Bärenstarke Defensivleistung sorgt für 66:55-Heimsieg über Titelverteidiger RSB Thuringia Bulls
Der RSV Lahn-Dill hat sich mit einer eindrucksvollen Defensive das 1:0 in der „best-of-three“ Finalserie um die Deutsche Meisterschaft erkämpft und dabei vor allem mit großer Moral überzeugt. Kämpferisch wie taktisch hatte er den Titelverteidiger RSB Thuringia Bulls seiner starken Offensive beraubt und am Ende einen verdienten 66:55-Heimsieg (15:10/31:22/47:39) gefeiert. Topscorer der Partie vor 1.566 Zuschauern in der Buderus Arena Wetzlar war dabei der japanische Nationalspieler Reo Fujimoto.
Bevor es soweit war, erlebte die lautstarke Kulisse ein Spiel auf des Messers Schneide, bei dem die hessischen Hausherren ihren guten Start mit 6:2 (3.) und 13:4 (6.) nutzen, um am Ende einen Start-Ziel-Sieg einzufahren. Doch dieser war ein hartes Stück Arbeit und 40 Minuten intensiver Kampf um jeden Quadratzentimer Boden in der Buderus Arena. Auch wenn die Trefferquoten beider Teams über die gesamte Spielzeit nur wenig über 50 Prozent lagen, war es ein erstes Finalduell auf hohen taktischem und kämpferischem Niveau. Diese Tugenden machten es am Ende beiden Offensivreihen sehr schwer, sich freie Würfe und gute Wurfpositionen zu erarbeiten.
Derjenige, dem dies über die gesamte Spielzeit am besten gelang war Routinier Reo Fujimoto. Vor den Augen des japanischen Generalkonsuls Shinichi Asazuma, avancierte der Silbermedailengewinner von Tokio zum Topscorer seiner Farben, kam am Ende auf stolze 24 Punkte und angelte sich acht Rebounds. Auf der Gegenseite waren die beiden etatmäßigen Topscorer der Thuringia Bulls zumindest bis zur Pause von der RSV-Defensive effektiv an die Leine gelegt. Aliaksandr Halouski und Vahid Gholomazad konnten sich zusammen in den ersten 20 Minuten nur zehn Würfe erarbeiten, von denen ein einziger den Weg in die RSV-Reuse fand.
Nach dem Seitenwechsel war es nur der deutsche Nationalmannschaftscenter Halouski, der sich von den RSV-Fesseln befreien konnte und sein Team immer wieder nah an den RSV Lahn-Dill heranbrachte. Doch egal, ob beim 33:28 (24.) oder beim 51:46 (35.), die Hausherren hatten auch dank ihres laustarken Anhangs, mental wie spielerisch, immer wieder die passenden Antworten. So waren es Fujimoto und US-Boy Brian Bell in seinem letzten Heimspiel für den RSV Lahn-Dill, die das Ergebnis jeweils schnell wieder auf 45:32 (29.) bzw. 60:49 (39.) korrigierten. Auch das Stoppen der Spieluhr durch taktische Fouls in den letzten beiden Minuten, sollte so für die Ostdeutschen nicht mehr für eine Wende sorgen, da sich die Wetzlarer auch von der Freiwurflinie als treffsicher erwiesen.
Am Ende fuhr der RSV einen eminent wichtigen Heimsieg ein und machte die Niederlage gegen die Thüringer im europäischen Champions Cup mit einer mentalen Topleistung wett. Damit führt der deutsche Rekordmeister aus Mittelhessen in der Finalserie mit 1:0 und hat bereits am kommenden Wochenende in Spiel zwei auswärts den ersten Matchball. Sollte den Thüringern zuhause jedoch die Revanche gelingen, würde dies das eins-zu-eins in der Serie bedeuten und es käme nur 24 Stunden nach Partie Nummer zwei am Sonntag, den 22. Mai zum dann alles entscheidenden dritten und letzten Endspiel zwischen den beiden deutschen Platzhirschen.
Lahn-Dill: Reo Fujimoto (24/2 Dreier), Brian Bell (11), Thomas Böhme (11/1), Hiroaki Kozai (10), Quinten Zantinge (4), Jannik Blair (2), Simon Brown (2), Dominik Mosler (2), Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).
Thüringen: Joakim Linden (19), Aliaksandr Halouski (16/2), Jens Eike Albrecht (6), Karlis Podnieks (6), André Bienk (3/1), Dylan Fischbach (2), Vahid Gholomazad (1), Jordi Ruiz, Jitske Visser, Hubert Hager, Marie Kier (n.e.).