Mit RSV-Power erfolgreich über EM-Favoriten

RSV-Akteure zählen zu den Leistungsträgern bei den Europameisterschaften
Noch ist nichts gewonnen, doch mit zwei spektakulären Siegen gegen die hoch gehandelten EM-Favoriten Niederlande und Spanien haben die RSV-Spieler und ihre Kollegen aus den beiden deutschen Nationalmannschaften ein dickes Ausrufezeichen bei den Europameisterschaften auf Teneriffa gesetzt. Beide Auswahlteams stehen im Halbfinale der kontinentalen Titelkämpfe und haben Edelmetall vor Augen.
Die Vorrundenerfolge der deutschen Damen mit 61:55 gegen Topfavorit Niederlande und mit 45:43 gegen Großbritannien sind dabei umso überraschender, hat die Mannschaft um das neue Trainerduo Martin Otto und Janet McLachlan doch einen personellen Komplettumbruch hinter sich. Nach Rio 2016 sind zahlreiche Leistungsträgerinnen wie die beiden Ex-Lahn-Dillerinnen Annika Zeyen und Gesche Schünemann oder Kapitänin Marina Mohnen zurückgetreten, doch Neu-Bundestrainer Otto hat binnen weniger Monate und Wochen ein eingeschworenes Team auf die Beine gestellt, das nun auf dem Weg ins EM-Finale ist und dort alles andere als chancenlos. Annabel Breuer ist im Team ihrer künftigen Vereins-Co-Trainerin McLachlan dabei in einer tragenden Rolle auf ihrer Position, die sie seit vielen Jahren leistungsstark ausfüllt.
Auch die Herren wurden vor der EM auf der spanischen Atlantikinsel personell arg gebeutelt. Durch viele Widrigkeiten bedingt, mussten Leistungsträger wie André Bienek, Dirk Köhler oder Dirk Passiwan absagen und so standen zu Turnierbeginn gleich vier Neulinge im EM-Kader. Doch auch hier schafften es Bundestrainer Nicolai Zeltinger und der künftige RSV-Head Coach Ralf Neumann Frische und Mut in die Waagschale zu werfen. Die bisherige Krönung am Dienstagabend, als der deutsche Underdog in einer großartigen Revanche für die Viertelfinale-Niederlage von Rio de Janeiro, den Gastgeber und Turniermitfavoriten Spanien mit 70:63 bezwang und fast schon sensationell ins EM-Halbfinale einzog. Neben dem RSV-Trio Jan Haller (24 Punkte), Nico Dreimüller (19) und Christopher Huber (18) sticht im Turnierverlauf vor allem Thomas Böhme heraus, der mit runden 100 Punkten aktuell der erfolgreichste deutsche Korbschütze ist. Nun treffen die deutschen Herren, bei denen zusätzlich der Zwickauer, aber aus Reiskirchen bei Gießen stammende starke Jan Gans für eine zusätzliche mittelhessische Note sorgt, im Halbfinale auf die Türkei.
Aber auch der Schweizer Philipp Häfeli konnte bereits jubeln. Im entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt steuerte der RSV-Akteur 17 Punkte und 14 Rebounds zum 61:54-Erfolg über Schweden bei, während die Skandinavier zusammen mit Litauen nun den Gang in die B-Europameisterschaft antreten müssen. Auch die polnische Auswahl um RSV-Center Luszynski kann bisher einen soliden Auftritt vorweisen, auch wenn im Viertelfinale gegen den zuletzt dreimal triumphierenden amtierenden Europameister das Aus kam. Bester Schütze bei der 69:96-Niederlage war niemand anderes als Piotr Luszynski mit 16 Punkten.

RSV-Magazin Defense