Herz, Wille aber dennoch kein Happy-End

Glückwünsche gehen an Finalkonkurrent Thuringia Bulls – 65:76-Niederlage im dritten und entscheidenden Finalspiel

Der RSV Lahn-Dill hat sich trotz einer 1:2-Niederlage in der „best-of-three“ Finalserie um die Deutsche Meisterschaft nichts vorzuwerfen. Er hat alles in die Waagschale geworfen, zwei Partien auf Augenhöhe bestritten und den neuen Titelträger in ein drittes und alles entscheidendes Endspiel gezwungen. In diesem unterlagen die Hessen am Ende mit 65:76 (15:19/32:38/50:60) den Thuringia Bulls, denen die faire und verdiente Gratulation zum Titel 2023 gilt.

Rund 25 Minuten schien die Partie eine exakte Kopie des Finalspiels Nummer zwei des Vortages zu sein, sogar mit dem exakt gleichen Halbzeitresultat. Doch im dritten Viertel beim 42:44 (24.) durch einen Dreier von Kapitän Thomas Böhme, der damit erstmals nach dem 5:2 (3.) und 20:23 (14.) wieder den direkten Anschluss herstellte, kippte die Partie nicht wie noch 21 Stunden zuvor, zugunsten der Wetzlarer. Eine unglückliche Situation hier, ein Ball der aus dem Korb sprang dort, das letzte Quäntchen Glück war dem Rekordmeister aus Mittelhessen diesmal nicht holt.

Und dennoch blieb das Duell bis zum 60:65 (36.), sogar bis zum 65:71 in der Schlussminute offen. Somit war die Chance auf einen Erfolg und die damit verbundene Titelverteidigung bis fast zur allerletzten Sekunde des dritten Finalspiels am Leben. Doch die letzten Dreier sollten nicht ihr Ziel finden, während auf der anderen Seite die Bulls ihre Chancen von der Freiwurflinie souverän nutzten und nach dem Spielende verdient die knapp acht Kilogramm schwere Meisterschaftstrophäe aus den Händen von RBBL-Spielleiter Benjamin Haynert und Rollstuhlbasketball Vorsitzenden Christoph Küffner entgegennahmen.

„Ich bin so unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat mit so viel Herz gespielt, allen Widrigkeiten getrotzt und wirklich alles gegeben“, so Cheftrainerin Janet Zeltinger nach der Schlusssirene des dritten und finalen Endspiels. Traurig und dennoch stolz ergänzte sie: „Man kann nicht mehr von diesem Team erwarten, als es selbst an diesem Wochenende gegeben hat“. Dies dürften auch die zahlreich nach Thüringen angereisten Fans, unter ihnen auch Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner, so gesehen haben. Nach Spielende würdigten sie die Leistung der Wetzlarer mit dem verdienten und ehrlichen Applaus für die Vizemeisterschaft.

Thüringen: Jordi Ruiz (20/1 Dreier), Vahid Gholomazad (19), Aliaksandr Halouski (12), Joakim Linden (12), Karlis Podnieks (7), Jens Albrecht (6), Marie Kier, Arie Twigt, Jitske Visser, Dylan Fischbach (n.e.), Hubert Hager (n.e.).

Lahn-Dill: Reo Fujimoto (23/3), Thomas Böhme (20/3), Matthias Güntner (18), Rose Hollermann (2), Quinten Zantinge (2), Jannik Blair, Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).

RSV-Magazin Defense