Geschwächter RSV Lahn-Dill II verkauft sich teuer – 49:63-Pleite in Heidelberg
Für den letzten Auswärtsauftritt der laufenden Saison hatte sich Zweitligist RSV Lahn-Dill II beim Erstligaabsteiger SGK Heidelberg viel vorgenommen. Doch noch bevor die Partie überhaupt begonnen hatte, stoppte einen Sehnenriss Wetzlars Schlüsselspieler Kai Gerlach. Die dezimierten Wetzlarer Rollis verkauften sich dann zwar teuer, waren aber beim 49:63 (8:14/20:33/39:47) schlussendlich chancenlos.
Beim Aufwärmen hatte RSV-Center Kai Gerlach einen Ball unglücklich auf den kleinen Finger bekommen. Nach der ersten Diagnose zeichnete sich ab, dass die Saison für den 27-Jährigen mit einem Sehnenabriss vorzeitig beendet ist. „Die Mannschaft war natürlich geschockt, umso mehr hat mich beeindruckt, wie alle versucht haben, den Ausfall aufzufangen“, lobte RSV-Trainer Daniel Stange die Reaktion seines Teams, auch wenn der Verlust ihn ratlos macht: „Das war ein bitterer Moment für Kai und uns, so etwas können wir nicht kompensieren“.
Spielerisch lief verständlicherweise bei den Mittelhessen zunächst wenig zusammen. Umso überraschter wirkte die Wetzlarer Zweitvertretung, dass sie beim 6:12 (6.) defensiv eine Ordnung gefunden hatte, um von den Heidelbergern nicht überrollt zu werden. Bis zum 12:25 (16.) konnte sich die SGK noch absetzen, dann kam der RSV Lahn-Dill II allmählich ins Spiel.
Kapitän David Amend eröffnete nach dem Seitenwechsel mit einem Dreier und wenig später war es erneut Amend, der zum 31:37 (25.) vollendete. Bis in den Schlussabschnitt blieb die Partie nun hart umkämpft, doch Heidelbergs Center André Hopp, der insgesamt 26 Zähler markierte, rüttelte mit sechs Punkten in Folge sein Team wach und sorgte für die 39:53-Vorentscheidung (32.).
Gerlach-Vertreter Tristan Paar konnte den zwischenzeitlichen 43:59-Rückstand noch einmal verkürzen, doch am Ende reichte auch ein starker Auftritt des Centers, der deutlich von einer zweiwöchigen Grippeerkrankung gezeichnet war, nicht mehr zu einer Wende. „Das ist ein Spiel, dass man sich noch mal durch den Kopf gehen lassen muss“, gab der 29-jährige völlig erschöpft zu Protokoll: „Zum Durchspielen war ich eigentlich noch nicht fit genug, es musste irgendwie gehen.“
Die Sorgen der Wetzlarer Bundesligareserve mildern die Resultate des Spieltags etwas ab: Die Konkurrenten im Abstiegskampf mussten ebenfalls Niederlagen hinnehmen, so dass die Mainhatten Skywheelers II bereits nicht mehr am RSV Lahn-Dill II vorbeiziehen werden. Die Domstädter blicken nun in der kommenden Woche gebannt nach Salzburg, wo sich zwischen den Österreichern und den Rhine River Rhinos entscheidet, ob auch der zweite Absteiger vorzeitig feststehen wird, oder ob es in Wetzlar am 21. März zum Endspiel zwischen den Kellerkindern kommt.
Heidelberg: André Hopp (26), Nico Dreimüller (19), Max Grubmüller (8), Leon-Ole Schöneberg (4), Johannes Ernst (2), Christian Gumpert (2), Thomas Gumpert (2), Sven Eckhardt, Benjamin Scherke, Dominik Vogt.
Lahn-Dill: David Amend (17/1 Dreier), Tristan Paar (14), Christopher Huber (8), Zacharias Wittmann (6), Carsten Crombach (2), Marian Kind (2), Selina Rausch.