RSV II muss auf letzte Chance hoffen

47:57-Niederlage bei Absteiger Rosenheim – Showdown gegen Ulm muss es richten 
Für Zweitligist RSV Lahn-Dill II wird es richtig eng. Nach einem 47:57 (12:8/21:21/31:39) im Nachholspiel beim SB DJK Rosenheim droht den Mittelhessen nach sechs Jahren Zugehörigkeit zum Unterhaus der Absturz in die Regionalliga. Zu verhindern ist das nur noch mit einem Sieg gegen die Ulmer Sabres im letzten Saisonspiel.
„Man muss anerkennen, dass Rosenheim und vor allem Wernberger und Ismail ein starkes Spiel abgeliefert haben“, zollte RSV-Trainer Daniel Stange dem bereits feststehenden Absteiger aus Bayern seinen Respekt: „Wir haben unter beiden Brettern keinen Druck mehr aufgebaut. Man muss es nüchtern und ehrlich betrachten: Das ist dann eben nicht zweitligareif“. 
Dabei hatte das RSV-Dreigestirn mit Kai Gerlach, Christopher Huber und Marian Kind deutlich über ihrem Durchschnitt gepunktet und damit rechnerisch aufgefangen, dass Spielmacher Nico Dreimüller aufgrund der bevorstehenden Abiturprüfung den Weg nach Rosenheim nicht antreten konnte. In der Spielgestaltung fehlte aber die Qualität und der Geist des 18-Jährigen. 
 Zu Beginn sah es allerdings noch danach aus, dass es trotz eines recht statischen Spiels für den RSV Lahn-Dill II reichen könnte. Die Mittelhessen holten nach den ersten Punkten von Josef Wernberger schnell die Führung auf ihre Seite (8:4, 6.) und verteidigten den Vorsprung durch den ersten Abschnitt. Ein 5:0-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels brachte Rosenheim erstmals in Front (12:13, 12.) und in der Folge tat sich der RSV Lahn-Dill II äußerst schwer, konzentrierte und erfolgreiche Angriffe vorzutragen. 
Es reichte dennoch, um noch einmal in Front zu gehen (21:17, 19.), doch Wernberger und Schmid stellten kurz vor der Pause den Ausgleich her. Nach dem Seitenwechsel punkte zwar zunächst RSV-Kapitän Christopher Huber, doch dann blieben seine Farben für fast sieben Minuten ohne Zähler, während Rosenheim sich auf 23:31 (27.) absetzte. Die Domstädter konnten in dieser Phase nur aus der Distanz durch ihren Kapitän punkten und kamen auch im Schlussviertel nicht wieder ins Rollen. 
Erst als der RSV Lahn-Dill II mit einer Pressverteidigung aggressiver zu Werke ging, schrumpfte der Rückstand wieder. Carsten Crombach und Marian Kind trugen einen 8:0-Zwischenspurt zusammen, und beim 43:48 (38.) war die Partie wieder offen. Sercan Ismail traf im Gegenzug dann aber mit ablaufender Angriffszeit einen Dreier, der alle Wetzlarer Hoffnungen pulverisierte. Die Mittelhessen suchten nun in taktischen Fouls ihre letzte Chance, doch während Rosenheim an der Linie wenige Schwächen zeigte, gelang dem RSV Lahn-Dill II nur noch ein erfolgreicher Angriff. 
Für die Mannschaft von Trainer Daniel Stange wird nun das Aufeinandertreffen mit den Ulmer Sabres am kommenden Samstag um 17 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle zum Endspiel. Nur ein Sieg kann die Wetzlarer Erstligareserve aus eigener Kraft im Unterhaus halten, ansonsten müsste die RSV-Zweitvertretung für den Neuaufbau in der Regionalliga planen und könnte bestenfalls auf einen Nachrückerplatz in der 2. Bundesliga hoffen. 
 Rosenheim: Josef Wernberger (22), Sercan Ismail (11/1 Dreier), Michael Schmid jr (11), Clemens Navratil (8), Selman Can (4), Randolph Uhl (1), Michael Schmid sen. (n.e.). 
Lahn-Dill: Kai Gerlach (19), Christopher Huber (14), Marian Kind (10), Carsten Crombach (4), Sebastian Arras, Selina Rausch. 

RSV-Magazin Defense