Ein „fast“ gebrauchter Sonntag

RSV Lahn-Dill quält sich zum 67:63 gegen Köln

Mit einem erst in den letzten Spielminuten eingetüteten 67:63-Erfolg (8:18/30:34/47:47) gegen die RBC Köln 99ers entging der RSV Lahn-Dill nur hauchdünn einer Pleite zur Heimpremiere der neuen Saison. Dabei verpassten die Gastgeber nach einem katastrophalen Auftaktviertel den Sack im letzten Spielabschnitt vorzeitig zuzumachen und konnten erst mit Thomas Böhmes letzten Wurf zum späteren Endstand 18 Sekunden vor dem Ende durchatmen.

Eine Schrecksekunde ereilte das Team bereits im Abschlusstraining am Samstag, als nach einem kapitalen Zusammenprall Mark Beissert und Mendel Op den Orth im Krankenhaus behandelt, der niederländische Neuzugang sogar mit drei Stichen im Mundraum genäht werden musste. Am Ende sollten beide am Sonntag zwar einsatzfähig sein, doch in den ersten zehn Spielminuten agierten die Hausherren in der Buderus Arena viel zu behäbig und statisch. Die Gäste aus Köln nutzen dies ihrerseits eiskalt aus, zogen nach Reo Fujimotos 8:10-Anschluss (6.) bis auf 12:25 (14.) durch US-Boy Tommie Lee Gray davon, ehe sich Center Matthias Güntner ein Herz nahm.

Der Nationalspieler sorgte binnen zwei Minuten mit sieben Punkten in Serie erst für den 19:25-Anschluss (16.), ehe er eine Minute vor der Halbzeitpause auch für das 28:29 zuständig war. Dennoch gingen die Wetzlarer mit einem Rückstand in die Kabinen, aus der sie deutlich verbessert wieder zurück auf das Parkett der Buderus Arena kamen. Zumindest galt dies für die Offensive, die nun deutlich durchschlagskräftiger agierte und mit Mendel Op den Orth und Tommy Böhme das Ergebnis schnell auf 39:37 (23.) drehte.

Doch wer nun glaubte, dass die 99ers vorzeitig auf die Verliererstraße kommen sollten, der sah sich angesichts des weiter engen Spielstandes getäuscht. Nicht nur, dass Kölns Topscorer Bulut Kordal postwendend die erneute Wende einleitete, ehe Robin Poggenwisch auf 41:45 (26.) stellte. Es entwickelte sich nun ein Kampf auf des Messers Schneide, der den RSV Lahn-Dill im vierten und letzten Viertel zwar stets leicht in Front sah, der es aber auch leichtfertig verpasste den Sack vorzeitig zuzumachen. Selbst das 57:55 (34.) durch Rose Hollermann, die beim erfolgreichen Wurf noch gefoult wurde, einen Zusatzfreiwurf erhielt und der RSV aufgrund dieses als unsportlich geahndeten Fouls weiterhin in Ballbesitz blieb, ließen die Hausherren verstreichen, ohne die Entscheidung zu erzwingen. So war es Neuzugang Mendel Op den Orth, der mit sechs Punkten binnen der letzten zwei Minuten den Sieg erzwang.

Damit ist der RSV Lahn-Dill nur hauchdünn an einer Heimpleite vorbeigeschrammt und darf sich glücklich schätzen mit 4:0 Punkten nun auf Rang drei der RBBL-Tabelle zu rangieren. Am kommenden Samstag gastiert die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger nun in Trier und hat in der Trainingswoche bis zum dritten Spieltag sicher einiges aufzuarbeiten.

Lahn-Dill: Matthias Güntner (19), Mendel Op den Orth (14), Reo Fujimoto (13/1 Dreier), Thomas Böhme (11), Jannik Blair (4), Rose Hollermann (4), Quinten Zantinge (2), Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Tomas Klein (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).

Köln: Mustafa Korkmaz (18), Bulut Kodal (17), Robin Poggenwisch (8), Matthias Heimbach (6), Asael Shabo (6), Tommie Lee Gray (4), Umut Akbay (2), Thomas Reier (2), Alexander Keiser (n.e.), Maria Kress (n.e.), Joel Schröder (n.e.).

RSV-Magazin Defense