RSV Lahn-Dill feiert deutlichen Auswärtssieg am Rhein
Mit einem klaren, aber nicht in allen Belangen überzeugenden Erfolg, kehrte der RSV Lahn-Dill am vergangenen Samstag von seiner Dienstreise aus dem Rheinland zurück. Mit im Gepäck hatten die Mittelhessen einen ungefährdeten 72:32 (20:4/33:12/51:20) Erfolg bei den Köln 99ers, bei dem vor allem Thomas Böhme einer der Schlüsselspieler der Partie in der Sporthalle am Bergischen Ring war. Der 27-jährige Nationalspieler überzeugte mit einer enormen Präsenz auf dem Parkett sowie mit 24 erzielten Punkten auf seinem Konto. Doch trotz des deutlichen Erfolges beim Tabellenschlusslicht, war bei weitem nicht alles Gold was an diesem Tag im Spiel des RSV Lahn-Dill glänzte.
Cheftrainerin Janet McLachlan und ihr Co-Trainer Günther Mayer sahen dabei einen eindrucksvollen Beginn ihrer Mannschaft, die von Minute eins an hellwach, konzentriert und aggressiv agierte. Druckvoll in der Verteidigung ließen Kapitän Michael Paye & Co. dem Gastgeber kaum Entfaltungsmöglichkeiten und kamen immer wieder zu Ballgewinnen in der eigenen Verteidigung. Mit einem schnellen Umschaltspiel und viel Tempo stand es so bereits nach nur drei Spielminuten 10:2 für die Gäste und dies zur großen Freude der zahlreich mit an den Rhein gereisten Fans des deutschen Rekordmeisters.
Dieser Trend setze sich bis zu Beginn des zweiten Spielviertels fort, als Topscorer Böhme nach einem Ballgewinn von US-Nationalspieler Brian Bell das 22:4 (11.) in der Reuse der Kölner versenken konnte. Doch trotz der deutlichen Überlegenheit in der Partie des 14. RBBL-Spieltages, geriet das Offensivspiel der Wetzlarer nun ein wenig ins Stocken. Etwas das Tempo aus der Partie nehmend, sank nun auch die bis dahin sehr hohe Trefferquote von Spielminute zu Spielminute. Auch wenn die Mannschaft von 99ers-Trainer Mathew Foden offensiv daraus kaum Kapital schlagen konnte, rollten die Gäste aus Mittelhessen trotz eines 33:12 zur Halbzeit Pause damit alles andere als zufrieden in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Lahn-Diller nun wieder deutlich konsequenter und kamen am Ende auf eine ordentliche Trefferquote von 58 Prozent, die aber keineswegs überragend ausfiel. Die beiden US-Boys Paye und Bell, erneut Böhme und Christopher Huber schraubten das Zwischenresultat schnell auf 41:12 (24.), ehe die Hausherren in der Folge mehr Durchschlagskraft in der eigenen Offensive entwickeln konnten. Stärkster Akteur war dabei der Niederländer Gijs Even, der am Ende mit 17 Zählern und sechs Rebounds zum auffälligsten Akteur der 99ers avancierte. Beim 47:20, gut eine Minute vor Ende des dritten Viertels, konnte das bisher sieglose Schlusslicht der Liga damit sogar auf eine in den Minuten zuvor ausgeglichene Spielphase zurückblicken.
Nach einem schnellen Dreier durch den Australier Jontee Brown und zwei weiteren Treffern von Topscorer Even und Nachwuchstalent Paul Jachmich zum 53:27 (32.), zog der RSV Lahn-Dill das Tempo in der Schlussphase dann jedoch noch einmal deutlich an. Insbesondere Hiroaki Kozai bewies nun seine Kaltschnäuzigkeit, kam zu acht Punkten in Serie und überzeugte am Ende mit einer Trefferquote von 75 Prozent sowie zahlreichen Assists, mit denen er seine Mitspieler zusätzlich in Szene rücken konnte. Zu einem so genannten „Double-double“ kam dagegen Brian Bell, der mit der Schlusssirene elf Punkte, drei Ballgewinne und starke 14 Rebounds sammeln konnte.
Am Ende war der klare Erfolg beim weiterhin sieglosen Schlusslicht der RBBL ein souveräner, aber glanzloser Pflichtsieg gegen eine Kölner Mannschaft, die inzwischen acht Punkte Rückstand auf den rettenden Rang acht aufweist und damit weiterhin in akuter Abstiegsgefahr schwebt. Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun sich mental auf die IWBF Champions League einzustimmen, die mit der Gruppenphase ab Freitag auf die Wetzlarer in der August-Bebel-Sporthalle wartet.
Köln: Gijs Even (17), Jontee Brown (7/1 Dreier) Marten Lilja (4), Paul Jachmich (2), Olle Svensson (2), Harry Blyth, Hillevi Hansson, Gabriel Kasapoglu.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (24/1), Hiroaki Kozai (12), Brian Bell (11), Philipp Häfeli (8), Michael Paye (6), Kai Möller (4), Nico Dreimüller (3), Jan Gans (2), Christopher Huber (2), Annabel Breuer, Marian Kind (n.e.).