Die große Saisonvorschau 2015/2016 in der RBBL

RSV Lahn-Dill inseniert pünktlich zum Saisonstart sein Familienfoto 
Pünktlich zum Saisonstart am 3. Oktober in Frankfurt hat der Triplesieger ganz im Stil der oft zitierten RSV-Familie ein echtes Familienfoto geschossen. Im Studio von Marco Kessler und seiner Firma Mediashots Werbefotografie in Linden entstand dabei ein echtes Highlight, das sich einmal mehr von der Breiten Masse absetzt. Das Finish erhielt das Teamfoto 2015/2016 dann an der Rechnern unserer Kreativagentur sgc, für die Requisiten und deren Transport bedanken wir uns beim Stadttheater Gießen und unserem Partner Umzüge Stey aus Aßlar.
Die sportlichen Fakten
In der Rolle des Gejagten kennt sich der RSV Lahn-Dill bestens aus und auch 2015/2016 wird dies wieder die Hauptrolle der Wetzlarer Rollis werden. Nach dem Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League im Vorjahr, sind die Ziele klar formuliert. Es soll die Titelverteidigung auf nationaler Ebene sein, um im April 2016 vielleicht auch in der Meisterschaft als dann Rekordmeister in die Annalen eingehen zu können. 
Dabei ergeben sich national wie international durchaus Parallelen bei der Konkurrenz, die den RSV Lahn-Dill in Deutschland und Europa zur Strecke bringen will. In der Rollstuhlbasketball-Bundesliga, der RBBL, dürfte der alte Klassiker gegen Zwickau mehr und mehr dem Duell gegen den neuen Herausforderer aus Thüringen weichen. Unter dem neuen Namen RSB Thuringia Bulls soll in Elxleben endlich ein nationaler Titel gefeiert werden, auch wenn dies vor den Toren der Landeshauptstadt Erfurt natürlich niemand offiziell als Statement ausgeben will. Dagegen dürften die fetten Jahre des einstigen RSC-Rollis, heute BSC-Rollis Zwickau endgültig vorbei sein und zumindest 2015/2016 das Schicksal einer grauen Maus drohen. 
 Ähnlich verhält sich die Situation auf europäischer Bühne. Auch hier ist die Übermannschaft Galatasaray Istanbul finanziell ins Stolpern geraten und dem Klotzen über fast ein Jahrzehnt dürfte nun das Kleckern folgen. Neue Emporkömmlinge sind Stadtrivale Besiktas und der spanische Traditionsverein aus Madrid, der eine neue Blüte erlebt. 
Kader des RSV Lahn-Dill
Doch der RSV Lahn-Dill und seine Verantwortlichen sind entspannt, zu viele Schlachten hat das Aushängeschild der Region Mittelhessen schon erfolgreich absolviert, als das dieser Verein in Hektik verfallen könnte. So lautet die Maxime auch in der kommenden Spielzeit „Konstanz“. Und während sich die Konkurrenz auf die neue Saison vorbereitet, laufen in Wetzlar bereits die Planungen für die Jahre danach. Dies unterstreicht auch zuletzt die vorzeitige Vertragsverlängerung von Thomas Böhme bis zum Sommer 2020. Eine Zeitspanne, die auch für den RSV Neuland ist. „Diese Vertragsverlängerung darf als Zeichen verstanden werden, an uns selbst, an die eigene Mannschaft, aber auch vor allem an die Konkurrenz, die durchaus merken soll, dass sie uns so schnell nicht los wird“, so RSV-Geschäftsführer Andreas Joneck. 
Kapitän Michael Paye, sein Landsmann Steve Serio oder aber Nationalspieler Jan Haller, ganz zu schweigen von Routiniers wie Marco Zwerger oder Dirk Köhler, tragen allesamt seit vielen Jahren gemeinsam das Trikot des zwölffachen Meisters von der Lahn. Und die nächste Generation steht mit Christopher Huber, Annabel Breuer oder Nico Dreimüller bereits in den Startlöchern. Der erst 17-jährige Dreimüller ist dann auch der einzige Neuzugang im Team des Trainergespanns Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann, auch wenn er bereits in der Vorsaison vereinzelt im Kader des RSV stand. Damals mit einer Doppellizenz, wechselte der Abiturient in diesem Sommer komplett von der SGK Heidelberg nach Mittelhessen. Nicht mehr im Kader ist dagegen Center David Amend, den es in die hessische Landeshauptstadt zum dortigen Meisterschaftsfavoriten in der 2. Bundesliga Süd, den Rhine River Rhinos Wiesbaden gezogen hat. 
Saisonziele
 Nach einer Spielzeit 2014/2015, die im Mai mit dem sensationellen Triple endete, darf für die Wetzlarer Rollis zumindest national nichts anderes als die Titelverteidigung in Meisterschaft und DRS-Pokal zählen. „Alles andere wäre natürlich wenig glaubwürdig, auch wenn das Rennen um diese Titel immer enger wird“, ist sich Head Coach Zeltinger ebenso der eigenen Ziele wie auch des öffentlichen Erwartungsdrucks seinem Team gegenüber bewusst. Dass es bei aller Erfahrung und der Favoritenrolle trotzdem eng werden kann, hat bereits die letztjährige Playoff-Finalserie bewiesen, in der Herausforderer Thüringen ebenso emotional wie knapp auf Distanz gehalten werden konnte. Und langfristig will sich der stärkste deutsche Konkurrent bestimmt nicht mit der Rolle des ewigen Zweiten begnügen. Dennoch sind der Wille und das Ziel des RSV Lahn-Dill klar ausgesprochen, zumal ein weiterer Meisterschaftstriumph in der RBBL eine Ablösung des einst vermeintlich ewigen Rekordmeisters USC München zur Folge hätte. Mittelhessen wie Bajuwaren haben aktuell je zwölf Meisterschaftspokale in ihrer Vitrine stehen. International wäre das öffentlich geäußerte Ziel einer Titelverteidigung in der Champions League jedoch etwas vermessen, denn in Europa tummeln sich mit steigender Intensität weiterhin die besten Spieler der Welt, die allesamt nur ein Ziel haben: die prestigeträchtige Königsklasse zu gewinnen. 
Die Konkurrenz des Meisters
 Wie der RSV setzt auch Jäger Nummer eins, die RSB Thuringia Bulls, auf Kontinuität. Mit Nationalspieler Marcus Kietzer aus Jena und dem schwedischen Rückkehrer Joakim Linden von den Norrköping Dolphins hat sich das Team von Trainer Josef Jaglowski ganz gezielt verstärkt. Mit Sebastian Magenheim und dem Belgier Bart Nulens verlassen jedoch auch zwei nicht zu verachtende spielerische Faktoren das Team aus Elxleben. Nach dem Sieg im André-Vergauwen-Cup 2014 sehnen sich die Thüringer nach einem Titel im eigenen Land, auch wenn sie dies öffentlich und in geschickter Weise niemals öffentlich formulieren würden. Aber auch die Konkurrenz aus dem hohen Norden entwickelt sich Schritt für Schritt auf einem Acker, den die dortigen BG Baskets durch die Olympia- und Paralympics-Bewerbung der Hansestadt Hamburg zu einem Großteil automatisch bestellt bekommen. Diese fantastischen Rahmenbedingungen im Sog der Kandidatur für die Spiele 2024 oder 2028 ist ein perfekter Nährboden für die Zukunft, in die die Nordlichter neu mit dem Türken Bestami Boz, dem Schweizer Philip Häfeli und dem Letten Karlis Gabranovs gehen. 
Nach den Dolphins aus Trier dürfte sich in der neuen Saison ein breites Mittelfeld ausdehnen, das ohne größere Leistungsunterschiede bis in die Abstiegszonen reichen dürfte. Klare Abstiegskandidaten gibt es anno 2016 nicht. Neben dem ambitionierten Erstliga-Rückkehrer USC München ist auch der einstige RSV-Thronfolger aus Zwickau dort anzusiedeln. Die Sachsen haben nach einem turbulenten Jahr zwar wieder ruhigeres Fahrwasser erreicht, aber viel qualitatives Personal ersetzen müssen. Der tschechische Center Adam Erben, der Brite Matt Sealy oder aber der US-Amerikaner Bryce Doody haben ihre Zelte bei den BSC-Rollers abgebrochen und der verpflichtete Ersatz muss erst noch seine Tauglichkeit unter Beweis stellen. Mitaufsteiger Hannover, die Traditionsmannschaften aus Frankfurt und Köln sowie die bereits vor der Saison finanziell ins Schlingern gekommenen Rolling Devils aus Kaiserslautern stocken das breite Kandidatenfeld für die Plätze fünf bis zehn zur Freude der auf Spannung bedachten Fans auf. 
Auch international ist das Konkurrenzfeld deutlich in Bewegung geraten. So dürfte der RSV Lahn-Dill mit seiner bodenständigen Art seinen größten europäischen Rivalen Galatasaray Istanbul zumindest für die nächsten Jahre überlebt haben, nachdem bei „Gala“ das Gebilde Rollstuhlbasketball wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt ist. Darauf gelauert hat der Stadtrivale Besiktas Istanbul, der sich mit einem Streich die Dienste von gleich drei türkischen Nationalspielern aus dem Galatasaray-Stall gesichert hat. Doch für Besiktas dürfte der ganz große Wurf noch etwas zu früh kommen. Auf den europäischen Thron zurück will dagegen der spanische Meister aus Madrid, der diesen bereits einmal im Jahr 1997 besteigen konnte. Hierzu angelte sich der Champions League Finalist aus der Galatasaray-Insolvenzmasse den kolumbianischen Topcenter Rodney Hawkins. 

RSV-Magazin Defense