr gute Leistung gezeigt“, freute sich nach 40 intensiven Minuten in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch RSV-Cheftrainerin Janet Zeltinger: „Hannover ist eine sehr starke Mannschaft, die viele gefährliche Waffen besitzt. Doch uns ist es gelungen diese mehrheitlich zu kontrollieren und den Gegner damit deutlich unter seinen Möglichkeiten zu halten. Das war eine starke Balance und wichtiger Sieg für uns“.
Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun sich auf das bereits vorletzte Heimspiel des Sportjahres 2023 zu konzentrieren, wenn am kommenden Samstagabend die ING Skywheelers zum Hessenderby in die Buderus Arena Wetzlar kommen. Hannover seinerseits muss in Köln wieder zurück in die Erfolgsspur finden.
Hannover: Alexander Budde (11), Shaun Norris (9), Jan Haller (8), Clarence McCarthy-Grogan (7), Tobias Hell (6), Jan Sadler (5), Jan Gans (4), Thomas McHugh (2), Vanessa Erskine, Oliver Jantz.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (23/2 Dreier), Quinten Zantinge (17), Matthias Güntner (10), Mendel Op den Orth (8), Reo Fujimoto (5), Peyman Mizan (2), Jannik Blair, Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Tomas Klein (n.e.).
Archivfoto (Armin Diekmann) aus der Saison 2022/2023