Starkes Kollektiv sorgt für Erfolg im Spitzenspiel

RSV Lahn-Dill präsentiert sich bei den Rhinos souverän und mit Rose Hollermann die nächste Topscorerin

Der RSV Lahn-Dill hat seine bisher weiße Weste in der RBBL gewahrt und auch das Spitzenspiel am Samstag beim Tabellenvierten aus Wiesbaden souverän gewonnen. Am Ende jubelte ein als Kollektiv auftretender Titelverteidiger mit 71:49 (22:13/38:19/59:37) bei den Rhine River Rhinos und präsentierte dabei im sechsten Ligaspiel den sechsten neuen Topscorer, diesmal die US-amerikanische Paraylmpicssiegerin Rose Hollermann.

Gerade die Tatsache, dass der RSV Lahn-Dill den langen Ausfall seines Kapitäns und etatmäßig gefährlichsten Offensivspieler Thomas Böhme anscheinend mühelos wegsteckt und dabei sogar noch weniger ausrechenbar erscheint, dürfte Cheftrainerin Janet Zeltinger für den weiteren Verlauf der Saison positiv stimmen. Im sechsten Pflichtspiel der Saison präsentierten sich die Wetzlarer auch in der hessischen Landeshaupt als Kollektiv und erneut mit einer neuen Topscorerin. Zur Saisonpremiere in Frankfurt war es Neuzugang Ghazain Choudhry, im ersten Heimspiel gegen Trier der verletzte Böhme, im Topspiel in Hannover Center Matthias Güntner, gegen Essen Lokalmatador Mark Beissert und zuletzt gegen die Köln 99ers avancierte der Japaner Reo Fujimoto zum Topscorer. Am vergangenen Samstag brillierte nun Rose Hollermann, die am Ende bei einer starken Trefferquote von 83 Prozent auf 17 Punkte kam und dabei auch zwei Dreier einstreute.

Vor allem vor dem Seitenwechsel trumpften die Gäste im Hessenderby beeindruckend auf und lagen nach nur 49 Sekunden Spielzeit mit einem schnellen Korb von Simon Brown und einem Dreier des Niederländers Quinten Zantinge bereits mit 5:0 in Front. Unter den Brettern präsentierten sich die Mittelhessen dabei zunächst deutlich überlegen und aus der Mitteldistanz wie von jenseits der Dreierlinie hochprozentig treffend. Als Rose Hollermann und Gaz Choudhry Mitte des zweiten Viertels mit zwei weiteren Dreiern den Vorsprung auf 32:15 (16.) ausbauten, hatten bereits fünf von sieben RSV-Würfen von jenseits der 6,75m-Markierung ihr Ziel in der Wiesbadener Reuse gefunden. Vor allem den mitgereisten Fans des 14-fachen Meisters aus Wetzlar gefiel der Auftritt in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit im Herzen von Wiesbaden, so dass Lahn-Dill mit viel Szenenapplaus und einer souveränen 38:19-Führung in die Halbzeitpause verabschiedet wurde.

Aus den Kabinen kam dann jedoch ein Gastgeber, der sich im zweiten Abschnitt deutlich mehr vorgenommen hatte. Rhinos-Trainer Lucas Warburton hatte beim Pausentee anscheinend die richtigen Worte gefunden, während die Wetzlarer nun vor allem in der Defensive nicht mehr so konsequent agierten wie zu Beginn der Partie. Insbesondere nach dem vermeintlich sicheren 54:30 (27.) nahm der Franzose Louis Hardouin das Heft in die Hand und sorgte nach zwei sicheren Freiwurftreffern des Ex-Wetzlarers Christopher Huber fast im Alleingang für den 54:37-Anschluss (30.).

Doch das Kollektiv des Trainergespanns Zeltinger und Mayer ließ sich auch dank seiner individuellen Erfahrung an diesem Tag nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Quinten Zantinge und Mark Beissert sorgten so mit gemeinsamen 13 weiteren Punkten in den Schlussminuten für einen am Ende auch in dieser Höhe verdienten Erfolg des weiterhin ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Wetzlar beim bis dahin Viertplatzierten aus Wiesbaden. Auch wenn die Gäste unter dem Strich ihre Lufthoheit unter den Brettern aus der ersten Halbzeit etwas einbüßten, waren in der Defensive vor allem die beiden Center Reo Fujimoto und Matthias Güntner mit zusammen 17 Rebounds dominierende Faktoren.

In der RBBL tritt nun bis zum kommenden siebten Spieltag am 3. Dezember eine längere Pause ein, die der RSV Lahn-Dill mit zwei vorgezogenen Auswärtsspielen im November zu überbrücken versucht. Am 12. gastierten die Wetzlarer beim BBC Münsterland und am 13. im hohen Norden bei den BG Baskets aus Hamburg.

Wiesbaden: Arinn Young (15/1 Dreier), Gijs Even (8), Louis Hardouin (7), Christopher Huber (6), Chayse Wolf (6), Nicola Damiano (4), James Palmer (2), Mojtaba Kamali (1).

Lahn-Dill: Rose Hollermann (17/2), Ghazain Choudhry (12/2), Reo Fujimoto (9), Quinten Zantinge (9/1), Mark Beissert (7), Simon Brown (7/1), Matthias Güntner (6), Jannik Blair (2), Peyman Mizan (2), Catharina Weiß.

 

Foto: Ana Sasse / Rhine River Rhinos

RSV-Magazin Defense