Souveräner 98:66-Auftritt in Trier sorgt für 1:0 in der Halbfinalserie
Der RSV Lahn-Dill hat sich im Playoff-Halbfinale mit einer souveränen Vorstellung das 1:0 in der „best-of-three“ Serie gesichert. Am Samstagabend gelang den Hessen bei den Doneck Dolphins Trier ein deutlicher 98:66 (20:16/52:34/74:50)-Erfolg, bei dem sich vor allem das US-Duo Brian Bell und Michael Paye in bester Offensivlaune vor den rund 60 mitgereisten RSV-Fans präsentierte.
„Das war ein munteres Spielchen mit viel offensivem Feuerwerk für die Zuschauer“, so Head Coach Ralf Neumann nach der Partie in der Trierer Universitätssporthalle. Der 54-jährige RSV-Trainer war dabei mit der Leistung seines Teams nicht in allen Details, aber unter dem Strich absolut zufrieden. Eine mit 63 Prozent starke Trefferquote aus dem Feld, ein mit 31:24 gewonnenes Reboundverhältnis sowie 14 Assists seiner Truppe belegen auch statistisch diesen Eindruck eines Spiels, bei dem die Zuschauer voll und ganz auf ihre Kosten kamen.
Dass die Partie trotz des am Ende deutlichen Erfolges optisch zu keinem einseitigen Duell avancierte, war dabei der Verdienst der Hausherren, die selbst das Tempo extrem hochhielten, sehenswerte Kombinationen zeigten und dafür immer wieder vom Publikum den verdienten Applaus erhielten. Beide Seiten hatte so großen Anteil an einem typischen Playoff-Kampf, bei dem das Team von der Mosel den Ausfall der lettischen Nationalspielerin Diana Dadzite ebenso kompensierte, wie die Gäste aus Mittelhessen den kräftezehrenden Auftritt in der Champions League am vergangenen Wochenende in Madrid mit drei Spielen binnen drei Tagen.
Von Beginn an war dabei zu erkennen, dass die Hausherren in ihrem einzigen Playoff-Heimspiel der Halbfinalserie mit aller Macht versuchten ihre Chance zu nutzen. Bereits nach vier Spielminuten und dem ersten Dreier von Dolphins-Scharfschütze Dirk Passiwan lag der Gastgeber mit 11:6 in Front. Doch auf diesen ersten Sturmlauf war der dreizehnfache Deutsche Meister mental vorbereitet, zeigte keine Nervosität und reagierte entsprechend routiniert. Vor allem Kapitän Michael Paye lenkte das RSV-Spiel souverän und sorgte mit seinen Punkten elf und zwölf nach nur neun Spielminuten für die eigene 16:14-Führung der Mittelhessen.
Durch den Auftritt seines Landsmann inspiriert, war es nun US-Center Brian Bell, der in der Folge zu Höchstform auflief. Stolze 18 Punkte, darunter zwei so genannte Drei-Punkte-Spiele, gelangen dem Mann aus Chicago im zweiten Viertel in seiner unnachahmlichen Art. Zusammen mit Dreiern von Kapitän Paye und dem Japaner Hiroaki Kozai, hatte das Team von Trainer Neumann die stürmischen Angriffe der Dolphins wenige Sekunden vor der Halbzeit bereits deutlich gezähmt und durfte mit einem beruhigenden Polster als Lohn in die Kabinen rollen.
Nach dem Seitenwechsel wollte der amtierende Titelträger aus Wetzlar alle Hoffnungen auf eine Wende beim Gastgeber frühzeitig platzen lassen. Ein Dreier von Thomas Böhme, weitere Punkte von Jan Haller sowie Nico Dreimüller und mit einem 15:4-Start in das dritte Viertel zum 67:40 (26.) war die Vorentscheidung in Spiel eins der Playoff-Halbfinalserie frühzeitig erzwungen. Über 80:52 (32.) und 90:58 (36.) gelang dem Gast von der Lahn so die souveräne 1:0 Playoff-Führung an der Mosel.
Damit haben die Mittelhessen bereits am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in Wetzlar die Chance ins die ebenfalls im Modus „best-of-three“ ausgetragene Finalserie einzuziehen. Ein Erfolg am Samstagabend in den eigenen vier Wänden und die Halbfinalserie wäre vorzeitig beendet. Würde den Trierern in Spiel zwei jedoch die Revanche zum 1:1 nach Siegen gelingen, käme es keine 24 Stunden später an gleicher Stätte zum dann alles entscheidenden dritten und letzten Spiel gegen die Dolphins.
Trier: Dirk Passiwan (20/2 Dreier), Correy Rossi (16), Ryan Wright (14/2), Jack Davey (8), Matthias Heimbach (4), Frank Doesgen (2), Mariska Beijer (2), Valeska Finger (n.e.).
Lahn-Dill: Brian Bell (27), Michael Paye (27/1), Thomas Böhme (13/1), Hiroaki Kozai (13/1), Nico Dreimüller (8), Jan Haller (6), Philipp Häfeli (2), Felix Schell (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Dirk Köhler.