Matt-Scott-Gala bei 63:66-Niederlage gegen Porto Torres
Nach dem zweiten Spieltag des Viertelfinales in der IWBF Champions League ist für alle vier Teams alles wieder offen. Die Thuringia Bulls revanchierten sich für die Pleite des Vorabends gegen Lahn-Dill mit einem Kantersieg gegen den gestern erfolgreichen französischen Meister aus Hyères, während der Lokalmatador dem italienischen Spitzenreiter GSD Porto Torres mit 63:66 (9:17/25:28/45:50) knapp unterlag.
Der RSV Lahn-Dill präsentierte sich bei der hauchdünnen Heimniederlage erneut mit einer schwankenden Leistung. Dem gestrigen Galaauftritt folgte so heute die Ernüchterung im klassischen Stil besten Aprilwetters. „Wir wussten, dass wir Porto Torres insbesondere nach deren Niederlage gestern nicht unterschätzen durften und waren uns auch der Klasse eines Matt Scott bewusst, doch einmal mehr haben wir den Beginn der Partie verschlafen“, zeigte sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger konsterniert ob der gemachten Fehler in seinen Reihen.
Demgegenüber stand auf Seiten der Sarden ein Matt Scott, der im vergangenen September zusammen mit RSV-Kapitän Michael Paye Gold bei den Paralympics in Rio de Janeiro gewann und am Samstagabend der Partie seinen ganz individuellen Stempel aufdrückte. Am Ende kam der US-Boy auf 34 Punkte, davon zwölf von jenseits der Dreierlinie. Er war es auch, der sein Team schnell mit 17:9 nach dem ersten Viertel in Front brachte und damit den Druck auf den Hausherren aufbaute.
So lief der RSV Lahn-Dill in der Folge stets diesem Rückstand hinterher, ohne ihn drehen zu können. Erst im dritten Spielviertel schien sich das Blatt doch noch zu wenden, als der Gastgeber mit 42:41 (26.) in Führung ging. Doch nach dem 43:42 (27.) riss der Faden erneut. Die Folge war ein 18:4-Lauf der Südeuropäer zum 47:60 (37.), bei dem Matt Scott mit drei Dreiern binnen vier Spielminuten nicht nur aus schier allen Lagen zu treffen schien, sondern damit auch seine Farben letztendlich verdient auf die Siegesstraße brachte.
Zwar zeigten die Mittelhessen ihr großes kämpferisches Herz, kamen Punkt für Punkt wieder heran und hatten beim 63:66 (40.) nach einem Dreier von Piotr Luszynski die Chance auf den Ausgleich. Zwei weitere Dreierversuche des Polen und von Thomas Böhme verfehlten in den Schlusssekunden jedoch ihr Ziel.
Damit ist die Situation für den dritten und letzten Spieltag der europäischen Königsklasse am Sonntag hoch dramatisch, aber rechnerisch einfach. Für alle Teams gilt die gleiche Faustregel: Ein Sieg ist gleichbedeutend mit dem Ticket für das Final Four in Teneriffa am 5. und 6. Mai, eine Niederlage bedeutet das Aus. Der RSV Lahn-Dill muss in seinem dritten Champions League Duell um 16 Uhr den französischen Meister bezwingen, um die Fahrkarte auf die spanische Atlantikinsel zu sichern.
Lahn-Dill: Piotr Luszynski (19/1 Dreier), Thomas Böhme (14/2), Michael Paye (10), Nico Dreimüller (6), Philipp Häfeli (6), Jan Haller (4), Joe Bestwick (2), Dirk Köhler (2), Annabel Breuer, Björn Lohmann, Christopher Huber (n.e.).
Porto Torres: Matt Scott (34/4), Georges Bates (12), Phil Pratt (12), Fabio Raimondi (8), Beatrice Ion, Simon Munn, Luca Puggioni, Raimondo Canu (n.e.), Amy Conroy (n.e.), Domenico Elia (n.e.), Bruno Falchi (n.e.), Dario di Francesco (n.e.).