Im Playoff-Halbfinale warten nun die Trier Dolphins
Titelverteidiger RSV Lahn-Dill geht als Tabellenzweiter in die Playoff-Halbfinalserie um die Deutsche Meisterschaft. Mit einem 81:59 (20:21/33:33/59:48) Erfolg bei den BG Baskets Hamburg, der zugleich das Playoff-Aus der Norddeutschen bedeutete, ließen die Mittelhessen keinen Zweifel daran aufkommen. Nutznießer des RSV-Erfolges an der Waterkant sind die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden, die nun anstatt der Hanseaten in die Halbfinalserie einziehen und dort auf die Thuringia Bulls treffen.
Gut 16 Spielminuten bekamen die Gäste aus Wetzlar in der Wilhelmsburger WM-Arena keinen Zugriff auf die Partie. Den fehlenden Druck in der eigenen Defensive nutzen die Hamburger vorne clever aus und igelten sich selbst in der Verteidigung ein. Der RSV Lahn-Dill geriet nach einer 8:5-Führung (4.) so in einen selbst verschuldeten 22:29-Rückstand (14.) und lag kurz vor der Halbzeitpause sogar mit 24:33 (17.) im Hintertreffen.
Die zweite Auszeit von Head Coach Ralf Neumann zeigte dann Wirkung. Endlich entwickelte die Wetzlarer in der Defensive ihre gewohnte Gefährlichkeit, die der 13-fache Deutsche Meister auch für sein Tempospiel nach vorne benötigt. Mit einem 9:0-Lauf konnte der bärenstarke Kapitän Michael Paye wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene egalisieren und nach dem Seitenwechsel entscheidend nachlegen. Ein Dreier von Thomas Böhme sorgte so bereits in der 23. Spielminute für die 43:33-Führung.
Auch wenn der RSV in den folgenden drei Minuten noch einmal kurzfristig in die Fehler der ersten Halbzeit zurückfiel, war nun das Werkzeug gefunden, gegen das der Playoff-Kandidat aus der Hansestadt keine Mittel mehr fand. Nach zwei weiteren Dreiern von Kapitän Paye und einem weiteren Korberfolg des noch sichtlich grippal geschwächten Brian Bell, waren so spätestens beim 69:51 (34.) die sportlichen Träume der Hausherren auf die Playoffs geplatzt.
In den letzten Minuten geriet die hessische Schützenhilfe für die Rhinos aus Wiesbaden dann nicht mehr in Gefahr, während Coach Neumann allen Spielern Einsatzzeit zukommen ließ. Überragender Akteur in einem allerdings erst nach dem Seitenwechsel starken Team war US-Nationalspieler Michael Paye, der sein Team mit einem seltenen „Triple Double“ aus 28 Punkten, zwölf Rebounds und 13 Assists maßgeblich zum Sieg führte.
„Wir haben 16 Minuten schlecht verteidigt und uns das Leben damit extrem schwergemacht. Danach Griff unsere Taktik und unsere Defensive, mit der wir in 24 weiteren Minuten nur noch 26 Punkte zugelassen haben“, so Trainer Neumann nach der Schlusssirene, der mit seinem Team kaum eine Verschnaufpause hat. Bereits am Donnerstag reist der sechsfache Champions League zum europäischen Königsklassen Viertelfinale nach Madrid.
Nach der Rückkehr aus der spanischen Hauptstadt warten dann die Trier Dolphins in der „best-of-three“ Playoff-Halbfinalserie auf die Wetzlarer. Spiel eins steigt dabei am Wochenende 17./18. März an der Mosel, ehe die zweite Partie am Samstag, den 24. März in Wetzlar stattfindet. Steht es nach diesen beiden Duellen eins-zu-eins nach Siegen, würde bereits am Sonntag, den 25. März das dann alles entscheidende Duell Nummer drei ebenfalls in der RSV-Heimstätte stattfinden.
Hamburg: Kai Möller (18), Vasily Kochetkov (14/1 Dreier), Mareike Miller (14), Asael Yona Shabo (6), Marcin Balcerowski (3), Anne Patzwald (2), Karlis Podnieks (2), Alireza Ahmadi (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (28/3), Hiroaki Kozai (20/1), Thomas Böhme (15/1), Brian Bell (5), Jan Haller (5), Nico Dreimüller (4), Philipp Häfeli (2), Felix Schell (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Dirk Köhler.