Drei Spielviertel auf Augenhöhe mit St. Vith – Schwaches Schlussviertel sorgt für klare Verhältnisse
Mit 41:69 (9:14/26:33/35:47) beim Tabellenzweiten Roller Bulls St. Vith hat der RSV Lahn-Dill II eine erwartete Niederlage in der 2. Bundesliga Süd quittieren müssen. Der deutliche Endstand überdeckt allerdings, dass die Mittelhessen sich über weite Strecken auf Augenhöhe mit dem ambitionierten Erstligaabsteiger präsentierten und erst in einem schwachen Schlussviertel den Favoriten davon ziehen lassen mussten.
„Ich bin trotz der deutlichen Niederlage zufrieden, denn wir haben heute einen Einsatz und eine Einstellung gezeigt, die uns in den vergangenen Spielen abhanden gegangen war“, zog Trainer Daniel Stange dennoch eine positive Bilanz: „Ich hoffe, dass wir diese positiven Aspekte mit in die letzten beiden Partien nehmen können.“ Über 300 Zuschauer sorgten im fast ausverkauften St. Vither Sport- und Freizeitzentrum für eine erstligareife Atmosphäre, und beide Teams lieferten auf dem Parkett das passende Programm zur Kulisse.
Bart Nulens und Athur Fievet eröffneten für die Gastgeber (0:4, 2.), doch dann nahmen die Gäste aus Mittelhessen den Kampf an und lieferten vor allem in der Defensive die stärkste Leistung der Saison ab. St. Viths Power Forward Lorenzo Boterberg blieb gegen diese Verteidigung bis zur 26. Minute ganz ohne Punkte und nach dem 9:14-Viertelstand (10.) ging der RSV Lahn-Dill II durch ein Dreipunktspiel von Marian Kind (16:14, 11.) kurzfristig sogar in Führung. Auch wenn die Bullen direkt kontern konnten, hielten Nico Dreimüller und Kai Gerlach die Domstädter bis kurz vor dem Seitenwechsel weiter im Spiel, ehe sechs Zähler von Christophe van Houcke St. Vith zur Pause ein kleines Polster verschafften (26:33, 20.).
Nach dem Seitenwechsel taten sich dann die Gäste aus Wetzlar zunehmend schwerer, zu guten Offensivaktionen zu kommen. Zwar schalteten Dreimüller und Gerlach immer wieder mit starken Attacken die Bulls-Verteidigung aus und zogen Fouls. Doch in der Summe ließ der RSV Lahn-Dill II in dieser Phase zu viele Korbleger und Freiwurfversuche aus, um auf Schlagdistanz zu bleiben. Auf der Gegenseite spielte nun Boterberg seine internationale Klasse immer wieder aus und nach einem 6:0-Zwischenspurt hatten sich die Gastgeber mit 30:43 (27.) erstmals deutlicher abgesetzt. Der RSV Lahn-Dill II steckte zwar nicht auf und wehrte sich nach Kräften, doch bis zur 38. Spielminute gelang den Mittelhessen nur noch ein einziger Feldkorb und magere fünf Zähler an der Freiwurflinie. Beim 37:65 (38.) war nach einem 12:0-Run der Roller Bulls klar, dass es am diesem Abend keine Überraschung mehr geben wird.
Durch die 58:66-Heimniederlage der Ulmer Sabres hat es der RSV Lahn-Dill II aber weiterhin in der Hand, am letzten Spieltag im direkten Aufeinandertreffen mit den Schwaben Tabellenrang acht und damit den sicheren Klassenverbleib zu erreichen.
St. Vith: Lorenzo Boterberg (18), Christophe van Houcke (18), Arthur Fievet (11), Juan Bernal (6), Philippe Minten (6), Jamaa Saadi (6), Bart Nulens (2), Stefan Veithen (2), Ralph Huylebroek, Mounir Moujoud.
Lahn-Dill: Kai Gerlach (14), Nico Dreimüller (10/1 Dreier), Christopher Huber (8), Marian Kind (7), Tristan Paar (2), Sebastian Arras, Carsten Crombach, Selina Rausch.