Bell, Paye, Serio gewinnen zum zweiten Mal Gold, Kozai und Fujimoto Silber
Was war das für ein Endspiel im Rollstuhlbasketball von Tokio. Titelverteidiger USA gegen Gastgeber Japan, mehr Emotionen geht kaum. Und mittendrin gleich fünf ehemalige oder aktuelle RSV-Spieler, eine Quote die den deutschen Rekordmeister stolz macht. Am Ende jubelten Brian Bell, Michael Paye und Steve Serio über ihr zweites Gold in Serie, während Hiroaki Kozai und Neuzugang Reo Fujimoto Tränen vergossen, aber stolz auf das Erreichte sein dürfen.
Bei den US-Boys standen alle drei Akteure mit RSV-Historie sogar in der Starting Five, am Ende sollte jedoch Steve Serio mit 28 Punkten und neun Assists zum Matchwinner werden. Auf der Gegenseite war es RSV-Rückkehrer Hiroaki Kozai, der mit 18 Zählern zum Topscorer seines Landes avancierte. Doch weder er noch sein Landsmann Fujimoto, der ebenfalls zweistellig scorte, konnten am Ende die knappe 60:64-Niederlage verhindern, auch wenn Japan noch kurz vor der Schlusssirene mit 56:51 (35.) von der Goldmedaille träumen durfte.
Hiroaki Kozai, Reo Fujimoto und das ganze japanische Team können als Gastgeber überaus stolz auf die Spiele in der Heimat zurückschauen, denn was Japan als Gastgeber dieser Paralympics unter dem Eindruck der Pandemie leistete, gebührt riesiger Respekt. Auf der Gegenseite freut sich der RSV Lahn-Dill besonders für seinen langjährigen ehemaligen Kapitän Michael Paye, der mit diesem Triumph eine lange und erfolgreiche Karriere standesgemäß beenden kann, wenn auch mit zwölf Monaten Verspätung.
Nicht ganz so erfolgreich, aber dennoch mit starken Leistungen aufwartend, konnten die beiden deutschen Nationalmannschaften die Spiele in der japanischen Hauptstadt abschließen. Während die deutschen Damen nach einer sensationellen Vorrunde am Ende haarscharf an einer Bronzemedaille vorbeischrammten, dürfen auch die Herren stolz auf die gezeigten Leistungen sein. Catharina Weiß, Annabel Breuer sowie Topscorer Thomas Böhme und Christopher Huber zeigten dabei auch individuell starke Leistungen.
Mit Ian Sagar sicherte sich ein weiterer RSV-Spieler aus der Vorsaison paralympisches Edelmetall. Als Kapitän führte er Großbritannien im Spiel um Platz drei zu Bronze, worüber sich auch RSV-Kapitän Simon Brown in Mittelhessen gefreut haben dürfte.
Bleiben noch die australischen Herren mit Center Michael Auprince und RSV-Neuzugang Jannik Blair. Das Viertelfinal-Aus gegen den späteren Finalisten Japan war ein bitterer Moment für die erfolgsverwöhnten Australier. Und dennoch mag am Ende Platz fünf für das Team aus Down Under ein versöhnlicher Abschluss sein.
Der RSV Lahn-Dill, vor allem die beiden Trainer Janet Zeltinger und Günther Mayer, freuen sich nun auf die Rückkehr der zahlreichen RSV-Teilnehmer in Tokio und auf eine schon in drei Woche startende RBBL-Saison 2021/2022.
Foto (Steffie Wunderl): v.l., Steve Serio, Brian Bell, Michael Paye.