Dezimierter Zweitligist unterliegt Heidelberg – starker Dreimüller-Auftritt reicht nicht
Mit einem knappen 43:48 (11:7/19:24/29:37) gegen die SGK Heidelberg ist der RSV Lahn-Dill II in die Rückrunde der 2. Bundesliga Süd gestartet. Dabei verkaufte sich die Wetzlarer Erstligareserve angesichts dreier Ausfälle sehr ordentlich, im Endspurt reichte es dann aber nicht mehr zur Wende. Dabei hatten kurz vor der Schlusssirene noch alle Zeichen auf eine Überraschung hingedeutet.
U22-Nationalspieler Nico Dreimüller hatte die Mittelhessen mit drei erfolgreichen Dreipunktwürfen und einem Korbleger mit verwandeltem Bonusfreiwurf herangeführt. Und als Marian Kind mit einem Hakenwurf aus rund sechs Metern den 43:44-Anschluss herstellte (40.), standen die knapp 150 Zuschauer in der August-Bebel-Sporthalle Kopf. Doch im direkten Gegenzug holte sich Dreimüller beim erfolgreichen Korbleger von Max Grubmüller sein fünftes Foul ab, das zudem als unsportlich bewertet wurde und Heidelberg erneut in Ballbesitz brachte.
„Das war sicher eine unglückliche Aktion, aber auf der anderen Seite muss man sehen, mit welchem Einsatz und welcher Leistung Nico unsere dezimierte Mannschaft heute getragen hat“, nahm Trainer Daniel Stange seinen mit 28 Punkten überragenden Akteur zu Recht in Schutz: „Ich bin eher traurig, dass ihm das die Chance genommen hat, seine Leistung am Ende mit einem Erfolg zu krönen“.
Dabei war mit diesem Spielverlauf im Vorfeld kaum zu rechnen, denn zu den Ausfällen von Zacharias Wittmann und Carsten Crombach reihte sich kurz vor Spielbeginn mit einer fiebrigen Infektion noch Kapitän Christopher Huber ein. Doch die nominelle Rumpfbesetzung der RSV-Zweiten ließ sich davon kaum beeindrucken und rang dem deutschen Meister von 2003 eine defensivbetonte Partie ab. Über 3:2 (7.) und 7:7 (9.) kamen beide Teams nur langsam in Fahrt. So könnte Nico Dreimüller in der Schlussminute des ersten Abschnitts den RSV Lahn-Dill II erstmals in Führung bringen (9:7, 10.) und bis zum 17:11 (14.) am Drücker halten. Zur Mitte des zweiten Viertels fanden dann die Gäste aus Nordbaden zu größerer Treffsicherheit, legten bis zum Seitenwechsel ein 13:2 auf das Parkett der August-Bebel-Sporthalle und behaupteten in der Folge konstant eine klare Führung.
Beim 27:37 (29.) sah die Partie eigentlich schon entschieden aus, doch dann kam der große Auftritt von Nico Dreimüller: Zwei verwandelte Freiwürfen, drei Distanztreffer und ein Dreipunktspiel des Youngsters pulverisierten die Heidelberger Führung (41:44, 38.). Und als Marian Kind mit ablaufender Schussuhr das 43:44 markierte, lag die Wende in der Luft. Doch dann startete Grubmüller zum eingangs beschriebenen Fastbreak und versetzte dem RSV Lahn-Dill II das endgültige K.o.
Lahn-Dill: Nico Dreimüller (28/3 Dreier), Sebastian Arras (9), Marian Kind (4), Kai Gerlach (2), Annabel Breuer, Tristan Paar, Selina Rausch.
Heidelberg: André Hopp (24), Max Grubmüller (8), Johannes Ernst (7), Sven Eckhardt (6), Benjamin Scherke (2), Thomas Gumpert (1), Christian Gumpert, Sebastian Holzheu, Nikolas Panousis, Dominik Vogt, Catharina Weiß.