Heimsieg nach witterungsbedingter Verspätung

RSV Lahn-Dill schlägt Kellerkind Köln 99ers deutlich
Der RSV Lahn-Dill überwintert nach einem standesgemäßen Heimsieg über Schlusslicht Köln auf Tabellenplatz zwei der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL). Am späten Sonntagnachmittag schlug der Titelverteidiger in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle die Köln 99ers deutlich mit 85:45 (26:4/39:23/61:35), nachdem die Partie aufgrund der Witterung erst mit fast 30 Minuten Verspätung beginnen konnte.
Dichter Schneefall und chaotische Straßenbedingungen sorgten bei zwei der drei Schiedsrichter, die aus dem Raum Mannheim anreisten, wie auch beim Kontrahenten aus dem Rheinland für Verspätung. Standen die 99ers immerhin zehn Minuten vor offiziellem Spielbeginn auf dem Parkett, erreichten das Referee-Trio die RSV-Heimstätte erst nach 16 Uhr. „Für uns war dies kein Problem, auch nicht alle unserer Zuschauer konnten pünktlich da sein, daher war es eine Ehrensache hier zu warten und die Statuten einmal außer Acht zu lassen“, so ein RSV-Trainer Ralf Neumann, der dann einen Blitzstart seiner Mannschaft in die Partie sah.
Nationalspieler Thomas Böhme eröffneten nach wenigen Sekunden den Reigen, den er selbst in der fünften Spielminute zum 12:0 ausbaute, ehe vor allem Kapitän Michael Paye und Hiroaki Kozai den Vorsprung über 18:4 (8.) bis auf 28:4 (11.) ausbauten. Erst mit einem Dreier des Japaners Naohiro Murakami zum 11:33 (15.) kam der Gast aus dem Rheinland besser in die Begegnung und konnte am Ende das zweite Viertel auch für sich entscheiden. Offensiv lief in den letzten Minuten vor der Pausensirene nicht viel beim gastgebenden RSV zusammen, so dass das Zwischenresultat zum Seitenwechsel beim 39:23 wieder deutlich freundlicher für den Tabellenletzten aussah.
Diesen Trend durchbrachen die Mittelhessen zu Beginn des dritten Viertels nach deutlichen Kabinenworten von Head Coach Neumann und seiner Assistentin Janet McLachlan allerdings schnell. Nun agierte der Hausherr in der Verteidigung wieder gewohnt aggressiv, leite daraus geschickt sein Tempospiel ein und kam immer wieder zu sehenswerten Abschlüssen unter dem Kölner Brett oder aus der Mitteldistanz.
Im dritten Viertel wurde das Offensivspiel der Wetzlarer vor allem von US-Center Brian Bell getragen, der am Ende auf 22 Punkte und stolze zehn Rebounds kam, also erneut ein sogenanntes „Double-double“ schaffte. Topscorer an diesem zweiten Advent war aber Bells Landsmann Paye, der 24 Zähler zum am Ende deutlichen 85:45-Heimsieg beisteuern konnte. Dagegen musste sich Hiroaki Kozai zumindest in der Offensivausbeute seinem Landsmann Murakami auf Kölner Seite geschlagen geben, der mit Abstand zum stärksten Spieler der 99ers an diesem Spätnachmittag im verschneiten Wetzlar avancierte.
Für den RSV Lahn-Dill geht es nun noch vor der kurzen Weihnachtspause um den Einzug ins Final Four im DRS-Pokal. Am kommenden Samstag, bereits um 13 Uhr, gastiert der dreizehnfache Pokalsieger im ostwestfälischen Rahden, um im Viertelfinale möglichst den Einzug in die Runde der letzten vier Teams zu schaffen.
Lahn-Dill: Michael Paye (24), Brian Bell (22), Thomas Böhme (17), Hiroaki Kozai (10), Dirk Köhler (4), Annabel Breuer (2), Nico Dreimüller (2), Jan Haller (2), Felix Schell (2), Philipp Häfeli, Christopher Huber.
Köln: Naohiro Murakami (17/2 Dreier), Akira Toyoshima (8), Masatsugu Shinoda (6), John Piazza (4), Mari Amimoto (2), Paul Jachmich (2), Lisa Nothelfer (2), Frederic Jäntsch, Gabriel Kasapoglu, Michael Kloos.

RSV-Magazin Defense