RSV Lahn-Dill kämpft sich in die Finalserie

Schwer erkämpfter 56:48-Heimsieg über Hannover nach denkwürdigen Corona-Tagen

Den Widrigkeiten der letzten beiden Wochen getrotzt, am Ende erfolgreich, aber der Weg ins angestrebte Playoff-Finale war für den RSV Lahn-Dill mehr als steinig. Am Mittwochabend schloss der deutsche Rekordmeister eine denkwürdige „best-of-three“ Halbfinalserie mit einem 56:48-Erfolg (9:18/26:28/42:41) in der Buderus Arena gegen Hannover United erfolgreich ab, doch die letzten elf Tage haben ihre Spuren hinterlassen, sportlich in der Mannschaft und logistisch in der Geschäftsstelle des RSV Lahn-Dill.

Unter dem Strich zählt bei der Corona bedingten Achterbahnfahrt der vergangenen Tage, bei der durch insgesamt sechs positive Covid19-Test quasi täglich das zur Verfügung stehende Personal durcheinander gewürfelt wurde, nur der Erfolg für die Mittelhessen gegen den RBBL-Dritten aus Hannover. In der „best-of-three“ Endspielserie treffen die Wetzlarer nun in einer Neuauflage der letztjährigen Meisterschaftsfinals und des letztjährigen Endspiels um die europäische Königsklassse auf die Thuringia Bulls.

Nach dem 68:42-Auswärtserfolg des RSV am Montagabend, gelang den Gästen aus Hannover der Start in das zweite Halbfinale zunächst deutlich besser. Clever und geschickt bestrafte die Mannschaft von Trainer Martin Kluck jeden einzelnen RSV-Fehler und diese waren in den ersten zehn Spielminuten vielzählig. Als sich der Gastgeber in der Buderus Arena so langsam in die Partie kämpfte, fand sich dieser vor knapp 600 Besuchern bereits mit 9:18 nach dem ersten Spielviertel im Hintertreffen. Zwar kämpften sich die Hausherren Schritt für Schritt bis zur Halbzeit auf Schlagdistanz heran, doch dieser Weg war an diesem Abend mehr als steinig und von vielen individuellen Rückschlägen gepflastert.

„Wir hatten nicht nur zu Beginn enorme Probleme in der Offensive“, analysierte Co-Trainer Günther Mayer, der aufgrund des Corona bedingten Fehlens von Cheftrainerin Janet Zeltinger von Björn Lohmann assistiert wurde, nach der Partie treffend: „Wir mussten uns in die Partie kämpfen, haben dies auch geschafft und am Ende auch verdient gewonnen, Glückwunsch ans gesamte Team für diesen Finaleinzug“.

Doch erst nach dem Seitenwechsel sorgte einer von insgesamt drei Dreiern des Japaners Reo Fujimoto beim 31:28 (21.) für die erste Führung in der gesamten Partie. Noch hielt der Kontrahent aus Niedersachsen, der ebenso viele personelle Ausfälle zu verkraften hatte, jedoch mutig dagegen. United konterte zum 33:36 (26.) durch Alexander Budde, ehe der RSV Lahn-Dill als Favorit im Schlussviertel doch noch auf die Siegerstraße einbog.

Mit 50:35 Rebounds und 21 Assists dominierten die Mittelhessen zwar die meisten statistischen Werte an diesem Abend, doch bei einer Trefferquote von extrem mageren 32,4 Prozent, spiegelte sich die Trainingssituation der letzten Tage wie auch die Müdigkeit des Rumpfteams nach zwei Spielen binnen knapp 48 Stunden deutlich wider. Am Ende sprang so ein 56:48-Heimsieg für die Wetzlarer Rollis heraus, die unter dem Strich einfach nur froh sind, diese denkwürdigen Tage sportlich schadlos überstanden zu haben. Nun gilt es Corona abzuhaken und den Motor neu zu starten: „Wir haben in den nächsten drei Wochen bis zum Auftritt auf der europäischen Bühne noch sehr viel zu tun“, so Günther Mayer weiter.

Lahn-Dill: Thomas Böhme (20/1 Dreier), Reo Fujimoto (15/3), Simon Brown (8), Hiroaki Kozai (7/1), Jannik Blair (4), Quinten Zantinge (2), Mark Beissert, Dominik Molser.

Hannover: Oliver Jantz (16), Amit Vigoda (14/2), Jan Haller (9/1), Alexander Budde (7), Jan Gans (2), Tobias Hell, Sören Seebold.

RSV-Magazin Defense