Direktes Halbfinal-Ticket für Playoffs ist gelöst

82:43-Kantersieg gegen Kellerkind RBB München Iguanas

Der RSV Lahn-Dill hat am Samstagabend souverän das direkte Halbfinal-Ticket für die Playoffs gebucht und darf sich damit im Viertelfinale auf die Zuschauerrolle konzentrieren. Fünf Spieltage vor dem Abschluss der RBBL-Hauptrunde gewannen die Mittelhessen dabei in eigener Halle gegen die RBB München Iguanas auch in dieser Höhe verdient mit 82:43 (23:9/47:13/61:28), zeigten während der 40 Spielminuten jedoch neben viel Licht auch Schatten.

„Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, aber mit dem dritten Viertel dürfen wir auf gar keinen Fall zufrieden sein“, fasste Co-Trainer Günther Mayer die Partie nach der Schlusssirene vor rund 1.000 Besuchern knapp aber treffend zusammen. Gegen seine bayrischen Landsleute sahen er und Cheftrainerin Janet McLachlan zunächst einen hochkonzentrierten und entschlossenen Auftritt ihrer Mannschaft, die aus einem 0:2 durch Florian Mach nach zwölf Sekunden, im Handumdrehen ein 10:2 (5.) durch Dominik Mosler machte.

Nach dem 23:9 zum Ende des ersten Viertels sah es dann zunächst so aus, als ob die Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt in der Folge besser ins Spiel kämen. Vor allem der Australier Kim Robins war es, der in der Iguanas-Offensive für Akzente sorgte und beim 27:13 (12.) bereits neun Zähler auf seinem Punktekonto verbuchen konnte. Doch auf der Gegenseite wirkte es, als wollte Michael Auprince das Duell der beiden Akteure aus Down Under mit aller Macht für sich entscheiden. Mit starken zehn Punkten im zweiten Spielabschnitt hatte der Center-Hüne in der Folge maßgeblichen Anteil an einem 20:0-Lauf seiner Farben bis zum Seitenwechsel. In dieser Phase agierte der mittelhessische Gastgeber wie aus einem Guss, operierte in der eigenen Verteidigung extrem druckvoll, nutzte seine Chancen bei hohem Tempo eiskalt aus und ließ auf der Münchner Bank Trainer Benjamin Ryklin deutliche Töne finden.

Mit einem klaren und natürlich bereits vorentscheidenden 47:13 gingen beide Teams in die Kabinen, doch wer nun glaubte der RSV-Express würde auch nach der Pause seine Fahrt ungebremst fortsetzen, sah sich schnell getäuscht. Zwar baute der polnische Center Mosler zu Beginn des dritten Viertels die Serie auf halbzeitübergreifende 22:0-Punkte zum 49:13 (21.) aus, doch urplötzlich geriet der Lahn-Dill-Motor ins Stottern. Während die Trefferquote sank, stieg die Quote der eigenen Fehler deutlich an und die Iguanas gewannen deutlich an Spielanteilen. Der Bruch im Spiel des RSV war nun deutlich zu erkennen und so ging der dritte Spielabschnitt überraschend, aber ebenso verdient mit 15:14 an die Gäste aus München.

Trotz einer Auszeit von Head Coach McLachlan schien der deutsche Rekordmeister angesichts der hohen Führung seinen Faden aus der beeindruckenden ersten Halbzeit nicht mehr wirklich aufnehmen zu können. Erst nach weiteren sechs Spielminuten, die das Zwischenergebnis von 61:28 (30.) auf 71:39 (36.) ansteigen ließ, nahm sich der Brite Simon Brown ein Herz. Der wieder genesene Weltmeister streute schnelle sieben Punkte aus der Mitteldistanz und von der Freiwurflinie ein und sorgte so noch einmal für einen Endspurt seines Teams, ehe Kai Möller die Partie mit seinem Korberfolg zum 82:43 erfolgreich abschloss.

Zum Topscorer avancierte auf Seiten der Wetzlarer jedoch erneut Nationalspieler Thomas Böhme, der am Ende auf 16 Punkte und damit einen Zähler weniger als sein Gegenüber Robins kam. Positiv war dabei aber vor allem, dass auf Seiten der Hausherren gleich vier Spieler eine zweistellige Punkteausbeute vorweisen konnten. Am Ende sorgte so ein souveräner Erfolg vor guter Kulisse für die direkte Qualifikation für das Playoff-Halbfinale und dies bereits vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde. Damit darf der RSV Lahn-Dill am kommenden Wochenende entspannt, aber trotzdem konzentriert seine Dienstreise nach Sachsen antreten, wo am Samstag im alten RBBL-Klassiker der BSC Rollers Zwickau auf die Gäste aus Mittelhessen warten wird.

Lahn-Dill: Thomas Böhme (16), Brian Bell (15), Simon Brown (13), Michael Auprince (12), Dominik Mosler (12), Michael Paye (8), Kai Möller (4), Mark Beissert (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Peyman Mizan.

München: Kim Robins (17), Bastian kolb (6), Florian Mach (6), Gabriel Robl (5/1 Dreier), Laura Fürst (4), Ziv Eliyahu (3), Lukas Gloßner (2), Mees Hessels, Eamen Wood.

RSV-Magazin Defense