Mittelhessen präsentieren sich hellwach und entschlossen an der Isar
Der RSV Lahn-Dill ist erfolgreich in das neue Sportjahr 2019 gestartet und hat am Samstagabend einen auch in dieser Höhe verdienten 87:61-Erfolg (28:11/51:24/67:43) bei den RBB München Iguanas eingefahren. In der tief verschneiten bayrischen Landeshauptstadt fuhren die Mittelhessen dabei im ersten Durchgang regelrecht Schlitten mit ihrem Gegenüber.
Eine Trefferquote von über 80 Prozent im ersten Viertel, in dem überhaupt nur drei Würfe der Gäste ihr Ziel in der Münchner Reuse verfehlten, bescherten nach zehn Spielminuten bereits eine deutliche 28:11-Führung. Nach dem 4:4 (3) durch Kim Robins drehte die Mannschaft von Cheftrainerin Janet McLachlan so richtig auf und demonstrierte, dass sie nicht gewillt war, wie noch in der Vorsaison, durch einen Buzzerbeater von Kim Robins an der Isar zwei Punkte liegen zu lassen.
Hellwach, mit vielen Ballgewinnen und einem sich daraus ergebenden schnellen Umschaltspiel mit sehenswerten Kombinationen, sorgten in dieser Phase sogar mehrfach für Szenenapplaus der Münchner Zuschauer in der Sporthalle an der Säbener Straße. Wurde die 13:7-Führung (5.) noch mehrheitlich unter dem Brett herausgespielt, schalteten sich in der Offensive nun die Außenschützen Thomas Böhme und Nico Dreimüller ein. Mit drei Dreiern binnen vier Spielminuten sorgten sie letztendlich für eine Ernüchterung beim Gastgeber, der natürlich insgeheim von einer Wiederholung seines Coups aus der Vorsaison träumte.
Nahtlos setzte sich dieser Trend auch im zweiten Spielviertel fort, in dem der Schweizer Philipp Häfeli das 37: 15 (15.) auflegte, sein japanischer Kollege Hiroaki Kozai wenig später auf 51:21 (19.) erhöhte, ehe es erneut der Australier Robins war, der mit der Schlusssirene der ersten Halbzeit zumindest auf 24:51 verkürzen konnte. „Das war schon sehr beeindruckend, wie wir aus der Winterpause kommend hier in das Spiel gegangen sind“, freute sich die Kanadierin McLachlan zusammen mit ihrem Co-Trainer Günther Mayer über die ersten sehr entschlossenen 20 Spielminuten des Jahres 2019.
Doch beide sahen nach dem Seitenwechsel, wie der RSV Lahn-Dill den Verteidigungsdruck auf die Iguanas nicht mehr konsequent aufrechterhielt. Diese Nachlässigkeit nutzen die bayrischen Gastgeber zu ihrem Comeback in dieser Partie des zwölften Spieltages. Zwar konnte der dreizehnfache Deutsche Meister aus Wetzlar seinen Vorsprung zunächst durch US-Center Brian Bell bis auf 62:30 (26.) ausbauen, doch nun wurde aus dem Soloprogramm von Kim Robins auch ein kollektiver Auftritt bei den Münchnern. Josef Wernberger, Gabriel Robl und Sebastian Magenheim brachten ihre Farben nun offensiv zurück in die Partie, dessen Zwischenresultat beim 67:43 nach drei Spielvierteln bereits eine schon deutlich angenehmere Optik für die Hausherren aufwies.
Am Ende gelang trotz einer deutlich ausgeglicheneren zweiten Halbzeit ein hoher und ungefährdeter Erfolg in München, bei dem die Spielanteile auf alle elf Spieler sehr homogen verteilt waren. Mit Ausnahme von Youngster Marian Kind, der zudem noch an einer Handverletzung laborierte, hatten alle andere Akteure mindestens 15 Minuten Einsatzzeit, ohne dass durch die zahlreichen Wechsel ein Bruch ins Spiel kam.
Auffälligste Akteure an der Isar waren bei den Gästen neben Topscorer Thomas Böhme vor allem Center Philipp Häfeli und Guard Hiroaki Kozai, die beide mit einer Wurfquote von lupenreinen 100 Prozent aufwarteten. Bei den bayrischen Gastgebern avancierte Kim Robins mit einem so genannten „Double-double“ aus 20 Punkten und zehn Assists zum Schlüsselspieler. Am kommenden Samstag möchten die Wetzlarer nun im Heimspiel gegen den BSC-Rollers Zwickau an den starken Auftritt im Süden der Republik anknüpfen und zwei weitere Punkte in der RBBL einfahren.
München: Kim Robins (22/1 Dreier), Sebastian Magenheim (14), Gabriel Robl (11/1), Josef Wernberger (6), Laura Fürst (4), Florian Mach (4), Bastian Kolb.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (20/3), Michael Paye (12), Hiroaki Kozai (11), Philipp Häfeli (10), Brian Bell (9), Nico Dreimüller (9/1), Jan Gans (7), Kai Möller (7), Marian Kind (2), Annabel Breuer, Christopher Huber.