Playoff-Halbfinalserie gegen die BG Baskets Hamburg mit Spiel zwei und hoffentlich drei
Für den frisch gebackenen Deutschen Pokalsieger RSV Lahn-Dill steht sechs Tage nach dem Triumph im Final Four des DRS-Pokals das nächste „Alles-oder-nichts“ Wochenende vor der Tür. In der „best-of-three“ Playoff-Halbfinalserie wartet am Samstagabend um 19:30 Uhr das zweite und, so hoffen die Mittelhessen, am Sonntag um 16 Uhr das dritte Duell gegen die BG Baskets Hamburg. Die maximal zwei Spiele, die der RSV beide gewinnen muss, um den Einzug in die Finalserie um den Meistertitel perfekt zu machen, steigen beide in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
Den Druck des unbedingt gewinnen Müssens haben die Wetzlarer einem Buzzerbeater, einem Wurf mit der Schlusssirene, zu verdanken, den sie sich vor knapp zwei Wochen eingefangen haben. Damals unterlagen die Mittelhessen nach einem solchen Treffer in der Hamburger Inselpark Arena den Hanseaten hauchdünn mit 58:59, nachdem sie selbst erst 1,7 Sekunden vor dem Ende noch mit 58:56 in Führung gehen konnten.
Doch der RSV Lahn-Dill hat von seinen vier Niederlagen, die er sich zwischen Ende Februar und Ende März in sieben Pflichtspielen einfing, gelernt. So während des Viertelfinales in der IWBF Champions League, als er sich gegen die Thuringia Bulls für die Pleite zuvor in Erfurt eindrucksvoll revanchierte oder aber am vergangenen Wochenende beim Triumph im DRS-Pokal, als zunächst erneut die Hamburger mit 84:74 bezwungen werden konnten, ehe der große Wurf gegen Gastgeber Thüringen folgte.
„In den letzten Wochen haben wir bewiesen, dass wir aus Fehlern sehr gut lernen können. Nun müssen wir unter Beweis stellen, dass uns dieses auch im Falle von Erfolgen gelingt“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger, der damit zugleich sein Team in die Pflicht nimmt, nach dem Pokalsieg nicht im Geringsten an einen Selbstläufer gegen die Norddeutschen zu glauben: „Auch Hamburg wird aus der Pokalpleite gegen uns seine Lehren ziehen und genau darauf müssen wir gefasst und vorbereitet sein“, so der 45-Jährige weiter.
Die Ausgangslage ist dabei klar: „siegen oder fliegen“ und dies gilt für beide möglichen Heimspiele des Wochenendes. Zunächst muss zwingend am Samstagabend ein Erfolg in Playoffspiel Nummer zwei her, um die Serie zum eins-zu-eins überhaupt erst auszugleichen. Gelingt dies, dann kommt es zum dritten und dann alles entscheidenden Halbfinalduell zwischen den beiden Topteams am Sonntagnachmittag an gleicher Stätte. Geht auch nur eines dieser beiden Spiele verloren, ist mit sofortiger Wirkung Schluss für den RSV und die BG Baskets würden in der Finalserie gegen die Sieger des Duells Thüringen gegen Wiesbaden stehen. Dieses möchte der zwölfmaliger Meister natürlich unbedingt verhindern, denn er hätte nach dem DRS-Pokal nur zu gerne auch den zweiten nationalen Titel zurück in der eigenen Vitrine, auch wenn der Weg bis dahin noch weit und steinig ist.
Besonders im Fokus muss der RSV dabei vor allem das britisch-amerikanische Duo Ghazian Choudhry und Jake Williams haben. Erstgenannter Europameister sorgte in Hamburg mit seinem Kunstschuss für die aktuell sportlich schwierige Situation, letztgenannter Paralympicssieger sorgte mit 25 Punkten im Semifinale des Final Four für höchste Gefahr für den RSV-Korb. Aber auch der japanische Center Reo Fujimoto, sein Landsmann und brandgefährlicher Scharfschütze Hiroaki Kozai oder aber die beiden deutschen Nationalspieler Kai Möller und Anne Patzwald sind Garanten im Team von BG-Trainer Holger Glinicki. Und so ist auch das sportliche Ziel der Hanseaten klar definiert: es soll der Einzug ins Finale sein, um die Chance zu haben, nach 1982 das zweite Mal den Meistertitel an die Elbe holen zu können.