RSV kehrt erfolgreich aus Sardinien zurück
Der RSV Lahn-Dill hat seine Odyssee zur EuroLeague im sardischen Porto Torres sportlich wie logistisch erfolgreich absolviert. Die Prämisse vor Ort möglichst unabhängig und autonom vom lokalen Ausrichter zu sein, hat sich dabei einmal mehr als die taktisch richtige Marschroute auch abseits des Parketts bewährt. Mit einer insgesamt achtköpfigen Crew hat der fünffache Champions League Sieger so dem Team die sportlichen Rahmenbedingungen als Basis für die Qualifikation zur europäischen Königsklasse gelegt.
„In Porto Torres hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten arbeiten können. Während andere Teams dem nicht immer großen organisatorischen Geschick des Gastgebers ausgeliefert sind, können wir so unseren gewohnten und für uns wichtigen Rhythmus beizubehalten“, so RSV-Teammanager Andreas Joneck nach den Tagen auf Sardinien.
Dies darf durchaus auch als Kritik am Gastgeber GSD Porto Torres gverstanden werden, dessen Verständnis für die sportlichen Belange sich vor und während der EuroLeague nicht immer mit denen des RSV Lahn-Dill deckten. Dienst nach Vorschrift, nicht weniger aber eben auch nicht mehr, dürfte der Volksmund die Ausrichtung auf der italienischen Mittelmeerinsel treffend beschreiben.
Umso wichtiger, dass egal ob es um den flexiblen und schnellen Transport der Mannschaft von Hotel zur Halle, das Organisieren von zusätzlichen Mahlzeiten genau zum sportlich passenden Zeitpunkt oder einem aktuellen Video des nächsten Gegners ging, die Wetzlarer Rollis waren ausgerüstet. Aber auch dank einer eigenen Werkbank oder der mitgebrachten Fotoausrüstung konnte die schnelle Reparatur des Sportgerätes ebenso wie der fotografische Facebook-Gruß an die eigenen Fans zuhause in Deutschland sofort umgesetzt werden.
Dass all dies zusammen mit der aufwendigen Reiselogistik seinen Preis hat ist selbstredend. Rund 20.000 Euro muss der Deutsche Meister pro Europapokalreise in seinem Etat budgetieren. Reisekosten, Meldegebühren, Übernachtung und Verpflegung oder Sonderausgaben vor Ort lassen diese fünfstellige Summe in Windeseile zusammenkommen. Dank Partnern wie Grimm Touristik Wetzlar oder aber den Autohäusern Weller und Neils & Kraft stehen zudem kompetente Partner hinter dem fünffachen Champions League Sieger, die mit ihrem Knowhow viele logistische Bereiche professionell unterstützen. So führte Grimm Touristik die Buchungen bei Lufthansa und Alitalia oder aber die Fährpassage für den Materialwagen nach Sardinien durch. Der eingesetzte nagelneue Ford Transit Custom vom Autohaus Weller war dann auf seinem Weg quer durch die Schweiz bis in den Hafen von Genau und weiter mit der Fähre nach Sardinien bis unter das Dach beladen.
Mit dem letzten Erfolg im Palazetto dello Sport von Porto Torres gegen Tel Aviv hat der RSV Lahn-Dill so auch sein 100. Pflichtspiel auf internationalen Parkett bestreiten können. 78 dieser einhundert Partien hat der erfolgreichste deutsche Verein auf dieser Bühne gewinnen können, eine Quote die in der kontinentalen Spitze Europas eine Hausnummer ist. Nach der internationalen Premiere 1997 im portugiesischen Lissabon folgten dabei Auftritte in Utrecht, Lüttich, Lodz, Izmir, Sheffield, Hyeres, Bordeaux, Rom, Valladolid oder aber mehrfach in Istanbul und Madrid. Ende September wird der RSV-Tross nun erneut aufbrechen.
Ziel wird dann vom 1. bis 3. Mai Giulianova an der italienischen Adriaküste sein. Die Konkurrenz kann sich dabei sehen lassen. Neben dem RSV buchte in Porto Torres auch der Gastgeber selbst das Ticket für die Champions League. Im thüringischen Elxleben qualifizierten sich Santa Lucia Rom und das RSB Team Thüringen für die Königsklasse und in Toulouse buchten Madrid und der italienische Meister Cantu die Fahrkarte nach Giulianova, wo erneut neue sportliche wie logistische Aufgaben auf den Deutschen Meister warten werden.