Auf der letzten Rille an die Tabellenspitze

Erfolgreiche Doppelschicht beim BBC Münsterland und bei der BG Baskets Hamburg

Nach zahlreichen krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen und einer dadurch katastrophalen Trainingswoche, konnte für den RSV Lahn-Dill am Wochenende nur das blanke Ergebnis zählen. Und dieses war bei der zu absolvierenden Doppelschicht gleich doppelt erfolgreich. Am Samstagabend fuhren die Wetzlarer einen knappen 68:64-Erfolg beim BBC Münsterland und einen Tag später einen 76:52-Auswärtssieg bei der BG Baskets Hamburg ein. Mit zwei absolvierten Ligaspielen mehr auf dem Konto, hat der 14-malige Deutsche Meister mit nun vier Punkten Vorsprung die Tabellenführung in der RBBL übernommen.

 

BBC Münsterland – RSV Lahn-Dill  64:68 (14:8/26:36/45:53)

Zum Auftakt entgingen die mittelhessischen Gäste dabei nur knapp ihrer ersten Saisonniederlage, nachdem die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger beim Tabellenvierten nur selten die nötige Intensität auf das Parkett bringen konnte, um ein solches Spiel souverän zu beherrschen. Doch dies war nach mehreren komplett ausgefallenen Einheiten unter der Woche und einer Rekordbeteiligung im Abschlusstraining am Freitag von mageren sechs Akteuren, kaum verwunderlich. So lag der RSV beim ambitionierten BBC bereits nach sechs Spielminuten mit 2:8 (6.) und später mit 10:18 (12.) deutlich zurück.

Erst ein Zwischenspurt bis Halbzeitsirene sorgte für die Wende in der Partie und letztendlich für den Grundstein zum späteren knappen Erfolg. Ohne Thomas Böhme und Peyman Mizan, dafür mit sechs angeschlagenen Spielern, legte der RSV alles in die Waagschale, was er an diesem Tag zu bieten hatten. Quinten Zantinge war es, der den 23:23-Ausgleich (15.) erzielte, ehe Rose Hollermann kurz vor der Halbzeit sogar die 36:26-Führung markieren konnte.

Doch diesem Tempo musste der Titelverteidiger in Durchgang zwei mehr und mehr Tribut zollen. Die gastgebenden Münsterländer agierten zudem sehr clever und nutzen die sich ihnen vor allem in der RSV-Defensive anbietenden Chancen eiskalt aus. Insbesondere der niederländische Nationalspieler Mattijs Bellers sowie sein Teamkollege Sören Müller, waren dafür verantwortlich, dass die Westfalen beim 60:62 (34.) aus ihrer Sicht die Partie noch einmal fast ausgleichen konnten. Am Ende war es der britische Weltmeister Ghazain Choudhry, der mit zwei lupenrein verwandelten Freiwürfen zwei Sekunden vor dem Ende den knappen 68:64 der Hessen eintütete.

„Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, dass sie sich hier durchgebissen hat und dies trotz einer unfassbaren Trainingswoche“, so Janet Zeltinger nach dem Spielende erleichtert und ebenso glücklich.

Münsterland: Mattijs Bellers (16), Julian Lammering (16), Sören Müller (15), Joost Morsinkhof (7), Maximilian Lammering (6), Ilse Arts (4), Sören Gebauer, Tuva Reinshagen, Sören Seebold, Leon Wissmann.

Lahn-Dill: Matthias Güntner (14), Simon Brown (10), Ghazain Choudhry (10), Reo Fujimoto (10), Rose Hollermann (10), Jannik Blair (8), Quinten Zantinge (4), Mark Beissert (2), Catharina Weiß.

 

BG Baskets Hamburg – RSV Lahn-Dill  52:76 (12:22/25:35/42:50)

Doch die Kanadierin musste bereits am nächsten Morgen selbst passen und konnte krankheitsbedingt die Weiterreise nach Hamburg nicht mehr mit antreten. So sah sich „Co“ Günther Mayer am Sonntagnachmittag in der Hansestadt urplötzlich in der Rolle des Head Coaches. Doch auch der erfahrene 53-jährige gebürtige Allgäuer stellte das Team beim bisher sieglosen Schlusslicht ebenso gut ein und sah einen RSV Lahn-Dill, der schnell mit 12:6 (4.) und wenig später mit 31:16 (16.) in Front lag. Zwar verkürzten die gastgebenden Hanseaten bis zur Pause den Rückstand noch ein wenig, doch auch nach dem Wechsel gelang es diesen Vorsprung nach vorhandenen Kräften zu verwalteten, ohne dabei zu glänzen.

Dabei überstanden die gebeutelten Gäste auch diesmal einige kritische Spielminuten. So wie in der 23. Minute, als der niederländische Europameister Quinten Zantinge sein fünftes Foul kassierte, damit zusätzlich zum Zuschauen verurteilt war und auf der Gegenseite der Franzose Mamady Traore mit einem Dreipunktespiel auf 39:30 verkürzen konnte. Doch mit fünf Punkten binnen 29 Sekunden durch Center Matthias Güntner, war beim 44:30 der alte Abstand blitzschnell wiederhergestellt. Dennoch war dem Gast bereits jetzt anzumerken, dass er mit den letzten Kraftreserven operierte und trotz des am Ende klaren Erfolges beim 46:42 (30.) eine weitere kritische Phase zu überstehen hatte.

Am Ende zählte auch im zweiten Duell des Wochenendes nur die Tatsache, die Partie schadlos überstanden zu haben und in der kommenden Woche sich auszukurieren und die Akkus aufladen zu können. Drei Wochen Pause haben die Wetzlarer dazu Zeit, ehe am 3. Dezember das nächste Heimspiel wartet. Dann kommen bereits die Nordlichter aus Hamburg zum Gegenbesuch in die Buderus Arena.

Hamburg: Kai Möller (15), Mamady Traore (10), Paul Jachmich (9), Saman Balaghi (6), Nikolaus Classen (4), Hannes Hartung (3), Kallum Stafford (3), Maya Lindholm (2).

Lahn-Dill: Matthias Güntner (19), Rose Hollermann (16), Reo Fujimoto (14), Mark Beissert (10/2 Dreier), Ghazain Choudhry (10), Simon Brown (7), Jannik Blair, Catharina Weiß, Quinten Zantinge.

RSV-Magazin Defense