RSV Lahn-Dill freut sich nach 74:59-Erfolg auf Sonntagsarbeit
Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat sich sprichwörtlich zurück ins Rennen um die Deutsche Meisterschaft gekämpft. Mit einem vor allem im ersten Durchgang hart erarbeiteten 74:59 (13:15/34:33/58:47)-Erfolg über Herausforderer RSB Team Thüringen, haben die Wetzlarer Rollis in eigener Halle zum 1:1 in der „best-of-three“ Serie ausgeglichen und damit ein nun alles entscheidendes drittes Spiel keine 22 Stunden später an gleicher Stelle erzwungen.
Die Partie vor der stattlichen Kulissen von 1.600 Besuchern war dabei nichts für schwache Nerven. Von Beginn an merkte man der Truppe von RSV-Trainer Nicolai Zeltinger den Druck unbedingt gewinnen zu müssen deutlich an. Das 1:6 (5.) war bezeichnend, denn erst nach sieben langen Minuten wurde das eigene Publikum durch Steve Serios ersten Feldkorb für den RSV Lahn-Dill erlöst. Doch dies war noch lange keine Wende, auch wenn der Gast aus Thüringen selbst überaus nervös agierte. Das 11:15 (9.) und das 21:27 (16.) waren weitere Stationen, die zeigten, dass am Samstag die Partie Nummer zwei der Playoffserie nicht mit spielerischen Mitteln alleine gewonnen werden konnte.
Doch Kapitän Michael Paye & Co. verstanden diese Botschaft und kämpften sich eindrucksvoll zurück ins Rennen um den Titel 2015. Zehn Punkte in Serie eines unglaublich aufgelegten Junioren-Weltmeisters Thomas Böhme drehten das Duell zunächst zum 29:27 (18.) für die Hausherren, die nun unter dem ohrenbetäubenden Lärm der eigenen Fans mehr und mehr an Sicherheit gewannen. Die Seiten wurden dann beim hauchdünnen 34:33 für die Mittelhessen gewechselt.
Nach der Pause machte der amtierende Meister, der bereits über die Erfahrung von elf Titelgewinnen verfügt, den Sack zu. Entscheidend dabei die zweite Hälfte des dritten Viertels, als der RSV-Express nun nur noch mit Fouls zu stoppen war und die sich ihm bietenden Chancen von der Freiwurflinie eiskalt ausnutzte. Zwar blitze das Können der ebenso hochkarätig besetzten Gäste immer wieder gefährlich auf, doch nun drückte der RSV Lahn-Dill dem Gegner sein Spiel auf, wie es zuvor in sechs Viertel des Playoff-Duells nicht zu sehen war. Überragend dabei Böhme, der sich immer wieder gute Positionen erarbeitete und dort mustergültig von Michael Paye (neun Assists) und dessen Landsmann Steve Serio (13 Assists) angespielt wurde. Am Ende sprangen so für den 23-jährigen unfassbare 36 Punkte und für sein Team ein verdienter 74:59-Erfolg heraus.
„Das war ein hartes Stück Arbeit und ich bin stolz auf diese Mannschaft, wie sie sich vorbildlich in diese Serie zurückgekämpft hat“, fiel auch Trainer Zeltinger sichtlich ein Stein vom Herzen. Nun hat der Titelverteidiger am Sonntag die Chance seinen zwölften Titelstreich einzufahren, gelingt ihm in der August-Bebel-Sporthalle um 16 Uhr ein weiterer Sieg über die Thüringer. Dennoch steht es nur 1:1 und auch der Gast aus Elxleben, vor den Toren von Erfurt gelegen, hat die gleiche Chance wie die Mittelhessen: „Es steht unentschieden, ein einziges Duell entscheidet nun über den Titel, wir müssen wie am Sonntag hellwach sein und die Qualitäten des Konkurrenten richtig einordnen“, so Zeltinger weiter.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (36), Steve Serio (17/1 Dreier), Michael Paye (12), Joe Bestwick (7), Dirk Köhler (2), Björn Lohmann, Annabel Breuer, Nico Dreimüller (n.e.), Jan Haller (n.e.), Christopher Huber (n.e.), Felix Schell (n.e.), Marco Zwerger (n.e.).
Thüringen: Alex Halouski (19), Sebastian Magenheim (11), Teemu Partanen (11), André Bienek (8), Dan Highcock (8), Nerijus Venckus (2), Jens-Eike Albrecht, Raimund Beginskis, Bart Nulens, Marvin Malsy (n.e.).