Gelungener Auftakt steigert Vorfreude auf Heimpremiere

Trotz klaren Erfolgs in Frankfurt aber auch noch deutlich Luft nach oben

Der Auftakt in die Saison 2022/2023 ist erfolgreich absolviert. Beim klaren Auswärtssieg des RSV Lahn-Dill am Samstagabend bei den ING Skywheelers sah Cheftrainerin Janet Zeltinger bei ihrem Team gute Ansätze, viel Intensität, aber auch noch deutliches Potenzial nach oben. Am Ende durfte sie wie die gesamte Delegation des Titelverteidigers in Frankfurt einen 64:44-Erfolg (16:14/33:22/50:30) im Hessenderby bejubeln.

„Wir haben nach wenigen Minuten eine hohe Intensität gezeigt und haben alle Spieler auf dem Parkett gehabt. Dies war ein guter Anfang“, so die kanadische Chefin auf der RSV-Bank nach dem Spielende nicht unzufrieden. Aber natürlich musste sie, wie auch ihr Co-Trainer Günther Mayer, im Laufe der 40 Spielminuten von Frankfurt auch noch größere Abstimmungsprobleme in der Verteidigung wie in der Offensive attestieren. Am ersten Spieltag einer noch jungen und ebenso langen Saison allerdings keine allzu große Überraschung.

So dauerte es geschlagenen 90 Sekunden nach dem ersten Hochball der Saison, bis Neuzugang Matthias Güntner den Bann brach und das 2:0 (2.) für die Gäste markieren konnte. Doch so richtig im Spiel war der deutsche Rekordmeister aus Wetzlar damit immer noch nicht, nur zwei Minuten später leuchtete ein 4:8 (4.) aus RSV-Sicht von der Anzeigentafel, für das der ehemalige Wetzlarer Nico Dreimüller mit zwei schnellen Körben aus der Mitteldistanz verantwortlich war.

Mit zunehmender Spielzeit wurde das Kombinationsspiel des RSV Lahn-Dill jedoch immer gefälliger, auch wenn eine konsequente Chancenausnutzung weiterhin Mangelware blieb. Immer wieder war zu erkennen, wie der RSV-Aufbau seinen neuen Center in guter Position suchte, doch erst ab dem 18:14 (11.) sollten diese Anspiele auf den „Big Man“ Matthias Güntner auch klappen. Ebenfalls positiv zu erkennen war die große Erfahrung des britischen Neuzugangs Ghazain Choudhry. Der Weltmeister versuchte zwar stets sich in das Kombinationsspiel einzubringen, aber wenn dieses nicht funktionierte, übernahm er mit gelungenen Einzelaktionen erfolgreich die Verantwortung. Choudhry wie Güntner waren am Ende mit 29 Zählern auch die klaren Offensivposten beim RSV-Auftakt.

Trotz des im Laufe der Partie immer größer werdenden Vorsprungs der favorisierten Gäste, zeigten sich die Hausherren weiterhin gefährlich und hoch motiviert bei ihrer Heimpremiere. Auch bei den Skywheelers waren die gefährlichsten Offensivkräfte an diesem Abend in Reihen der hochpunktigen Akteure zu finden. Immer wieder war es Center Sven Diedrich, flankiert von seiner Teamkollegin Katharina Lang, die aus der Halbdistanz die Frankfurter Stiche setzen. So mussten sich die Wetzlarer Gäste, wie schon in Halbzeit eins, auch nach dem Seitenwechsel auf ihre kurzen Läufe verlassen, in denen sie ihr Potenzial aufblitzen ließen. Ein 7:0 zum Wiederbeginn nach der Halbzeit bescherte so das 40:22 (23.), ein 8:0 das 60:34 (37.) im Schlussviertel.

Unter dem Strich sahen die mitgereisten RSV-Fans so einen durchaus gelungen Auftritt, das Aufblitzen des durchaus großen Potenzials im Team, aber eben auch noch viele Baustellen, an denen in den kommenden Wochen und Monaten intensiv gearbeitet werden muss und wird. Da jedoch bereits zum Auftakt der gesamte Kader zum Einsatz kam, ohne einen Bruch im Spiel erkennbar werden zu lassen und sich gleich an Spieltag eins neun Akteure auch in die Punkteverteilung eintragen konnten, ist die Vorfreude auf die Heimpremiere am kommenden Samstagabend in der Buderus Arena bereits groß. Um 19:30 Uhr gastieren dann die Dolphins aus Trier in Wetzlar, die zum Auftakt dem personell aufgerüsteten Playoff-Kontrahenten Hannover nur hauchdünn unterlagen.

Frankfurt: Sven Diedrich (14), Katharina Lang (12/1 Dreier), Nico Dreimüller (6), Christoph Spitz (6), Josephine Dehart (2), Fabian Gail (2), Marian Kind (2), Florian Miller, Lisa Nothelfer.

Lahn-Dill: Ghazain Choudhry (17/1), Reo Fujimoto (12), Matthias Güntner (12), Thomas Böhme (9), Simon Brown (4), Rose Hollermann (4), Jannik Blair (2), Mark Beissert (2), Peyman Mizan (2), Catharina Weiß, Quinten Zantinge.

RSV-Magazin Defense